Wien (Culinarius) – Wenn man gerade glaubt der Bezirk Neubau ist in Sachen Lebendigkeit ein bisschen ins Stocken geraten, weil es sich so anfühlt, als hätte es jedes hippe Desginerlabel oder jedes Szene Café in irgendeiner Art und Weise schon einmal gegeben, dann wird man meist schnell eines besseren belehrt. So tun das dieses Mal die drei Jungs von Wolfgang. Max Dippold, Gilles Reuter und Gianni Ciaccia heben den Wiener Flagshipstore des Schweizer Taschenlabels QWSTION mit dem schlichten Café, in puncto Atmosphäre, um ein Level höher und bereichern den Laden durch das Shop-in-Shop Konzept mit einem Stück Gemütlichkeit.
Gianni Ciaccia, seinerseits der Kaffeeprofi unter den drei Geschäftspartnern und Freunden, empfiehlt den Besuchern je nach Grad der Müdigkeit und Liebe zu Milch, welcher Kaffee nun ideal für sie sei. Selber trinkt er seinen Kaffee am liebsten schwarz und ohne Zucker. Vorzugsweise einen doppelten Espresso aus der ladeneigenen Faema 71 oder Filterkaffe vom V60 Dripper. Für diejenigen, die am Morgen keine Zeit zum Frühstücken hatten und neben Müdigkeit auch noch Hunger verspüren, holen die drei persönlich Croissants von der Konditorei Frömmel. Während seiner Studienzeit ist der Luxemburger durch seinen Job als Barista in die Kaffeeszene hineingerutscht und hat sich anschließend mit seinen zwei Kollegen mit der Parfümerie im Bereich Catering breit gemacht, die noch diesen Herbst mit einem festen Sitz als Bar in der Neustiftgasse eröffnen soll.
Warum das Café Wolfgang heißt? „Da gibt es zwei Versionen.“, meint Ciaccia. In der romantischen Version entstand der Name aus einer Legende, in der Johann Wolfgang von Goethe der erste gewesen sei, der Kaffeebohnen destilliert hatte, worauf ein französischer Chemiker das Koffein entdeckte. „Das habe ich aber nur wo aufgegabelt.“, lacht er. In der unromantischen Version wurde der Name demokratisch durch ein Telefonvoting aus einer Liste verschiedener Vornamen bestimmt.
Für die Inneneinrichtung des Cafés setzt QWSTION Gründer Christian Kaegi ganz auf das finnische Designerlabel Artek. Nur den provisorischen Schanigarten, bestehend aus einer süßen kleinen Bank neben dem Eingang, haben die drei Geschäftspartner in handwerklicher Manier selbst geschreinert. Nächsten Sommer soll dann ein richtiger Gastgarten her, um die Zieglergasse 38 in eine noch größere Oase der Entspannung zu verwandeln.
Im Café setzten die drei auf Nachhaltigkeit und belohnen jeden Käufer eines wiederverwendbaren Kaffeebechers mit einer Tasse gratis Kaffee. Rabatt auf alle Heißgetränke gibt es für jeden, der selber einen To-Go-Becher mitbringt. Wenn der Kaffee überzeugt, kann man sich den, von den drein eigens kreierten Blend auch mit nachhause nehmen. Erzeugt wird dieser von der Wiener Rösterei Süssmund, sowie von Wildkaffee aus Garmisch-Patenkirchen.
„Wir versuchen, dass jeder der rein kommt auch zufrieden wieder rauskommt. Ob man nun wacher ist, eine schöne Zeit hatte oder ein gutes Geschmackserlebnis.“, sagt Gianni Ciaccia. So lange jeder Besucher das Café mit einem Mehrwert verlässt, sind die drei zufrieden.
Fotocredit: Wolfgang