Diese Woche haben wir den Top-Winzer Walter Skoff im Portrait. Mehr als 300 Goldmedaillen hat er für seine Weine bekommen und sein Sauvignon Blanc ist sogar zum Weltmeister beim „Concours Modial du Sauvignon 2017“ gekürt worden. Gastro.News hat ihn beim VIP-Event im Quartier vergangene Woche gesprochen.
Wann haben Sie festgestellt, dass der Wein Ihre berufliche Zukunft bestimmen wird?
Skoff: Der Weinbaubetrieb war eigentlich für meinen vier Jahre älteren Bruder bestimmt. Als er mit acht Jahren verstarb, war ich das nächste Kind in der Reihenfolge. Mit 14 Jahren wusste ich dann, dass es meine Berufung ist. Ich übernahm später die fünf Hektar große Landwirtschaft und den Weinbau. Trotz der schweren Arbeit wusste ich, Wein ist etwas Besonderes und wird meine Zukunft werden.
Warum ist Wein immer etwas Persönliches?
Skoff: Jeder Winzer hat seine eigene Handschrift. Die Kreativität und Passion ist im Vordergrund, verbunden mit den Emotionen, kommt es zu Top-Resultaten.
Rot, Weiß, oder Rosé?
Skoff: Weiß.
Ihre Standard Wein-Bestellung beim Restaurant-Besuch?
Skoff: Großteils bestelle ich Weißweine, je nach Gericht. In erster Linie achte ich auf Mineralität und Fruchtigkeit.
Hatten Sie einen Mentor, an dem Sie sich orientiert haben?
Skoff: Zu meinen Lieblingswinzern zählt Kellermeister Johann Terzer vom Schloss Eppan aus Südtirol. Seine Stilistik hat mich sehr beeindruckt.
Welchen Ihrer Weine empfehlen Sie unseren Leserinnen und Lesern?
Skoff: Den Sauvignon Blanc O‘ Everybody’s Darling oder einen Wein aus unserer Kollektion.
Welche Nuancen verstecken sich im O‘ Everybody’s Darling?
Skoff: Hier handelt es sich um einen sehr duftigen, fruchtigen Wein mit Noten der gelben Paprika, Johannisbeere, Marille und einem Hauch von der Holunderblüte. Außergewöhnlich ist hier auch der Hauch einer Vanillenote, was die hohe physiologische Reife auszeichnet.
Michael Lameraner, Walter Skoff und Adi Weiss haben gemeinsam den O‘ Everybody’s Darling kreiert. © Moni Fellner
Darf man Ihren Wein spritzen?
Skoff: Wenn ich höre, dass die Leute mit einem Muskateller-Spritzer so eine Freude haben, dann denke ich mir, super. Den Menschen muss es gefallen. Und ist ja besser als irgendeinen Fussel zu trinken.
Wie lange gibt es das Weingut Skoff schon?
Skoff: Ich bin in der vierten Generation und führe das Weingut seit vierzig Jahren.
Welche Rebsorten sind bei Ihnen zu finden?
Skoff: Die Steiermark zeichnet sich durch die Sortenvielfalt aus. Und die ist auch bei uns vertreten, angefangen beim Welschriesling, Weißburgunder, Muskateller über Morillon, Grauburgunder und Zweigelt bis hin zur großen Sauvignon-Blanc-Auswahl.
Wie wichtig sind neue Trends in der österreichischen Wein-Branche?
Skoff: Neue Trends sind immer wichtig. Wir machen unter anderem auch Bio-Weine und sind ein Nachhaltigkeits-Betrieb. Aufgrund der verschiedenen Lagen und Ausbaustilistiken haben wir die Möglichkeit, auf Kundenwünsche einzugehen und besondere Weine zu kreieren. Aber man muss sich und der Region trotzdem treu bleiben und man muss immer erkennen, was man trinkt.
Hat die Corona-Krise Ihr Weingut beeinflusst?
Skoff: Da wir siebzig Prozent der Weine sowohl im Fachhandel als auch in der Gastronomie und Hotellerie verkaufen, hat uns die Zeit von Corona sehr getroffen.
Was braucht es, um sich in der Branche zu behaupten?
Skoff: Die Passion, die Leidenschaft und die Liebe zum Wein. Und Qualität kombiniert mit dem ständigen Streben nach Neuem.
Wenn du nicht Winzer geworden wärst, was dann?
Skoff: Ich wäre Jurist geworden. Aber mein Vater wollte nicht, dass ich studieren gehe.
Vielen Dank für das Gespräch!
SKOFF ORIGINAL – Walter Skoff
Adresse: Eckberg 16, 8462 Gamlitz
Telefon: +43 3453 42 43
Website: www.skofforiginal.com
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