Martin Reischauer
„Es war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens.“
Die Wiener Gastronomieszene ist erschüttert: Spitzenkoch Harald Brunner, bekannt für seine innovative Wiener Küche mit französischem Einfluss, wird das beliebte Lokal im Servitenviertel nicht mehr eröffnen. In einem exklusiven Interview erklärt der Starkoch die Hintergründe dieser Entscheidung und spricht über seine gesundheitliche Situation sowie seine Pläne für die Zukunft.
Gastro.News: Herr Brunner, vielen Dank, dass Sie sich kurz vor Ihrer Operation die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Können Sie uns und Ihren Gästen erklären, wie es zu dieser drastischen Entscheidung gekommen ist?
Harald Brunner: Sehr gerne. In den letzten Wochen habe ich gesundheitliche Probleme gehabt, die mich dazu zwingen, kürzerzutreten und mich auf meine Genesung zu konzentrieren. Nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, dass ich meine Tätigkeit in dem Wirtshaus im Servitenviertel nicht mehr fortführen werde. Es war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens, aber meine Gesundheit hat oberste Priorität.
Gastro.News: Das ist sicher eine Nachricht, die Ihre Gäste und die Wiener Gastronomieszene schockieren wird.
Harald Brunner: Sie müssen wissen, als Vollblutgastronom koche ich mit Herz und Seele für meine Gäste und das heißt Dauereinsatz. Mir ist nun klar, dass ich diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann, ohne meine Gesundheit zu gefährden. Es wäre unverantwortlich gewesen, so weiterzumachen. Auch wenn mir dieser Schritt das Herz bricht, war dies die einzig richtige Entscheidung.
Gastro.News: Ihr Edel-Wirtshaus war bekannt für außergewöhnliche Gerichte und eine kreative Kombination aus Wiener Tradition und französischer Eleganz. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Harald Brunner: Mit sehr viel Stolz und Dankbarkeit. Die Zeit im Servitenviertel war eine besondere Ära in meinem Leben, in der ich viele unvergessliche Momente mit meinen Gästen teilen durfte. Ich habe mein Herzblut in dieses Projekt gesteckt, und die Resonanz hat mich tief berührt. Es war ein wunderschöner Abschnitt, den ich niemals vergessen werde.
Gastro.News: Was möchten Sie Ihren Gästen und Ihrem Team sagen, die diese Nachricht nun zum ersten Mal hören?
Harald Brunner: Zunächst möchte ich mich bei jedem Einzelnen bedanken. Ohne meine Gäste und mein großartiges Team wäre das Wirtshaus nicht das geworden, was es war. Der Zuspruch, die Begeisterung und die Unterstützung haben mir über die Zeit hinweg Kraft gegeben. Diese Entscheidung war alles andere als leicht. Ich bin dankbar für all die wundervollen Begegnungen.
Gastro.News: Wie sehen Ihre Pläne für die Zeit nach Ihrer Genesung aus?
Harald Brunner: Kochen ist meine Leidenschaft und wird es immer bleiben. Nach der Operation möchte ich erst einmal vollständig genesen und wieder zu Kräften kommen. Danach kann ich mir vorstellen, in kleinerem Rahmen weiterzumachen und für Sie zu kochen. Ich werde auf jeden Fall Wege finden für euch da zu sein und meine Gäste kulinarisch zu verwöhnen!
Gastro.News: Haben Sie zum Schluss noch eine Botschaft für die Gastronomieszene und Ihre langjährigen Unterstützer?
Harald Brunner: Ich möchte allen sagen: Danke, von ganzem Herzen. Die Unterstützung, die ich erfahren habe, hat mir in den letzten Wochen viel Kraft gegeben. Auch wenn dieses Kapitel endet, freue ich mich darauf, irgendwann wieder ein neues aufzuschlagen – vielleicht in einer anderen Form, aber mit derselben Leidenschaft.
Gastro.News: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Brunner. Wir wünschen Ihnen für die Operation und Ihre Zukunft alles Gute und freuen uns darauf, bald wieder von Ihnen zu hören.
Harald Brunner: Ein herzliches Dankeschön – bleiben oder werden Sie gesund!
Das Interview führte für Gastro.News Martin Reischauer.
