Der Vollblut-Gastronom und seit Mai neue Betreiber des beliebten Indien-Restaurants „Tulsi“, Neeraj Behl, spricht im Gastro News Interview über kulinarische Änderungen, die Neuübernahme und den Kampf um einen größeren Außenbereich.
Das modern-indische Restaurant „Tulsi“ in der Fluchtgasse 1, im neunten Wiener Gemeindebezirk erfreut sich schons seit vielen Jahren größter Beliebtheit. Diese stammt vor allem von dem Ambiente und der Küche des Lokals, die die traditionell indische Cuisine neu interpretiert und ihr internationale und heimische Einflüsse verleiht. Gastro News hat mit dem Betreiber Neeraj Behl gesprochen, der seit dem Ende der Gastro-Schließung Anfang Mai das Restaurant neu leitet.
Gastro News: Sie sind seit dem 1. Mai neuer Leiter des Tulsi-Restaurants. Hat sich mit Ihrer Übernahme etwas im Lokal verändert?
Neeraj Behl: Das Geschäft läuft zum Glück seit dem Gastro-Reopening wieder an. Änderungen gab es vor allem im Personal und bei kleineren Details. Mittlerweile sind wir ein großes Team und ich manage den gesamten Betrieb alleine. Die neuen Änderungen werden aufgrund des Zeitmangels also Stück für Stück eingeführt. Die größte Neuigkeit wird wahrscheinlich ein vergrößerter Schanigarten sein, um den wir noch ein bisschen kämpfen müssen. Die Behörden müssen uns nämlich noch das ‚OK‘ dafür geben.
Gastro News: Und wie sieht es kulinarisch und getränketechnisch aus?
Behl: Natürlich haben wir auch in diesem Bereich einiges verändert und optimiert. Bei den Vor- und Hauptspeisen stehen seit dem Reopening neue Gerichte auf dem Menü. Die beliebteste Speise unserer Kunden, das Indische Butter Chicken (Murgh Makhani) ist jedoch nicht aus unserer Karte wegzudenken. Auch das Vegetarian Korma hat in unserer Küche einen Feinschliff erhalten. Ein neues Dessert, das vor allem als Street Food aus Indien bekannt ist, ist auch dazugekommen: Wahlweise ein Pistazien- oder Mango-Eis mit süßen Nudeln und Obst. Auch im Bier-Sektor haben wir etwas verändert: Statt Ottakringer steht jetzt das tschechische Bier Starobrno auf dem Menü. Die Resonanz unserer Kunden war bislang durchweg positiv; im Lokal ist tatsächlich immer was los.
Gastro News: Wie sind Sie zur Gastronomie gekommen?
Behl: Ich habe an der Tourismusschule in Salzburg studiert und war in Wien bereits in mehreren Gastronomiebetrieben tätig. Dazu zählt unter anderem auch eine Bar, die gleich in der Nähe des Tulsi liegt. Ich kenne diese Gegend um den neunten Bezirk seit rund zehn Jahren. Dadurch war ich hier auch vor meiner Zeit als Restaurantleiter schon oft zu Gast. Es ist natürlich ein Vorteil, wenn man die Gegend und seine Stammkunden schon seit langer Zeit kennt.
Gastro News: Was wird im Tulsi am liebsten und häufigsten bestellt?
Behl: Wir merken, dass der Trend bei unseren Kunden klar in die Richtung vegetarisch oder vegan geht. Fleisch essen kann man überall. Wirklich gute Veggie-Gerichte, die richtig gewürzt wurden, sind schwer zuzubereiten. Das Feedback unserer Kunden, besonders zu den vegetarischen Gerichten war bislang immer positiv. Das merkt man auch nonverbal: die positiv schockierten Blicke, wenn das Essen serviert wird, bestätigen immer wieder auf Neue die Arbeit unserer Küche, die besonders auf die sorgfältige Dekoration der Speisen Wert legt. Die Zutaten und das Fleisch beziehen wir dabei alle aus der unmittelbaren Umgebung in Österreich. Das kann natürlich etwas teurer sein, aber das ist es uns wert.
Gastro News: Abschließend: Was essen Sie persönlich aus dem Tulsi-Menü am liebsten?
Behl: Im Moment vor allem unser Lamm-Gericht mit dem Namen Laal Maas oder das bereits erwähnte Butter Chicken. Im vegetarischen Bereich habe ich eigentlich fast all unsere Speisen gern.
Gastro News: Danke für das Gespräch!
Tulsi – Indian Cuisine
Adresse: Fluchtgasse 1, 1090 Wien
Telefon: 01 3101777
Website: www.tulsirestaurant.at