Die Joiser Winzer lassen das Weinprivileg zum 500-jährigen Jubiläum hochleben. Daher finden zahlreiche Events im Zeichen des Weins statt. Ein besonderes Highlight aber ist das Jubiläumsfest am 2.August 2024.
Wie alles begann… Maria von Ungarn sei Dank
1524 verleiht Königin Maria von Ungarn den Bewohnern von Geusz das Privileg die Weinfässer mit einem ,,G“ zu versehen und gestattete damit die freie Weinausfuhr. So war es schon damals möglich, Joiser Wein nach Bayern, Mähren und Polen auszuführen.
Dieses Privileg zur freien Weinausfuhr hatten zu dieser Zeit nur die Gemeinden Jois, Neusiedl am See und Rust, wodurch die Bedeutung der Joiser Weine bereits zur damaligen Zeit bestätigt wird. Noch heute ist im Joiser Gemeindewappen das ,,G“ der Weinfässer erhalten.
Als Winzer bin ich stolz die Reben in so einer traditionsreichen und geschichtsträchtigen Region anbauen zu dürfen. Beachtlich ist auch, was die vorhergehenden Generationen erreicht und aufgebaut haben. Das Der Wein aus Jois seinen Stellenwert heute hat, ist mitum ihre Leistung gewesen. Heute haben wir eine wahnsinnig starke Winzergemeinschaft in Jois, die zusammen den Joiser Wein bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt macht.
Michael Pasler vom Weingut Pasler
Im Interview verrät Ing. Christian Seywerth, Austria Guide:
„Bereits im Mittelalter kam es zu Einfuhrverboten und hohen Zöllen von ‚Hungarischen Weinen‘ nach Österreich, um den ‚Teutschen Wein‘ gegen den besseren Ungarnwein zu schützen. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, gewährte Königin Maria von Ungarn, aus dem Hause Habsburg, mit der Unterstützung ihres Bruders Ferdinand I., Erzherzog von Österreich, 1524 den Weinbaugemeinden ihrer Herrschaft Ungarisch Altenburg das Recht, die Fässer ihres Eigenbauweines durch Einbrennen der Anfangsbuchstaben (G für Geus/Jois, N für Neusiedl am See, R für Rust) zu kennzeichnen und erlaubte damit die freie Weinausfuhr nach Österreich und Bayern sowie in alle Habsburgländer. Die Herrschaft Ungarisch Altenburg (heute Mosonmagyaróvár) umfasste zu jener Zeit die drei wichtigsten Weinbauorte am Neusiedler See, dazu zählte auch die Weinbaugemeinde Jois, in Urkunden des 16. Jhdt. als Geus erwähnt. Das Brandzeichen diente in erster Linie den Zollbeamten als Kontrollmarke. Für die Marktorte bedeutete es den ‚Markenschutz‘, da es ihre Weine von den nicht zum Fernhandel berechtigten Orte hervorhob.“
Und er führt weiters an: „Die ‚Hungarischen Weine‘ waren daher in vielen Ländern Europas bekannt und sehr begehrt. Die Joiser Weine zählten zu den besten Weinen und wurden in Königs- und Fürstenhöfen sowie in Adelshäusern Europas sehr geschätzt. Das Weinprivileg aus 1524 ermöglichte dem Joiser Wein erstmals die internationale Bühne zu betreten und wirkte noch über Jahrhunderte nach. Im Gemeindewappen ist das G als ‚Markenzeichen‘ des Joiser Weines bis heute erhalten und unterstreicht die Bedeutung des Weines für die Ortsbevölkerung über viele Generationen.“
Die Tatsache, dass das Weinprivileg nur an 3 Gemeinden rund um den Neusiedler See verliehen wurde, beweist, wie wichtig Herkunftsmarketing seit jeher ist. Für uns als Joiser Winzer der Gegenwart bedeutet die Jahrhunderte lange Geschichte des Weinbaus in unserem Ort Verantwortung und Ansporn zugleich, aus diesem einzigartigen Terroir etwas besonderes zu machen.
Markus Altenburger
Zahlreiche Genuss-Events im Jubiläumsjahr stehen bevor
Die Joiser Winzer freuen sich heuer im Jubiläumsjahr, besonders über das Weinprivileg und haben sich hierfür auch besondere Veranstaltungen einfallen lassen.
Am 2. August findet das Jubiläumsfest am Hauptplatz in Jois statt. Die Gäste dürfen sich auf eine große Joiser Weinbar – sie ist stolze 50 METER lang!, Live-Musik und gute Stimmung freuen.
Außerdem darf man sich – natürlich – auf namhafte Winzerinnen und Winzer freuen, darunter Markus und Bernadette Altenburger, Weingut Pasler, Weingut Hannes Steurer, Weingut Sattler, Winzerhof Kiss, Weingut Pasler-Bäck, Winzerhof Richter.
Jois ist eine der größten Weinbaugemeinden am Leithagebirge, in der viel Wert auf Gemeinschaft und Zusammenhalt gelegt wird. Die nächste Generation steht bereits motiviert in den Starlöchern. Beim Fest zum 500. Jubiläum am Hauptplatz kann man sich durch das vielfältige Weinspektrum der Joiser Winzer verkosten, wir werden mit unseren Naturweinen dabei sein.
Bernadette Altenburger
Und auch in Sachen Kulinarik wird hier einiges geboten. Zahlreiche Joiser Heurigenspezialitäten kommen direkt von den Joiser Buschenschanken, nämlich vom „Stoanikeller“, von „Rittschi’s Buschenschank“ und von Haiders „Zum Zehner“.
Plus: Das Joiser Martiniloben, vom 15. bis 17. November, steht heuer im Zeichen des Weinprivilegs.
Unter dem Jahr werden die Joiser Weine immer wieder an verschiedensten Weinbars an Festivitäten in Jois erhältlich sein.
Als Bürgermeister dieser traditionsreichen Weinbaugemeinde erfüllt es mich mit Freude, die großartige Zusammenarbeit unserer Winzer:innen im Einklang mit dem Tourismus zu beobachten. Sowohl die Joiser Bevölkerung als auch Gäste aus nah und fern können sich heute an einer wundervollen Naturlandschaft, geprägt von Weinbergen, und der dazu passenden regionalen Kulinarik erfreuen. Die Joiser Lagen bringen jährlich bei zahlreichen Weinprämierungen ausgezeichnete Weine hervor, was ein weiteres Zeichen dafür ist, dass unsere Weinreben hier besonders gut gedeihen.
Hannes Steuer, Bürgermeister, Weingut Hannes Steurer
Die wichtigsten Infos im Überblick
500 Jahre Joiser Weinprivileg
Freitag, 2. August 2024
16:30 bis 24:00 Uhr
Offizielle Eröffnung: ca. 18:00 Uhr
Hauptplatz, 7093 Jois
Anmeldung: weinbauverein-jois@gmx.at oder unter +43 664 5647279.
Der Eintritt ist FREI!