Am Winzerhof der Familie Landauer-Gisperg wird seit zwanzig Jahren biologisch gearbeitet. Bei ihren finessenreichen und ausdruckstarken Weinen steht die Herkunft aber auch die Trinkfreude im Fokus.
Johanna, Franz und Stefan Landauer-Gisperg betreiben den gleichnamigen Winzerhof in Tattendorf in der Thermenregion. Die Trauben für ihr vielfältiges Weinsortiment wachsen auf 30 Hektar Weingärten rund um Tattendorf, Baden, Pfaffstätten und Gumpoldskirchen.
Mit attraktiven PIWIs in die Zukunft
Für die Familie Landauer-Gisperg steht das ressourcenschonende Arbeiten im Einklang mit der Natur an oberster Stelle. Die Auspflanzung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten ist daher nur eine logische Konsequenz, da Pflanzenschutz bei den zunehmenden Wetterextremen aufgrund des Klimawandels immer schwieriger wird. Die PIWIs verlangen kaum Pflegemaßnahmen, weniger Traktorfahrten und weniger Pflanzenschutz. Gerade im Bereich der Trinkweine bis zu zehn Euro sind sie daher eine zukunftsfähige und attraktive Alternative. Alle Weine sind entweder direkt Ab Hof oder über den Onlineshop erhältlich.
Erfolgreiches Teamwork zweier Generationen
Ursprünglich hätte eine von Johannas beiden Schwestern das Weingut damals von ihren Eltern übernehmen sollen. Doch wie so oft, kommt es anders als gedacht. Gemeinsam mit ihrem Mann Franz, einem gelernten Schlosser übernahmen sie als gelernte Schneiderin das Weingut. Beide ließen ihre Berufe hinter sich und stürzen sich in das Weinhandwerk. Als Autodidakten stand das Hinterfragen vorherrschender Traditionen und Vorgehensweisen im Vordergrund. Eigene Ideen und Vorstellen wurden ausprobiert und die meisten auch erfolgreich weitergeführt. Als 2016 Sohn Stefan nach der Weinbauschule Krems und zahlreichen Auslandsaufenthalten nachhause kam, trat er in die Fußstapfen seiner Eltern. Auch er begann daraufhin seinen eigenen Weg zu gehen, alles Bisherige zu hinterfragen und nach seinen Vorstellungen umzugestalten.
Von A wie Amphore bis Z wie Zierfandler
Das besondere Klima in der Thermenregion prägt die Weinstilistik ebenso wie die kargen unterschiedlichen Böden. Geringer Ertrag sorgt für voll ausgereifte Trauben, die höchstmögliche Qualität garantieren. Dieser Qualitätsanspruch wird bis ins Fass und in die Flasche fortgesetzt. Während der letzten zwanzig Jahre war die Familie Landauer-Gisperg in der Weinszene immer einen Schritt voraus. So waren es Johanna und Franz, die die ersten Amphorenweine in der Region auf den Markt gebracht hatten. Später begann schließlich Stefan einen nicht unbeachtlichen Teil der Weingärten mit PIWI Sorten auszupflanzen und zeigte auch im Orange Wine Segment sein Können. Der Traminer wild wird spontan auf der Maische vergoren und ist daher ein besonders interessantes Genusserlebnis, sowie auch der Funky PET NAT oder die Black Betty Trilogie.
Der gläserne Wein
Stefan Landauer-Gisperg bevorzugt die Trauben in einem eher frühreifen Stadium zu ernten, um die für ihn so wichtige knackige Säure in den Weinen zu erhalten. Die Weine kommen ohne jegliche Zusätze aus und werden spontan vergoren. Ehrlich und direkt, so wie der Winzer selbst, kommen sie schließlich am Ende in die Flasche. Auch wenn die Eltern die Verantwortung im Weingut bereits vor Jahren an ihren Sohn übergeben haben, sind sie natürlich noch unterstützend tätig. Bei den finalen Verkostungen ist immer noch Johanna die letzte Instanz, die schließlich vorgibt, wohin die Reise geht. Ihr ausgeprägtes Verkostungstalent hat sie übrigens auch an ihren Sohn weitervererbt.
Bioweingut Landauer-Gisperg
Badnerstr. 32
2523 Tattendorf
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