Wiener Gemischter Satz 2014

Wien (OTS/Culinarius) Der Weinjahrgang 2014 hat den Wiener Winzern alles abverlangt – doch der enorme Mehraufwand bei der Lese hat sich gelohnt. Die Wiener Gemischten Sätze gerieten zum herrlichen Trinkvergnügen – erstmals zu genießen bei der Premiere am 4. März im Rathaus.

Die Wiener Winzer und Winzerinnen präsentieren ihre Gemischten Sätze heuer zum zweiten Mal als „DAC“-Weine – und das in eindrucksvoller Manier. Unter dem Motto „Die Wiener Vielfalt in einem Glas“ stehen am 4. März im Festsaal des Rathauses an fünf Weinbars nicht weniger als 54 Wiener Gemischte Sätze von 34 verschiedenen Betrieben zur Verkostung bereit. Dazu bietet das Weinhandelshaus Del Fabro, der Spezialist für Weine aus der Bundeshauptstadt, an Bar Nr. 6 noch eine Auswahl von gereiften Wiener Gemischten Sätzen an, um auch das Reifepotenzial dieser Spezialität zu demonstrieren. Gespannt darf man aber vor allem auf die neuen Weine vom Jahrgang 2014 sein, der es den Winzern alles andere als leicht gemacht hat.

Lese als Nervenprobe

Während der Lese 2014 brauchten die Winzer starke Nerven – und jede Menge zusätzliche Helfer, die Sonderschichten machten. Dabei hatte alles so gut angefangen: Nach einem milden Winter und einem warmen Frühjahr trieben die Reben früher aus als sonst. Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten. Am 24. Mai richtete ein schweres Hagel-Unwetter am Nussberg großen Schaden an und im Juni folgte eine Hitzewelle. Doch leider hatte der Sommer damit sein Pulver auch schon verschossen. Sonnentage blieben von Anfang Juli bis zum Ende der Lese im Oktober eine Rarität, dafür regnete es immer wieder und es entstand ein hoher Fäulnisdruck in den Weingärten.

Präzisionsarbeit mit Hochdruck

Für die Winzer bedeutete das einen erheblichen Mehraufwand bei der Lese. Immer wieder wurden einzelne Weingärten durchgelesen, wobei faule Trauben mit größter Sorgfalt ausgeschnitten werden mussten. Nur wer hier sorgfältig arbeitete, bekam am Ende saubere, weitgehend gesunde Trauben in den Keller. Der große Wermutstropfen dabei waren die gegenüber einem durchschnittlichen Weinjahr deutlich geringeren Erntemengen.

Leicht, frisch und fruchtig

Qualitativ darf man sich auf den Wiener Gemischten Satz vom Jahrgang 2014 aber auf jeden Fall freuen, wie Herbert Schilling, der Obmann des Landesweinbauverbandes berichtet. „Aufgrund der schwierigen Lesebedingungen und des Traubenmaterials haben wir so fruchtige Weine gar nicht erwartet – das war für uns eine positive Überraschung“. Speziell bei Gemischten Sätzen mit hohem Burgunderanteil werden die Mengen laut Schilling deutlich geringer ausfallen als in einem Durchschnittsjahr, geschmacklich stellt er den Weinen aber durchwegs ein gutes Zeugnis aus. „Die klassischen Gemischten Sätze sind ausgesprochen fruchtig und frisch und die DAC-Reserven präsentieren sich trotz geringerem Alkoholgehalt vollmundig und sind angenehm zu trinken.“

Karriere mit DAC

Der Wiener Gemischte Satz, für den mindestens drei verschiedene Weißweinsorten gemischt im selben Weingarten stehen und die Trauben gleichzeitig gelesen und verarbeitet werden müssen, hat in den vergangenen Jahren eine viel beachtete Renaissance erlebt. Mit dem Erreichen des DAC-Status 2013 wurde er zu einer geschützten Herkunftsbezeichnung und unterliegt damit klaren und kontrollierten Regelungen bezüglich Herkunft, Zusammensetzung und Vinifikation. Dabei ist das Reglement sogar noch strenger als bei den anderen österreichischen DAC’s, denn jeder Weingarten, auf dem ein Wiener Gemischter Satz steht, muss auch als solcher im Rebflächenverzeichnis eingetragen werden.

Ein Zugpferd für den Wiener Wein

Dieses weist inzwischen eine Rebfläche von 151 ha aus. Damit nimmt der Gemischte Satz fast ein Drittel der bepflanzten Weißweinflächen in der Bundeshauptstadt ein und überholt erstmals den Grünen Veltliner als Spitzenreiter. Allein schon daran lässt sich ablesen, dass dieser Kult-Wein wieder in aller Munde ist und sich sowohl im In- als auch im Ausland zu einem Markenzeichen für Wein aus Wien entwickelt hat. „Der Wiener Gemischte Satz ist damit eine echte Erfolgsstory und ein Zugpferd für den Wiener Wein insgesamt“, resümiert Schilling, bricht aber zugleich auch eine Lanze für die anderen hervorragenden Weine aus Wiener Rieden: „Es gibt hier eine tolle Vielfalt an Spitzenweinen von den Burgundersorten über den Riesling bis zum Rotwein und gerade diese Vielfalt macht den Wiener Weinbau so spannend.“

Die Präsentation des Wiener Gemischten Satzes des Jahrgangs 2014 findet am Mittwoch, den 4. März 2015, im Festsaal des Wiener Rathauses (Eingang nur über die Lichtenfelsgasse 2) statt. Fachpublikum hat von 14 bis 15 Uhr Zutritt, allgemeines Publikum von 15 bis 21 Uhr. Einlass ist generell bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet pro Person 14 Euro, mit einem Online-Gutschein 12 Euro.

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