Ziel von Social Business-Unternehmen ist es, selbstfinanzierend Menschen in ihrem beruflichen Werdegang zu unterstützen. Die Betriebe schaffen dabei Arbeitsplätze für Menschen mit geringeren Jobchancen. Gastro News Wien hat sich drei Social-Business-Konzepte in Wien näher angesehen.
Das Konzept „Social Business“ basiert auf den Überlegungen von Nobelpreisträger Prof. Mohammad Yunus: Menschen durch Anleitung und Arbeit in ihrer Selbstständigkeit zu fördern. Die Projekte wollen damit ihrer gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht werden. Die folgenden drei Wiener Betriebe, zeigen, wie das „Gute Business“ funktioniert.
Wie erfolgreich „Social Business“ sein kann, sieht man im Habibi & Hawara an mittlerweile drei Standorten. Die Initiative von Katharina Schinkinger und David Kreytenberg vereint orientalische Küche mit Wiener Schmäh. „Wir verbinden zwei Welten über einen Teller“, freut sich Schinkinger. Die 1. Filiale in der Wipplingerstraße 29 besteht seit 2016 und erzielte im ersten Halbjahr 2019 eine Umsatzsteigerung von 45 Prozent. In der Siebensterngasse 46 wurde aus dem ehemaligen Cafe Berfin ein erster Ableger, der bis zur großen Eröffnung im April 2020 als Pop-Up-Store geführt wird. Auf der Nordbahnstraße eröffnete im November die dritte Filiale inmitten eines boomenden Viertels. Darüber hinaus finden sich einige Salat & Humus-Kreationen der Habibis & Hawara bereits in zwei heimischen Supermärkten wieder.
In der Bäckerstraße 18 in 1010 Wien liegt das Inigo, angeboten wird ein bunter Mix aus Wiener Küche und Fernost. Das Restaurant ist Teil eines sozialökonomischen Arbeitsmarktprojekts der Caritas und der Erzdiözese Wien. Ziel des Projektes: Personen die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. In der Belle- Etage hat das Inigo Platz für Ausstellungen und Seminare, das engagierte Team bietet auch Catering für Events und Firmen an.
In der Vollpension fühlen sich die Gäste wie bei einem Besuch bei den Großeltern: Heimelige Einrichtung, die Mitarbeiter sind allesamt liebenswürdige ältere Damen und Herren. Bekannt ist man vor allem für die Kuchen, die täglich frisch von den „Backomas und Backopas“ hergestellt werden. Idee hinter dem Projekt: Älteren Menschen, die allein leben und/oder über eine geringe Pension verfügen, Kontakt mit vielen jungen Menschen und ein zusätzliches Einkommen zu ermöglichen. Der „Kommunikations-Katalysator“ ist dabei äußert erfolgreich: Nachdem 2015 in der Schleifmühlgasse in 1040 Wien der erste Standort eröffnet wurde, startete im Oktober 2019 in Kooperation mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ein Ableger in der Johannesgasse 4a.
Soziales Engagement zeigen Wiener Gastronomen auch mit ihrer Unterstützung des Projekts „Suppe mit Sinn“.Auch Culinarius hat das Projekt unterstützt.