Viele Branchen sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie arg gebeutelt. Besonders schlimm erwischt hat es dabei die Gastronomie. Es ist erstaunlich, mit welcher Leidenschaft und Kreativität manche Gastronomen ans Werk gehen, um ihre Betriebsstätte finanziell am Leben zu erhalten. Die staatlichen Hilfen sind dabei zwar eine Unterstützung, viele nehmen das Heft aber trotzdem lieber selbst in die Hand.
Essenslieferungen: Gekommen, um zu bleiben
Viele Kunden fragen sich, warum sie sich nicht schon die längste Zeit ihr Essen nach Hause liefern ließen. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war das selbstverständlich auch schon möglich, fristete jedoch in den meisten Städten lediglich ein Nischendasein.
Da nun alle Konsumenten die Vorzüge dieser Methode erkannt haben, ist davon auszugehen, dass es sich bei der Lieferung von Essen nicht nur um einen vorübergehenden Trend handelt. Vielmehr wird sich diese Art der Gastronomie als zusätzliche Säule im gesamtheitlichen Konzept von Restaurants wohl dauerhaft etablieren. Ganze 87 Prozent beträgt mittlerweile der Anteil der Deutschen, die bereits bei einem Lieferdienst bestellt haben.
In den letzten Monaten sind fast alle Gastronomen auf den Lieferzug aufgesprungen. Es gibt kaum noch Lokale, die nicht bei den großen Lieferdiensten gelistet sind. Selbst die besten Haubenrestaurants setzen mittlerweile auf das Takeaway-Geschäft. Das heißt aber noch lange nicht, dass auch alle damit erfolgreich sind. Denn das Liefergeschäft hat eigene Gesetze und funktioniert anders als die Bedienung im eigenen Restaurant.
Hier zählen andere Faktoren wie beispielsweise, dass das bestellte Essen schnell, in der richtigen Temperatur und in einem ansehnlichen Zustand beim Gast ankommt. Nur mit der entsprechenden Qualität gelingt es, dauerhaft gute Geschäfte zu machen und sich von seinen Mitbewerbern abzugrenzen. Anders als im Restaurant gibt es nämlich kaum eine Möglichkeit, auf die Kritik des Gastes zu reagieren. Wer nicht gut abliefert, bekommt eine schlechte Bewertung im Internet. Und die ist dann für alle deutlich sichtbar auf den Webseiten von Lieferdiensten wie Lieferando oder Mjam.
Die Krise mit einem günstigen Kredit überbrücken
Viele Gastronomen gehen davon aus, dass die Krise in absehbarer Zeit auch wieder vorübergeht und versuchen, die Zeit bis dahin mit einem Kredit zu überbrücken. Glücklicherweise sind im Moment die Zinsen ohnehin im Keller. Ein Vergleich der am Markt erhältlichen Kredit-Angebote ist dennoch sinnvoll, denn trotz des niedrigen Zinsniveaus unterscheiden sich diese zum Teil erheblich voneinander. Sehr einfach funktioniert das auf den Online-Plattformen, auf denen ein entsprechendes Angebot in nur wenigen Schritten online angefordert werden kann.
Eines ist in diesem Fall wichtig: Es handelt sich dabei um kein geschenktes Geld. Spätestens, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, muss der Kredit auch wieder zurückbezahlt werden. Deshalb ist bereits jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, um eine entsprechende Strategie zu entwickeln. Denn wer schon vorher auf den letzten Drücker gewirtschaftet hat, wird Schwierigkeiten haben, nun auch noch das zusätzliche Geld für die Kreditraten aufzubringen.
Gastronomen setzen auf Kurzarbeit
In vielen europäischen Städten haben die Gastronomiebetriebe mittlerweile seit Monaten geschlossen. Ohne staatliche Hilfen hätten die meisten davon wohl schon das Handtuch geworfen.
Einige Länder wie beispielsweise Deutschland und Österreich setzen deshalb auf das Konzept der Kurzarbeit und das wird von den Gastronomen auch gut angenommen. Der Staat übernimmt in diesem Fall einige Kosten wie beispielsweise die Sozialversicherung, die sonst der Arbeitgeber trägt. In Deutschland kommen dann eventuell auch noch Leistungen der Bundesagentur für Arbeit hinzu, die arbeitsrechtliche Kündigungen verhindern sollen.
In Deutschland wurden bis zum aktuellen Zeitpunkt rund 17 Milliarden an entsprechenden Zuschüssen ausbezahlt. Die große Frage dabei ist jedoch, wie lange dieses System noch aufrechterhalten werden kann. Endet das Angebot der Kurzarbeit vom Staat, ist von einem Massensterben der Kneipen und Restaurants auszugehen, wenn nicht gleichzeitig ein Termin für die Wiederöffnung in Aussicht gestellt wird.
Das Personal läuft davon
Viele Köche, Kellner und vor allem Hilfsarbeiter wollen jedoch nicht darauf warten, bis sie ihren ursprünglichen Beruf wieder ausüben dürfen. Deshalb machen sie sich auf die Suche nach einer entsprechenden Tätigkeit in einer anderen Branche.
Das Problem dabei: Wer einmal fündig geworden ist, wird in weiterer Folge nur noch schwer davon zu überzeugen sein, in die Gastronomie zurückzukehren. Die Branche war schließlich schon vor der Krise für ungewöhnliche Arbeitszeiten und schwierige Arbeitsbedingungen bekannt. Das könnte dazu führen, dass einige Gastronomen nach der Wiedereröffnung Schwierigkeiten haben werden, passendes Personal zu finden.
Einige Hoteliers und Restaurant-Besitzer haben sich deshalb dazu entschlossen, in der Zeit der Schließung ihren Betrieb zu renovieren und setzen dabei auch auf die Manpower ihres bestehenden Personals. Dabei handelt es sich um eine echte Win-Win-Situation. Die Mitarbeiter erhalten ihr volles Gehalt, während die Unternehmer die Zeit sinnvoll nutzen können und keine Zusatzkosten für sie entstehen.
Lange geplante Renovierungsprojekte werden deshalb einfach jetzt schon vorgezogen. Nicht zu unterschätzten ist dabei auch der emotionale Wert. Denn wer selbst Hand dabei angelegt hat, beispielsweise den Gastraum schöner zu gestalten oder die Außenfassade zu streichen, identifiziert sich in weitere Folge auch viel stärker mit „seinem“ Betrieb.
Die meisten Gastronomen haben sich in der Zeit der Pandemie viel Anerkennung von allen Seiten erarbeitet. Wer sieht, wie einzelne Restaurantbesitzer um den Erhalt ihrer Betriebe kämpfen, wird hoffentlich in der Zeit nach Corona dafür sorgen, dass das Geschäft nach der Zeit der Entbehrung wieder ordentlich aufblüht.