Als der gebürtige Oberösterreicher David Witzeneder nach Wien zog, ärgerte es ihn sehr, dass hier der gesamte Biomüll im Restmüll landete. Es musste eine Lösung her! Nach etwas Grübeln und einem Mittagsschlaf kam die Idee zur Wurmkiste. Wurmkisten gab es zu diesem Zeitpunkt schon länger, aber für den Techniker und BOKU Studenten David Witzeneder war es etwas ganz Neues. Und so begann er, gemeinsam mit seinem Bruder Thomas, der gelernter Tischler ist, Wurmkisten zu entwerfen. Vor 2 Jahren meldeten sie schließlich ein Gewerbe an, um die Wurmkisten professionell zu bauen.
Wichtige Infos zur Wurmkiste
Die Wurmkiste ist eine Kiste aus Holz, in der Kompostwürmer – diese gehören zur Familie der Regenwürmer – Biomüll in wertvollen Wurmhumus, auch schwarzes Gold genannt, umwandeln. Das Ganze läuft geräusch- und geruchlos ab. Die Wurmkisten haben noch eine weitere Funktion und zwar als Sitzhocker mit Rollen. Dort wo wenig Platz ist, hat man also mit der Wurmkiste noch einen zusätzlichen und ziemlich stylishen Sitzplatz. Die Wurmkiste steht üblicherweise dort wo der Biomüll entsteht – mitten in der Küche.
Den beiden Brüdern ist ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und Fairness ganz wichtig und das geht auch mit ihrer Vision Hand in Hand: „Jeder Mensch bräuchte etwa 1000 Kompostwürmer zuhause und es gäbe keinen Biomüll mehr.“
Auch in der Gastronomie würde die Wurmkompostierung nur Vorteile bringen. Zurzeit gibt es in Wien leider noch keine Beispiele aus der Gastronomie, die mit Kompostwürmern arbeiten, aber hoffentlich ändert sich das bald: „In anderen Ländern wie Neuseeland tut sich auf dem Sektor Wurmkompostierung und Gastronomie sehr viel. Ich kenne Projekte wo täglich mehrere hundert Kilo Biomüll von Restaurants den Würmern zum Fraß vorgeworfen werden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand – keine Entsorgungskosten und selbst erzeugter, wertvoller Wurmhumus.“
Fotocredits: © 1000Worms/David Witzeneder