Wien (Culinarius) Laura ist 19 Jahre alt und betreibt den kreativen und liebevoll gestalteten Blog „Pixeldetail“. Was sie zum Bloggen motiviert, wovon sie sich inspirieren lässt und was sie anderen Bloggern rät, erzählt sie im Interview mit Culinarius:
Seit wann bist Du Bloggerin?
Mein erster Beitrag ging letztes Jahr im April, genauer gesagt am 16. April 2013 online. Damals hatte ich nicht die geringste Ahnung, was diesbezüglich auf mich zukommt, aber bin im Nachhinein froh diesen Weg eingeschlagen zu haben.
Erzähle bitte kurz, worum es in Deinem Blog geht?
Wo fang ich da am besten an? In der Regel werden auf Pixeldetail drei Beiträge pro Woche veröffentlicht. Jeden Montag gibt’s neue Rezepte, jeden Freitag leicht nachzumachende DIY’s. Es geht aber gewiss nicht nur um Dinge die das Leben schöner machen, denn ich möchte nicht nur Menschen inspirieren, ich möchte sie erreichen. Ich schreibe offen über meine Krankheit und die Selbstverletzung, denn ich möchte aufklären, Ratschläge geben und endlich sein wer ich wirklich bin. Im World Wide Web ist das aufgrund von Hatern („Hasser“; Menschen, die böswillige Kommentare im Web 2.0 hinterlassen, Anm.) zwar nicht immer leicht, aber ich bin stolz auf das was ich tue.
Deine Leidenschaft ist die Fotografie – wie bist Du dazu gekommen? Hast Du Dir alles selbst beigebracht?
Schon im Kindesalter habe ich meinem Opa seine analoge Einwegkamera stibitzt. Die ersten Auszüge waren zwar verwackelt und dementsprechend unscharf, aber den Spaß an der Fotografie habe ich niemals verloren. Ich liebe es schöne Landschaftsaufnahmen und Foodfotos zu machen. Die Möglichkeit Menschen abzulichten hat sich mir bislang aber noch nicht ganz so oft ergeben. Genauso wie das Modellieren {www.pixeldetail.net/fimokate} habe ich mir auch der Fotografie betreffend, alles selbst beigebracht. Ganz nach dem Motto: „Learning by doing” eben.
Wen möchtest Du mit deinem Blog erreichen?
Eine bestimmte Zielgruppe habe ich nicht. Mir ist es wichtig, dass sowohl jung als auch alt meiner Krankheit betreffend aufgeklärt werden und so gut wie eben geht nachvollziehen lernen was in einem Borderliner vorgeht. Oft habe ich mit Vorurteilen zu kämpfen, was wohl einer der Gründe ist, warum ich Pixeldetail überhaupt ins Leben gerufen habe. Ich mag einfach nicht länger nur still da sitzen und alles über mich ergehen lassen. Ich möchte offen über das sprechen, was andere totschweigen.
Woher nimmst Du Deine Inspiration?
Meine Inspiration ist in erster Linie das pure Leben. An jeder Ecke findet man Dinge und Menschen, die einen inspirieren können, man muss nur ein Auge dafür haben. Wenn wir aber das Leben als Inspiration für einen Moment lang nicht mehr genügt, dann könnte ich Stunden auf Pinterest verbringen.
Wo möchtest du mit Deinem Blog in Zukunft hin, hast Du Pläne?
Das ist eine Frage, die sich nicht mit ein-zwei Sätzen beantworten lässt. Ich träume schon ewig davon, mein Hobby zum Beruf zu machen, aber der Mut diesen Weg einzuschlagen hat bislang gefehlt. Ich liebe das Schreiben, mag mich aber dennoch nicht festlegen, was die Zukunft betrifft. Beeinflussen wer meine Artikel liest kann ich ja eh nicht, also ist es wohl das Beste, alles auf mich zukommen zu lassen. Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass der Traum weiterhin besteht. Ob er Wirklichkeit wird, kann ich aber noch nicht sagen. Im Grunde sind es meine Leser, die diesbezüglich entscheiden.
Was kannst du Blogging-Anfängern raten?
Jeder, der überlegt mit dem Bloggen zu beginnen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er ab dem ersten Artikel eine Person des öffentlichen Lebens ist. Nichts auf der Welt kann solche Auswirkungen haben, wie das Internet. Des Weiteren sollte jedem bewusst sein, dass in Deutschland eine Impressumspflicht für (fast) alle Blogs gilt. Wer kein vollständig korrektes Impressum hat, kann in den meisten Fällen mit Abmahnungen und Bußgeldern in Höhe von bis zu 50.000 € rechnen. Entscheidend sind hierbei die Paragraphen §5 TMG und §55 RstV. Neben den rechtlichen Aspekten gibt es aber meiner Meinung nach noch einigen Punkt, die unheimlich wichtig sind! In keinem Fall sollte man sich verbiegen und über das schreiben, was andere Leute lesen wollen. Man selbst entscheidet über die Themen, nicht die Mehrheit der Leser. Die meisten Blogs handeln über Beauty und Fashion, doch ich habe mich bewusst gegen diese Bereiche entschieden. Davon abgesehen, dass mich nicht interessiert was XY zum Spazierengehen mit dem Familienhund getragen hat, sind mir diese Art von Themen einfach zu oberflächlich. Ich mag vielleicht nicht so erfolgreich sein, wie Beauty & Fashionblogger es sind, aber ich kann mit reinem Gewissen sagen, dass ich mir selbst treu geblieben und auf meine Weise erfolgreich bin. Außerdem ist es mindestens genauso wichtig auf die Rechtschreibung zu achten, wie darauf, dass man das Urheberrecht anderer Menschen nicht verletzt. Im Klartext bedeutet das also, dass man nur mit eigenen Bildern und Texten erfolgreich wird. Nichts auf der Welt ist so wichtig, wie stolz auf sich selbst zu sein!
Fotocredit: Laura