Wien (Culinarius) Am Ende ist es ganz schnell gegangen. Die Brüder Figlmüller haben am Lugeck nach jahrelangem Warten ihre moderne Interpretation des Wirtshauses eröffnet.
Die Brüder haben sich für ihr am Freitag überraschend eröffnetes Lokal Lugeck am gleichnamigen Platz in der Wiener City ein neues Konzept ausgedacht, bei dem viel Altes heraufbeschworen wird. An die – vermutlich eigene – Oma soll man erinnert werden, wenn man das mit Emailfliesen und Linoleumboden ausgestattete Lokal betritt. Diese Assoziationen sollen die Kunden auf das einstimmen, was aus der Küche kommt – Oma 2.0. Klassische Wirtshausküche in hoher Qualität gepaart mit modernen Einflüssen. Denn in Punkto Qualität sind wir modernen Menschen oft gerne überzeugt, dass früher alles besser war. Allerdings wollen wir nicht auf Fusion und andere neuzeitige Errungenschaften verzichten. Deshalb gibt es auch Schitzelburger, was natürlich perfekt zum Themenkreis Figlmüller im Jahr 2014 passt. Wer hier an eine aufgemotzte Schnitzelsemmel denkt, riskiert wohl einen schiefen Blick vom nächsten Resopal-Tisch.
Die Geselligkeit ist den Hausherren wichtig, statt fernsehen und facebook wollen Sie Gäste zu einem oder mehr Achterl bei einem Plausch bewegen. Zu alten Traditionen ist von den beiden einiges zu hören. Um Touristen und die von Ihnen gewünschte Küche – ein Spielplan, den das Figlmüller Stammhaus bekanntermaßen perfekt beherrscht – werden die Brüder aufgrund der zentralen Lage wohl nicht herumkommen. Die Chance, dass die entstaubte Gasthausküche auch lokales Publikum lockt, und hier wohl ein eher jüngeres, besteht durchaus. Nach der überraschenden Eröffnung finden sich Speisen mit Trendpotential wie Kaisergulasch mit Ingwer, Zitrone und Kapern, Tartar vom Seesaibling mit Avocado und Krenmayonnaise oder ein Salat aus Mangold, Roter Rübe und geriebener Gänseleber neben den Klassikern wie dem obligatorischen Wiener Schnitzel vom Kalb.
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