Vollpension: Mit Oma-Flatrate gegen Inflation!

Dominik Köhler

Genuss und Gastgeberqualitäten kennen keine Altersbegrenzung ©Vollpension

Die Preisexplosion von Lebensmitteln und Energie macht auch vor dem Generationencafé Vollpension nicht halt. Die nun eingeführte Oma-Flatrate soll den wirtschaftlichen Erfolg und das Preis-Leistungsverhältnis für die Gäste unter einen Hut bringen.

In der Vollpension ist immer etwas los. Die Ideenschmiede glüht und egal wie widrig die Umstände auch sein mögen, das Wohl der Gäste steht im beliebten Generationencafé stets an erste Stelle. Dabei wird freilich nicht auf die Zufriedenheit der bereits etwas betagteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergessen, die dem Projekt erst den richtigen Charme verleihen. So viel Positives, und trotzdem ist auch die Vollpension von den aktuellen Herausforderungen der Brache betroffen, denn auch hier wird seit Monaten mit den steigenden Preisen von Lebensmitteln und Energie gerungen. Die Kosten einfach auf die Gäste abzuwälzen, ist aber keine Lösung die in Betracht gezogen wird. Vielmehr wurde nun das Modell der zeitbasierten Abrechnung mit der “Oma-Inflation-Flatrate” weiterentwickelt, um trotz steigender Preise ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für die Kundinnen und Kunden zu garantieren.

Oma-Flatrate in der Vollpension

Ein Ort der die Meschen zusammenbringt ©Vollpension

„Wir haben uns überlegt, wie wir trotz der Preissteigerung, den höchstmöglichen Mehrwert für unsere Gäste schaffen können”, so Moriz Piffl-Percevic, Gründer des Generationenprojekts. Eine Produktivitätssteigerung ist aufgrund des Arbeitsmodells mit 50% Seniorinnen und Senioren als Dienstnehmer nicht möglich. „Unser Modell im Café ist zeitbasiert, der Gast zahlt für 30, 60, 90 oder 120 Minuten. In allen Paketen sind unbegrenzt Kaffee und Bio-Hauslimonade inkludiert. Zwei Produkte, bei denen wir den günstigeren Warenwert in Form einer Getränkeflatrate an unsere Gäste weitergeben können. Ermöglicht wird das durch Innovationen wie einer selbstgebauten Upcycling-Schankanlage”, führt der Gründer aus. Und so funktionierts: Beim Besuch der Vollpensionen wählen die Gäste Zeit und Paket, zum Beispiel ein “kleines Frühstück” oder “Kaffee und Kuchen”. In dem gewählten Zeitraum kann man unbeschränkt Kaffee, hausgemachte Bio-Hauslimo beziehungsweise Eistee konsumieren. Und wem die Zeit zu kurz war, kann diese ganz einfach in 30-Minuten-Intervallen verlängern.

Herausforderung Handarbeit

Seit dem ersten Lockdown hat die Vollpension die Arbeitsplätze von rund 50 Seniorinnen und Senioren erhalten und in den letzten zwei Jahren zahlreiche neue Produkte und Modelle wie die Eis-Buchteln oder die Halbpension hervorgebracht. „Für uns ist die Herausforderung noch höher, als es in der Gastronomie ohnehin schon der Fall ist. Bei uns stehen Seniorinnen und Senioren in der Backstube und backen jeden Kuchen und jede Torte nach ihrem eigenen Rezept. Damit sind unsere Personalkosten und der Wareneinsatz deutlich höher, als für Unternehmen, die industriell Mehlspeisen in großen Mengen fertigen. Wenn dann die Butter innerhalb weniger Wochen plötzlich das doppelte und der Strom mehr als das sechsfache kostet, muss man kreativ werden. Mit unserem Flatrate-Modell versuchen wir da einen Spagat zu schaffen zwischen positivem Erlebnis für den Kunden und einem sinnvollen Deckungsbeitrag für uns als Sozialunternehmen”, so Julia Krenmayr, Geschäftsführerin des Generationencafés abschließend.

Vollpension
Adresse: Schleifmühlgasse 16, 1040 Wien 
Website: Vollpension