Wir freuen uns das ganze Jahr schon auf die Wiener Wiesn vor dem Riesenrad! Der bestimmte Flair und der Duft von Brezln, Bier und Co sorgt bei vielen für gute Laune. Die Zelte waren in den letzten Jahren nahezu ausverkauft und zeigen die Feierlaune der Wiener und Wienerinnen im Herbst. So ein Volksfest hätten wir alle jetzt gebraucht. Doch auch dieses Jahr dürfen wir wieder nicht zu „Viva Colonia“, „I am from Austria“ oder „Hulapalu“ auf den Bierbänken singen und tanzen.
Die Veranstalter der Wiener Wiesn haben alles versucht, sich intensiv mit ExpertInnen ausgetauscht und viele Varianten geprüft. Heuer kommt erneut, aufgrund der Pandemie und der Sicherheit der BesucherInnen, ein Volksfest, nicht in Frage. Das Risiko ist noch immer zu hoch. Wir müssen uns wohl auf die Wiener Wiesn 2022 freuen.
58 Mal höheres Risiko einer Ansteckung
„Wenn gerade die Wiener Wiesn zu einem Superspreader-Event im ohnehin von vielen ExpertInnen als sehr kritisch eingestuften Herbst würde, wäre das eine kaum reparable Beschädigung einer der stärksten Event Marken Österreichs und auch der Reputation der Stadt Wien. Das können wir nicht verantworten“, so Wiener Wiesn Veranstalter Christian Feldhofer. „Auch wenn es bemerkenswerte Fortschritte bei den Impfungen gibt, die Prognosen insgesamt positiver werden, so bleibt klar, dass eine Veranstaltung vom Format einer Wiener Wiesn in ihrer Urform im Herbst in keinster Weise unbeschwert und sicher durchführbar ist. Allein wenn man das von DI Peter Tappler unter fachärztlicher Betreuung von Prof. DI Dr. Hans-Peter Hutter kreierte Berechnungs-Tool ‚corona-rechner.at‘ anwendet und die Daten eines Wiesn-Festzeltes als Referenz heranzieht, hat man unter günstigsten Voraussetzungen ein 58 mal so hohes Risiko einer Ansteckung über die Aerosole in der Raumluft, als in einem normalen Innenraum mit mittlerem Risiko. Also heuer leider unverantwortbar und ein Harakiri-Spiel auf Kosten der Gesundheit, das wir nicht eingehen können, so leid es uns auch tut“.
Kein Trostpflaster dieses Jahr…
Von einer Sparversion der Wiener Wiesn im bisher gewohnten Format, die heuer noch dazu von notwendigen Vorsichtsmaßnahmen wie Masken und großen Abständen geprägt wäre, hält das Team rund um Christian Feldhofer wenig. „Wo bleibt dann die Seele einer Wiener Wiesen, wenn es keine echte Volksmusik, kein echtes Brauchtum, kein echtes Feiern mit Live-Konzerten, kein Tanzen und ausgelassen sein gibt“, ergänzt Wiener Wiesn COO Stefan Wankmüller, der früher für Hannes Jagerhofers Beachvolleyball Majors weltweit im Einsatz war.
Wir bleiben gespannt
„2019 haben wir 410.000 BesucherInnen begrüßen dürfen und eine Wertschöpfung von über 20 Mio. Euro kreiert. In den 2,5 Wochen der Veranstaltung hat die Wiener Wiesn Steuern, Abgaben und Beiträge in grober Höhe von rund 3,5 Mio. € jährlich abgeliefert. Es finden in der Veranstaltungsphase, davor und danach rund 700 Personen Beschäftigung und der Event kann mittlerweile als fixe Institution in Wien angesehen werden. Die Zufriedenheit der Gäste war 2019 auf einem Höchstniveau. 2020 haben wir die erste digitale Wiesn der Welt veranstaltet und über 1 Mio. ZuseherInnen über unsere digitalen Kanäle begrüßt, auch hier konnten wir neue Dimensionen öffnen. Wir versuchen, noch eines draufzulegen. Wir überlegen in vielerlei Richtungen, das Fest weiter zu entwickeln und unsere Fans auf höchstem Qualitätsniveau zu überraschen und zu begeistern“, so Feldhofer abschließend.