Seit 2018 züchten die Pyzbuam Maximilian Höller und Martin Csanyi im burgenländischen Donnerskirchen Austernpilze. Die Besonderheit der unter dem Namen Schlösslpilze bekannt gewordenen Delikatesse: Sie wächst auf Kaffeesatz.
Schlösslpilze aus dem Weinkeller
Im kühlen, dunklen Keller des Martinsschlössl in Donnerskirchen befindet sich die Produktionsstätte der Pyzbuam Maximilian Höller und Martin Csanyi. Die Besonderheit ihrer Pilzzucht ist, dass sie das scheinbare Abfallprodukt Kaffeesatz zu einem wertvollen Rohstoff umwandeln. Statt im Müll zu landen, dient er hier als Substrat für ihre Pilze. Sie betreiben Upcycling in ihrer besten Form.
Auf den Pilz gekommen
Die sogenannten Pyzbuam kennen sich bereits seit dem Kindergarten. Die Idee zu ihrem Produkt kam den Studenten der Agrarwissenschaft unabhängig voneinander und ganz zufällig. Martin hatte über die Uni an einem Workshop zu diesem Thema teilgenommen und Maximilian war bei einem Markt auf die Pilzzucht aufmerksam geworden. Beiderseitiges Interesse war geweckt und nach einem gründlichen Austausch auch gleich ausprobiert. Die Nachfrage nahm stetig zu und aus der Garagenmanufaktur ist heute ein professionelles und nachhaltiges Unternehmen entstanden, das erstklassige Austernseitlinge und köstliche Pilzprodukte im Glas sowie etwa frisches Austernpilzpesto erzeugt.
Nachhaltig & innovativ
Dreimal die Woche wird von verschiedenen Institutionen Kaffeesatz eingesammelt, der ansonsten im Müll landen würde. Da sie so regional und nachhaltig wie möglich wirtschaften wollen, versuchen sie, die Transportwege gering zu halten. Der Kaffeesatz dient als Substrat, etwas Kalk sorgt für den optimalen PH-Gehalt. In diese Mischung kommt schließlich das Pilzmyzel und wird in kleine Säcke gefüllt etwa einen Monat in einem Inkubationsraum gelagert. Nachdem die Säcke mit dem Pilz durchwachsen sind, werden diese ein paar Mal eingeschnitten und in den Fruchtungsraum gehängt. Nach zehn Tagen, man glaubt es kaum, sind die Austernseitlinge aus den Löchern gewachsen und erntereif.
Kaffesatz, weil er sehr nährstoffreich ist und durch den Kochvorgang bereits steril, ohne weiteren Energieaufwand.
Maximilian Höller
Blue Economy
Als Anhänger der Blue Economy übersetzen sie ihre Philosophie so, dass sie die Produkte aus der Region nehmen und der Region auch wieder zurückgeben. Sprich der Kaffeesatz wird im Anschluss wieder der Erde zurückgegeben. Sobald die Pilze geerntet sind, landet der dieser ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft als Dünger auf den Feldern einiger Weinbauern in Eisenstadt. Diese Form der nachhaltigen Pilzzucht erfreut Mensch und Tier gleichermaßen. Denn neben einer Vielzahl an Insekten finden auch Wildschweine großen Gefallen an den köstlichen Pilzen, die aus den ausgebrachten Resten wachsen.
Pyzbuam Support-Kübal
Lässig, innovativ und mit einem großen Umweltbewusstsein haben sich die Pyzbuam während Corona etwas Besonderes einfallen lassen: Die Pyzbuam Support-Kübal mit Austernpilz Startkultur. Mit diesem Equipment lassen sich die erstklassigen Austernpilze auch zuhause züchten. Die Supportkübal werden aus Gründen der Nachhaltigkeit aus alten lebensmittelechten Kübeln aus der Gastronomie hergestellt. Nachdem sie geputzt und desinfiziert sind, bohren die Pyzbuam sie an, kleben die Löcher zu und befüllen sie mit einer Startkultur. Zuhause braucht man dann nur mehr jeden Tag den Kaffeesatz reingeben, bis der Kübel voll ist, und schon kann man den eigenen „Coffeeschrooms“ beim Wachsen zu sehen.
Schlösslpilze, Pesto & Co.
Neben den frischen Pilzen produzieren Maximilian Höller und Martin Csanyi ein Pilz-Pesto, getrocknetes Pilzpulver zum Würzen von Suppen und Saucen sowie getrocknete Pilze. Erhältlich sind die köstlichen Produkte der Pyzbuam im eigenen Onlineshop, bei ausgewählten kulinarischen Partnern und auf den verschiedensten Märkten im Burgenland.
Schlösslpilze
Hauptstraße 57
7082 Donnerskirchen
0670 77 78 881
www.schloesslpilze.at
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