Lisi Brandlmaier
In der Markgraf-Rüdiger-Straße 12 in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus hat sich ein gastronomischer Wandel vollzogen, der die Gemüter bewegt. Das traditionsreiche Gasthaus „Mader“, bekannt für seine üppigen Schnitzel und rustikale Atmosphäre, hat seine Pforten geschlossen – zumindest in der Form, die viele Gäste kannten. Stattdessen öffnete das Lokal diese Woche überraschend als „Madre“ seine Türen und präsentiert nun neapolitanische Pizza und erfrischende Drinks.
Ohne Vorwarnung: Pizza statt Schnitzel
Die Betreiber Daniel Botros, Moritz Baier und Marco Pauer, die bereits das benachbarte „Café Kriemhild“ führen, haben sich gemeinsam entschieden, das Wirtshaus-Konzept aus wirtschaftlichen Gründen aufzugeben. „Es war unser Traum Lebensmittel 100 Prozent Bio und nur von regionalen Lieferanten zu beziehen. Aber wir mussten erkennen, dass die Preisrealität im 15. Bezirk einfach nicht tragbar ist“, erklärt Botros im Interview. Trotz eines radikalen Makeovers des Mader – das Menü wurde grüner und saisonaler gestaltet – blieb der traditionelle Beisl-Charme nicht unberührt.
Die Reaktionen auf die Veränderungen sind gemischt: Während einige Gäste um den „guten alten Mader“ trauern, feiern andere die Neuausrichtung als eine gelungene Wiederbelebung des Wirtshauskonzepts. Doch hinter dem emotionalen Diskurs steht eine nüchterne Realität: Die hohen Erwartungen an Qualität und Preisgestaltung konnten nicht erfüllt werden. „Wir waren am Minimum, aber es war einigen Gästen dennoch zu teuer“, resümiert Baier.
Mit dem Wechsel zum Pizza-Geschäft setzen die Betreiber auf ein effizienteres Konzept. Im neuen Madre wird ein original neapolitanischer Pizzaofen betrieben, und das Team hat in den letzten Wochen intensiv an der perfekten Rezeptur gearbeitet.
Das neue Menü bietet eine Vielzahl von Optionen, darunter Pizza Buffala, Tonno oder Diavola. Vielen echten Italiener zum Trotz gibt es hier auch die berühmte Pizza Hawaii. Übrigens: Die Zutaten werden von ausgewählten Kleinbauern aus ganz Italien bezogen.
Das Soft Opening des Madre wird mit Ende September enden, dann geht der reguläre Betrieb los. Bislang ist noch von Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr geöffnet.
Mit dieser Neuausrichtung verabschiedet sich das Gasthaus Mader endgültig vom traditionellen Wirtshauskonzept und begrüßt eine neue Ära voller italienischer Köstlichkeiten. So schließt sich ein Kapitel in der Wiener Gastronomiegeschichte – das Gasthaus Mader ist Geschichte, es lebe das Madre!
Die wichtigsten Infos im Überblick
Adresse: Markgraf-Rüdiger-Straße 12, 1150 Wien
Öffnungszeiten (Soft-Opening noch bis Ende September): Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr bis 23 Uhr
Kontakt & Reservierung: HIER
