Von 2.- 8.März veranstaltet Culinarius die 21. Wiener Restaurantwoche. Weinpartner ist diesmal das Weingut Thüringer, geführt von Elisabeth und Sohn Gerhard. Der Familienbetrieb nahe Mistelbach keltert sortentypische Weine und eine experimentelle Exklusiv-Linie.
Die Wiener Restaurantwoche punktet mit spannenden Lunch- und Dinner-Menüs zu besten Preisen. Zu den oft haubengekrönten Menüs haben wir diesmal Weine des aufstrebenden Weinguts Thüringer gewählt, welche im Rahmen eines exklusiven Events am 28. Jänner in der Winebank vorgestellt wurden. Wir hätten auch Bekanntes aus Wachau oder Kamptal oder Süd-Steiermark wählen können, haben uns diesmal jedoch bewusst für das Weinviertel entschieden, eine Region die – trotz Name und Historie – derzeit im Schatten von Kamptal, Wachau und Südsteiermarkt steht. Hier ist uns das Weingut Thüringer aufgefallen. Dass wir damit richtig liegen, machte nicht bloß die umfassende Verkostung des gesamten Sortiments deutlich. Ein renommierter Winemaker, der in der Winebank zufällig zu uns gestoßen war, machte unserem Weinpartner Gerhard Thüringer ein Angebot – über welches wir aus kulinarischer Verschwiegenheitspflicht hier leider keine Auskunft geben können.
Alte Wurzeln, frischer Wind
Die Wurzeln des heute 7,5 Hektar großen Weinguts reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Größere Bedeutung erfuhr der Weinbau hier etwa ab den 1950er Jahren durch Gerhards Großvater Herbert Thüringer. 2011 übernahm dann Elisabeth, Gerhards Mutter die Verantwortung. 2016 stieg der Junior ein, seit Kurzem führt er den Betrieb. Die Böden bestehen hier aus tiefgründigem Lehm- und Löss, das pannonische Klima bringt trockenes, heißes Klima mit meist kalten (schneearmen) Wintern. Der Temperaturunterschied sorgt für Spannung im Traubenmaterial. Apropos Traubenmaterial: Das Weinviertel ist hauptsächlich mit Grünem Veltliner bestockt, die Thüringers bauen zusätzlich Welsch, Souvignon Blanc, Weißburgunder, Gelben Muskateller sowie Gemischten Satz an. Und ein wenig Zweigelt. Der Betrieb werde zwar grundsätzlich als konventioneller Betrieb geführt, die naturnahe und nachhaltige Produktionsweise stehe aber an erster Stelle, sagt Gerhard Thüringer. „System Immergrün im Weingarten, Einsaat von blühenden Kräutern, Wiederverwenden von Leergebinde, integrierte Produktion. Alles Standard am Weingut Thüringer“, so der Junior.
Klassik und Exklusiv
Wie andere Weingüter fahren die Thüringers zweigleisig. Weiß und Rot-Klassik wird im Stahltank ausgebaut. „Die Weine der klassischen Linie sind im Großen und Ganzen sehr gebiets- und sortentypisch. Brilliante Nase, präzise Frucht, animierend und vor Lebendigkeit kaum zu bändigen. Hier wird aber besonders auf die Harmonie aus Nase und Gaumen gesetzt, ohne die Säure in den Vordergrund zu stellen“, so Gerhard Thüringer. Die Thüringer-Exklusiv-Linie, Grüner Veltliner „Alte Holzried“ und Zweigelt „Schwarzenberg“, hingegen wandern ins große Holzfass, bevor sie auf die Flasche gezogen werden. Gerhard: „Bei der Exklusiv-Linie wird es experimenteller. Hier werden besondere Lagen getrennt verarbeitet und langlebige, kräftige, komplexe und vielschichtige Weine gewonnen. Handarbeit, hohe Reife, Batonage und Holzeinsatz sind hier einige Stichworte“.
Klingt spannend, ist es auch. Gerhard hat mit seinem Weingut noch einiges vor. Er liebt das Burgund und möchte seine Weißwein-Exklusiv-Linie noch stärker in diese Richtung lenken.
Tipp: Kosten Sie im Rahmen der Wiener Restaurantwoche die Weine des Weinguts Thüringer. Besondere Empfehlung: Gemischter Satz (fruchtig, ausgewogene Säure) und Grüner Veltliner „Alte Holzried“ (burgundisch).
Weite Informationen: www.thueringer-wein.at
Hier geht es zur 21. Wiener Restaurantwoche.