Grenze bei Weichmachern überschritten, übrige Laborwerte unauffällig
Wien (Culinarius/OTS/VKI) – Viele Supermärkte, aber auch Diskonter, Drogerie-und Biomärkte bieten neben klassischen Speiseölen auch eine große Auswahl an „Spezialölen“. Für einen vergleichenden Warentest hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nun 19 Produkte genauer geprüft, darunter Lein-, Sesam-, Traubenkern-, Walnuss-, Kokos- und Arganöle. Elf der getesteten Öle schnitten am Ende mit „gut“ ab, fünf weitere erreichten ein „durchschnittlich“. Drei Produkte hätten wegen eines zu hohen Gehalts an Weichmachern gar nicht verkauft werden dürfen und wurden deshalb als „nicht zufriedenstellend“ eingestuft. Die Ergebnisse im Detail und weitere Informationen gibt es ab sofort in der Oktoberausgabe des Magazins KONSUMENT (www.konsument.at).
Weichmacher sind schädliche Substanzen, die aus Kunststoffen herausgelöst werden. Ins Speiseöl können sie u.a. gelangen, wenn das Öl bei der Herstellung mit Kunststoffschläuchen oder -behältern in Berührung kommt. Weichmacher sind inzwischen nahezu überall zu finden, sie sind fettlöslich und reichern sich in der Nahrungskette an.
Im aktuellen VKI-Test war nur ein einziges Speiseöl frei von Weichmachern. In allen anderen Ölen wurden ein bis zwei Weichmacher gefunden. Bei drei der geprüften Produkte wurde u.a. die Verbindung Diethylhexylphthalat (DEHP) nachgewiesen, die im Tierversuch als krebserregend und fortpflanzungsschädigend gilt. Der für Lebensmittel festgelegte Migrationswert, liegt bei 1,5 mg/kg. Dieser Wert wurde bei den getesteten Chargen der drei Produkte deutlich überschritten. Die Öle wurden daher im Test abgewertet.
Neben Weichmachern wurden die Öle noch auf Lösungsmittelrückstände und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht sowie die chemische Qualität, die Kennzeichnung und die Sensorik geprüft.
Tipps des Testmagazins KONSUMENT:
- Um die Belastung mit einem bestimmten Schadstoff nach Möglichkeit zu reduzieren, empfiehlt es sich, bei Speiseölen regelmäßig zwischen verschiedenen Sorten und Anbietern zu wechseln.
- Spezialöle sind empfindliche Produkte, die schnell ranzig werden können. Beim Kauf daher auf die Mindesthaltbarkeit achten und im Zweifel lieber ein Produkt mit geringerer Füllmenge wählen.
- Nach dem Kauf ist es wichtig, das Öl richtig und nicht zu warm zu lagern (im Sommer ev. im Kühlschrank). Gekaufte Spezialöle sollten rasch verbraucht werden.
SERVICE: Den Testbericht im Detail sowie Stellungnahmen der Hersteller gibt es in der Oktoberausgabe des Magazins KONSUMENT und online unter www.konsument.at.