Zwischen all den hippen und modernen Cafés in der Operngasse versteckt sich ein kleiner, französischer Teesalon namens Süssi Salon de Thé. Egal ob Spaziergänger, Touristen oder Wiener, es ist schlichtweg unmöglich nicht kurz vor dem Schaufenster des Teesalons stehen zu bleiben um sich zu vergewissern, dass es sich dabei tatsächlich um einen Teesalon handelt und nicht um ein Puppenhaus.
Das Café Süssi Salon de Thé Français ist Wiens erster und einziger französischer Teesalon. Inspiriert von der französischen „Belle Époque“ ist die Einrichtung des nur 17m² großen Cafés märchenhaft bis pompös. Tische und Stühle, sogar die Tischlampen sind dunkelrot und an den Wänden hängen mehrere Porträtbilder. Doch das Augenmerk liegt eindeutig auf der Mitte des kleinen Lokals: Ein Schrank mit über 400 verschiedenen Teesorten.
Mariage Frères: Der Teehersteller aus Paris
Wie der Name Salon de Thé Français schon verrät, hat sich Geschäftsführer David D’Bonnabel auf Tee spezialisiert. Er verwöhnt die Gäste mit 400 verschiedenen Teesorten des französischen Teeherstellers Mariage Frères. Die anderen 40 Teesorten seien aus eigener Herstellung. Doch wie kam es überhaupt dazu einen Teesalon zu eröffnen? „In Vienna there are already over 3000 Café houses, but the tea culture is not existent, even the Grand five star hotels in Vienna have no more than 3 varieties of tea bags”, erklärt der Franzose.
Dabei sind gewöhnliche Teebeutel für den Geschäftsführer ein absolutes „No-Go”. Die Teesorten, die er in seinen Salon anbietet, seien alle aus Teeblättern, die in geschmackvollen Teekannen zubereitet werden. Dazu biete er auch immer ein Stövchen an, damit der Tee schön warm bleibt. Seine derzeitige Lieblingsteesorte sei der „Wedding Imperial“ von Mariage Frères: Ein schwarzer Tee mit einem Hauch von Schokolade und Karamell.
Von Macaron bis Quiche
Obwohl das Süssi in erster Linie ein Teesalon ist, kommen viele Gäste auch wegen der Leckereien her. Für die Naschkatzen unter uns, die bei französischen Köstlichkeiten schwach werden, ist David D’Bonnabels Lokal genau das Richtige. Kleine, bunte Süßigkeiten, welche der Geschäftsführer persönlich tagtäglich zubereitet, werden angeboten: Von Tartes bis Macarons ist alles dabei, sogar herzhafte Kleinigkeiten wie die französische Quiche.
Über 178 seiner Köstlichkeiten werden vegan zubereitet, sodass auch Veganer herzlichst eingeladen sind.
Die Mehrheit seiner Leckereien stammt natürlich aus seinem Heimatland Frankreich. Als gebürtiger Franzose mache er das, was er am besten kann. Doch auch österreichische Nachspeisen fände er sehr lecker. „Austrians desserts are very good, but as a French man I make what I know best. Would be silly if a French Pâtissier makes Chinese food.“
Ein Teesalon wie Ladurée und Angelina
Als der Franzose im Jahr 2004 nach Wien kam, suchte er verzweifelt nach einem schönen Teehaus. Inspiriert von den Pariser Teesalons Ladurée und Angelina entschied er sich dann einen eigenen Nichtraucher-Teesalon zu eröffnen, mit schöner Musik im Hintergrund und nannte ihn Süssi. Der Name sei von der Großtante übernommen worden, die dafür bekannt war, außergewöhnliche Desserts zu kreieren.
Mit nur 20 Sitzplätzen ist das Süssi eher klein ausgestattet, doch Geschäftsführer David D’Bonnabel legt mehr Wert auf Gemütlichkeit und guten Service.
Falls man dennoch keinen Platz mehr finden sollte, gibt es die kleinen Köstlichkeiten auch zum Mitnehmen.
Fotocredit: Süssi