Schakko: Exzellente Verköstigung am Fuße der TrIIIple

Schick trifft gemütlich. Selten findet man feine Gourmet-Küche kombiniert mit einer solchen familiären Gastfreundschaft auf Augenhöhe. Im Schakko bei den TrIIIple-Towers im dritten Bezirk bekommt man beides. Gastro.News hat es getestet.

Mitten zwischen den drei Hochhäusern, den TrIIIple, liegt die Oase für Genuss. Steigt man ein paar Stiegen empor, steht man auf einer weitläufigen Terrasse. Geschützt von dem Treiben auf Gehsteig und Straße. An einem Februarabend nicht sehr einladend, aber im Sommer sicher ein wunderbarer Ort für einen After-Work-Drink. Rechts geht es ins Restaurant, das in einen grauen Betonblock gefasst ist. Was von außen noch eher öde wirkt, entpuppt sich im Inneren als farbenfroh und warm gestaltetet. Die industrial Elemente werden durch die warmen Holztöne der Tische und die petrolfarbigen und orangen Samtbänke und -stühle aufgelockert. Die Vasen mit je einer Tulpe auf den Tischen und die Blumenpölster auf den Bänken erinnern an den Frühling.

Am Eingang nimmt ein sehr höflicher Kellner den Mantel ab. Die Dame des Hauses, Simone Schadl, führt zum Tisch. Sie kommt aus einer etablierten Hoteliersfamilie am Arlberg. Ihr Mann, Christian Schadl, hat seine Erfahrungen ebenfalls in der exklusiven Gegend gesammelt und war neun Jahre Restaurantdirektor der bekannten Hospiz Alm. Ihre Expertisen haben die beiden im Schakko vereint.

Nationale und internationale Gourmet-Küche

Ich nehme auf der Gallerie Platz. Von dort aus hat man alles im Blick. Die offene Küche gerade aus, die Bar, die sich durch die Mitte des Raumes zieht und die vielen Sitzbereiche rund herum. Die Speisekarte besteht aus feinen, österreichischen Klassikern, aufgepeppt durch Spezialitäten der internationalen Küche. Zwiebelrostbraten, Kalbschulterscherzerl und Wiener Schnitzel treffen auf confierte Zucchini, Rotes Rübenrisotto und Seezunge. Die Zutaten kommen überwiegend von regionalen Produzenten und Bauern, international wird auf Nachhaltigkeit geachtet.

Als Entreé gibt es das bekannte und beliebte Wiener Joseph’s Brot, das sogar warm serviert wird. Dazu reicht man mildes Olivenöl und BBQ-Meersalz – ja, das schmeckt man.

Seezunge im Schakko ©Lauren Seywald

Für den Hauptgang habe ich mich für die Seezunge entschieden. Wildfang aus dem Atlantik, von dem Lieferanten Eisvogel. Genauer gesagt, sind es Seezungenröllchen mit Spinat, die mit Lardo-Speck auf Belugalinsen serviert werden. Dazwischen reihen sich Goldrüben. Eine köstliche Kombination, in der jede Zutat ihren Geschmack behält. Die knackigen Linsen passen wunderbar zu dem leichten, zarten Fisch. Die Goldrüben überraschen mit einer süßlichen Zimtnote.

Als Weinempfehlung des Hauses trinke ich ein Achterl Chardonnay Sinner vom Weingut Prieler aus dem Leithagebirge. Eine ausgezeichnete Wahl, die den Geschmack der Seezunge perfekt abrundet. Qualität wird im Schakko nicht nur beim Essen, sondern auch bei den gut sortierten Weinen großgeschrieben. Die Leidenschaft dafür bringt Christian Schadl ein, der sein Handwerk bei der Gastrolegende Adi Werner lernen durfte.

Süßer Abendausklang im Schakko

Dessert-Empfehlung: Spagatkrapfen ©Lauren Seywald

Als ich die Liste der Nachspeisen lese, bin ich froh, dass nach der leichten Seezunge noch ein bisschen Platz im Magen ist. Ein Spagatkrapfen aus Brandteig, gefüllt mit Earl-Grey-Creme und einem süßen Organgensorbet an der Seite sorgen für einen herrlichen Abschluss. Serviert wird das Dessert mit Zimt-Milch, die aus einem kleinen Kännchen vor einem in den Teller gegossen wird. Im Schakko lässt man keine Wünsche offen.

Dafür sorgen auch der außerordentlich höfliche Kellner und Frau Schadl, die durch den Abend führen. Hier weiß man noch jeden Gast zu schätzen und zu verwöhnen, sodass eine fast familiäre Atmosphäre entsteht. Schade, dass das Lokal nur spärlich besetzt ist.

„Wir kämpfen schon ein bisschen“, sagt Simone Schadl. „Wir haben im Oktober geöffnet (Gastro.News berichtete) und dann kam der Lockdown, der verzögert alles: Die Wohnungsverkäufe im TrIIIple und damit auch unser Business. Aber wir sind überzeugt, dass es bald anläuft.“ Das Schakko ist jedenfalls den Weg zum TrIIIple wert.

Schakko
Adresse: Schnirchgasse 11/1.02, 1030 Wien
Telefon: +43 664 15 791 00
Website: https://schakko.at

Auf jeden Fall einen Besuch wert. ©Lauren Seywald