Maximilian Brustbauer lässt auf seinem Wachauer Weingut alte Traditionen wieder aufleben. In der Weinbereitung als auch beim Heurigen geht er seinen eigenen innovativen Weg.
Wie so oft war es auch bei Maximilian Brustbauer die Großmutter, die entscheidend zu seinem Winzerdasein beigetragen hat. Denn als sie ihm 2016 ihren Ausnahme-Weingarten übergeben hatte, weckte sie in ihrem Enkel auch die Lust auf den Wein.
Zurück zu den Wurzeln
Ehe Maximilian Brustbauer als Weinhauer Karriere machte, arbeitete der studierte Geisteswissenschafter erst als Journalist und später als CEO bei einem Verlag in Deutschland. Geschichten zu schreiben ist daher eine seiner großen Leidenschaften. Aber auch das Weinhauer-Gen ist Teil seiner DNA, stammt er schließlich aus einer Wachauer Winzerfamilie. Als er schließlich den Ausnahme-Weingarten von seiner Großmutter zu Lebenszeiten vererbt bekam, begann er diesen zu bewirtschaften. Zu Beginn mehr ihr zuliebe, doch das sollte sich rasch ändern. Nachdem er seinen eigenen Weg des Weinmachens gefunden hat, schreibt er nun wieder Geschichten, und zwar mit seinen Weinen. Hinter den klingenden Namen wie „MiniTant“, „Karlunda“ oder „Unfried Feda“ verstecken sich liebevolle Anekdoten, die auch auf den Etiketten nachzulesen sind.
100 Prozent Seihmost
Maximilian Brustbauer ist davon überzeugt, dass alte Traditionen keineswegs verstaubt sein müssen, sondern sich auch in der heutigen Zeit gut bewähren. Vor allem im Weinbau. Nachdem er das elterliche Weingut in Dürnstein übernommen hatte, begann er mit der Verwirklichung seiner Visionen. Dabei spielten die alten Techniken seiner Großeltern wiederum eine große Rolle. Er wollte Wein machen wie damals, ohne künstliche Schönungen und mit Hefe aus den eigenen Weingärten. Darüber hinaus stellte er bei der Abfüllung auf 100 Prozent Seihmost um. Die Umstellung erfolgte nur schrittweise und in einzelnen Weingärten. Da der Erfolg aber für sich sprach, befindet sich seit der Ernte 2023 in allen Bouteillen 100 Prozent Seihmost. Auch wenn der Aufwand bei dieser Form der Weinbereitung um einiges höher ist und der Ertrag dafür geringer, ist die Qualität der Weine dafür um ein Vielfaches hochwertiger.
Die Natur gestaltet die Speisekarte
In dem beindruckenden über 1.000 Jahre alten ehemaligen Salzburger Amtshof in Oberloiben, dem Stammhaus der Familie Brustbauer, wird aber nicht nur hervorragender Wein gekeltert. Gemeinsam mit seiner Frau Kati betreibt Maximilian auch einen Heurigen. Die Zutaten für die ausschließlich saisonalen Gerichte werden in den eigenen, angrenzenden Gärten selbst angebaut oder stammen von umliegenden Produzent:innen. Serivert wird daher immer nur das, was gerade aus der Erde wächst, und zwar in bester Bio-Qualität. So kommen die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten immer zur richtigen Zeit auf den Teller und die Aromen und Geschmäcker perfekt zur Geltung. Wer die Genüsse am Weingut Brustbauer nicht nur einen Tag lang genießen möchte, der kann in einer der Ferienwohnung im nahegelegenen Stöckl übernachten.
Verkommene Weine
Eine besondere Rarität sind die Weine der Jahrgänge 2001 bis 2012, die nach der Jahrhundert-Flut von 2013 für mehrere Tage im Keller unter Wasser standen. Unter dem Namen „Verkommen“ verbergen sich darunter wahre Überraschungen, denn statt der Etiketten sind die Weine seither mit Donausand bedeckt. Das heißt aber auch, es gibt keinerlei Auskunft über Sorte und Charakter. Außer dass es sich um Wachauer Schätze handelt, die wiederum ihre eigenen Geschichten erzählen werden.
Weinhauer Brustbauer
Oberloiben 2
3601 Dürnstein
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