Top Food Trucks in Wien Vol. 1

Wien (Culinarius) – Sie sind wild, sie sind frei und sorgen immer für eine leckere Überraschung – so stellt man sich die coolen Food Trucks vor, die quer durch das ganze Land touren. Auf einem kulinarischen Roadtrip nach den besten Foodwägen in Wien begegnen uns internationale Foodkünstler, junge Familien, eine Ernährungsberaterin und ein Seemann. Mit im Gepäck (oder im Anhänger) haben sie die neuesten Trends der Streetfood Szene, die bereits von den hungrigen Hipstergaumen freudig erwartet werden.

Auf der Suche nach den Top Food Trucks in Wien begaben wir uns in den urbanen Dschungel nach den köstlichsten frei herumfahrenden Trucks. Dabei konnte eine bunte Vielfalt mit originellen Leckerbissen eingefangen und zu ihren Spezialitäten befragt werden. Von heißen und kalten Gourmet-Snacks bis zu süßen holländischen Waffeln wird die dynamische Streetfood – Landschaft von einzigartigen kulinarischen Abenteurern befahren. Culinarius hat einen näheren Blick auf die hippen Food Trucks geworfen und beleuchtet in der zweiwöchigen Beitragsserie das Leben im mobilen Verkaufsstand sowie die Inspirationen der kreativen Betreiber. Im ersten Teil der Truck-Reise geht es um die Top 5 der pikanten und exotischen Köstlichkeiten.

Die Reise beginnt am Wiener Naschmarkt, wo der gelbe Truck mit den Buchstaben Neni am Dach sofort ins Auge springt. Das visuelle Konzept mit den hebräischen Schriftfarben wurde von der Designerin Laura Karasinski kreiert. Die Idee für den exotischen Foodtruck mit orientalischer Weltküche kam Geschäftsführer Nuriel Molcho nach einer Reise nach Los Angeles, wo ihn die Vielfalt der von den Foodtrucks verabreichten Speisen faszinierte. Mit dem Neni suchte er sich neben seinem Restaurant mit festem Standort am Naschmarkt eine neue Herausforderung, um das NENI-Essen einmal anders zu präsentieren. Mit den wechselnden Standorten können zudem mehr neue Kunden erreicht werden. Ein absoluter Renner im Neni ist der Pulled Beef Burger mit selbstgemachten Brioche Teig und der Slow Cooked Pulled Beef, der in Ahornsirup mariniert ist. „Hört sich vielleicht seltsam an, schmeckt aber fantastisch!“, verspricht Nuriel Molcho.

Weiter geht die Fahrt zum Hy Kitchen Foodtruck, dessen entzückender Wagen aus Südfrankreich bewussten Genuss und Nachhaltigkeit vermittelt. Auf ihren Reisen nach London tauschte sich Ernährungsberaterin Monica Kranner mit dem Begründer der Streetfood-Revolution Richard Johnson aus. Hinter der Idee von Hy Kitchen stand ihr Wunsch, gesundes Essen und qualitative Ernährung nicht nur in ihrer Praxis zu vermitteln, sondern auch direkt zu den Menschen zu bringen. Damit will sie zeigen, dass Fast Food auch anständig zubereitet werden kann. Die Gäste hat das auf jeden Fall überzeugt. Spezialisiert ist sie derzeit auf Bio Burger, im Vordergrund stehen ausgefallene Kreationen und die Qualität & Frische der Speisen. Gutes tut man bei den gesunden Snacks nicht nur sich selbst sondern u.a. auch Frauenhäusern, Waisenhäusern und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben. Wie für alle mobilen Verkaufsstände spielt Social Media eine große Rolle, bei der die Standorte und Specials gepostet werden.

Mit leckersten Sandwiches lockt das herzerwärmende Truck-Pärchen Bettina und Markus von Pull & Eat. Der Ruf nach gastronomischer Freiheit führte die kleine Familie der erfahrenen DO & CO Mitarbeiterin Bettina in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo sie sich die vielfältigen Food Trucks in den USA ansahen. Nach ihrer Rückkehr entwickelten sie ihr eigenes „handwerkliches & herzerwärmendes Sandwich Konzept“ mit frischen regionalen Zutaten und Front Cooking vor dem Gast. Bei der Suche nach dem richtigen Wagen stießen sie auf einen sympathischen Oldtimer mit „Seele und Ausstrahlung“, der nun an vielen verschiedenen Orten die Gäste glücklich macht. Leidenschaftlich werkeln die beiden an den selbstgemachten Sandwich Buns, Saucen und neuesten Kreationen wie dem Veggie V2 aus frisch gegrilltem Gemüse und Räuchertofu. Die wichtigste Zutat der beiden? Eine herzerwärmende Portion Liebe! Was für Bettina wichtig ist: „Food Trucker zu sein bedeutet nicht, neumoderner Schausteller zu sein. Aus unserer Sicht zählen wie auch in der stationären Gastronomie das Handwerk und die ehrliche Leidenschaft.“ Beim 2. Internationalen Rothaus Food Truck Festival im Schwarzwald überzeugten sie auch die Jury und gewannen den „Longest trip“ Award.

Der Duft von heißen Würstchen zieht uns weiter zum Kimbo Dogs Truck. Betreiber Mario Sommer hatte schon immer eine Vorliebe für Hot Dogs. Als Kind lebte er für ein halbes Jahr in New York und ernährte sich fast ausschließlich von ihnen. Beim Familienbesuch in Sydney entdeckte er die kreativen Möglichkeiten mit Food Trucks. Gemeinsam mit seiner Frau kreierte er die in Wien selten vertretenen Hot Dog Gerichte und gehört damit auch zu den Einzigen, die Gourmet Hot Dogs verkaufen! Auf die Auswahl der Lieferanten und Produkte wird besonders geachtet. Als Special gibt es Hot Dogs aus Kangaroo Fleisch und veganen Würstchen. Bei der abwechslungsreichen Arbeit im Truck schätzt es Mario immer neue Leute kennenzulernen, mit denen sich manchmal gemeinsame Projekte ergeben. Er fügt aber auch hinzu: „Es ist mehr Arbeit als man jemals annimmt. Auch die bürokratischen Hürden machen es einem oft schwer.“

Bei unserer letzten Station für diese Woche fahren wir an die kulinarische Küste, wo uns frische Meeresluft und ein „Aloha“ begrüßen. Fischhändler Oliver Chmelarz bietet im Aloha Food Truck das Beste aus den Weltmeeren und seit kurzem auch Kängurufilets. Ohne viel Schnickschnack werden die Fische und Meeresfrüchte bei ihm so natürlich wie möglich belassen. Die Meerestiere werden schonend und mit Rücksicht auf die Nachhaltigkeit gefangen, dabei sind seine Produkte auch zu 100 Prozent fair gehandelt. Das alles wird aber nicht an die große Glocke gehängt, was für den seeverbundenen Oliver Chmelarz zählt, ist der Respekt gegenüber den Tieren und der Umwelt. Aus seinen 15 Jahren im Pazifik bringt er hawaiianische Spezialitäten wie Thunfisch Sashimi und Pokes. Mit seinem Angebot abseits des Mainstreams will er auch die Vielfalt der Fische bekannter machen. Die Zeit in Australien inspirierte zum erweiterten Surf and Turf Konzept. In Wien trifft man den Aloha Food Truck meist auf der Donauinsel an.

Die Reise durch das Wiener Foodtruck-Gelände hat hoffentlich Appetit auf mehr gemacht. Nächste Woche geht es etwas süßer – mit allem was gewickelt, gewaffelt oder gewrapt…mehr sei an der Stelle noch nicht verraten – weiter!

Fotocredits: Nenitruck, Hy Kitchen: Bendo Rodad, Udo Titz; Pull and Eat, Kimbo Dogs: Philipp Podesser, David Pan; Aloha Food Truck