Wien (Culinarius/OTS) – Österreich ist heuer Gastland beim „Bürgerfest“ des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue und nützt dies, um sich als Land der Kultur und Kulinarik zu präsentieren. Auf Österreichs wichtigstem Exportmarkt präsentiert Bundesminister Andrä Rupprechter, wie im Masterplan für den ländlichen Raum fixiert in Berlin die neue Dachmarke „Kulinarisches Erbe“ für Kulinarik. „Es gibt eine Fülle an hervorragenden Lebensmitteln, die heimische Landwirte und Hersteller produzieren. Die kulinarische Vielfalt ist Teil unseres kulturellen Reichtums. Mit der neuen Dachmarke machen wir unser kulinarisches Erbe national und international besser sichtbar und leisten damit einen Beitrag zum österreichischen „Nation Branding“. Wir wollen ein neues Erfolgskapitel beim Export österreichischer Produkte aufschlagen“, so Bundesminister Andrä Rupprechter. Mit der neuen Dachmarke will Österreich nicht nur seine außergewöhnliche und überaus vielfältige kulinarische Tradition repräsentieren, die das Erbe der Kronländer der k. u. k. Monarchie ebenso wie die alpine Küche umfasst, sondern auch die Innovationskraft der bäuerlichen Betriebe und Verarbeiter.
Mehr Wertschöpfung für den ländlichen Raum
Die gemeinsame Dachmarke soll die weitere Vernetzung und Zusammenarbeit der vielfältigen Akteure fördern – von den Produzenten und Verarbeitern, über Logistiker und Lebensmitteleinzelhandel, bis zu Gastronomie und Tourismus. „Dies ist für zusätzliche Wertschöpfung insbesondere im ländlichen Raum erfolgsentscheidend. Hier liegen große Chancen, etwa in Kooperation mit dem Tourismus noch mehr aus unserem kulinarischen Angebot zu machen“, so Rupprechter.
Studie unterstreicht Nation Branding-Strategie
Die neue Dachmarke „Kulinarisches Erbe“ baut auf lokalen und regionalen Initiativen der vergangenen Jahre auf, die in Österreich das Bewusstsein für regionale kulinarische Identität geweckt und gesteigert haben. Die daraus resultierenden rund 150 regionalen und überregionalen Marken machen nunmehr eine Bündelung und Fokussierung notwendig, um den Konsumenten klare Orientierung zu geben und die Schlagkraft einer Dachmarke nützen zu können.
Eine aktuelle GfK-Studie unter 1.000 Befragten in ganz Österreich unterstreicht die Notwendigkeit des Ansatzes: Drei Viertel der heimischen Bevölkerung sind der Meinung, dass eine Marke, welche die kulinarische Tradition Österreichs, die Vielfalt und Kultur, die regionalen, bäuerlichen Lebensmittel und Rezepturen, Gastlichkeit und die Qualität heimischer Produkte in einem gemeinsamen Auftritt vereint, von Vorteil ist. Zwei Drittel aller Befragten geben der Marke „Kulinarisches Erbe“ als übergreifender Vermittlerin kulinarischer Werte ein sehr gutes bis gutes Zeugnis. Das Logo setzt sich in dieser Hinsicht auch gegenüber anderen bereits bestehenden Marken und Zeichen durch, so die Studie.
Identität und Regionalität schmecken besser
95 Prozent der Befragten geben laut GfK-Studie zu Protokoll, dass die traditionelle Österreichische Küche bewahrt werden soll. Mehr als 80 Prozent versuchen, möglichst häufig Lebensmittel aus der Region zu kaufen, ebenso viele sehen die kulinarische Tradition eng mit der Regionalität verknüpft. „Kulinarik, Identität und Regionalität sind untrennbar miteinander verbunden. Unsere reichhaltigen kulinarischen Schätze sind Teil unserer Kultur- und Wertegemeinschaft. Wir wollen sie in ihrer Vielfalt erhalten und weiterentwickeln. In diesem Sinn steht das „Kulinarische Erbe“ auch für eine Werte- und Qualitätsgemeinschaft, die den Konsumenten einfach besser schmeckt“, so der Bundesminister.
Kompetenzzentrum Kulinarik: Kulinarisches Weissbuch für Österreich
Die Dachmarke „Kulinarisches Erbe“ wird vom neuen „Kompetenzzentrum Kulinarik“ betreut, das ab November seine Kräfte bündelt und aus dem Netzwerk Kulinarik, dem Landwirtschafts- und dem Gastronomie-Cluster besteht. Sein Anliegen ist es, regionale Initiativen und Akteure in ihrem Engagement für den Absatz landwirtschaftlicher Produkte zu stärken. Die Zusammenarbeit im Rahmen der neuen Dachmarke ist von den Grundsätzen Partizipation, Synergien, regionale Nachhaltigkeit, kontrollierte Richtlinien, Transparenz und Qualität geprägt.
In einem Stakeholderprozess, dessen Teilnehmer vom bäuerlichen Direktvermarkter über den Lebensmitteleinzelhandel bis hin zu Gastronomie und Tourismus reichen, wird das Kompetenzzentrum Kulinarik in den nächsten Monaten ein kulinarisches Weissbuch für Österreich erstellen. „Ziel ist es, ein einheitliches und klares Leit- und Markenbild zur kulinarischen Identität Österreichs zu schaffen und in weiterer Folge eine zentrale Markenführung von der Produktverpackung bis hin zu den Medien unter dem Dach „Kulinarisches Erbe“ zu gewährleisten. „Das ist eine wichtige Basis für unseren Weg an die kulinarische Weltspitze“, so Bundesminister Rupprechter.
Das Kompetenzzentrum Kulinarik wird sich im Rahmen seiner beiden Cluster sowohl mit der Weiterentwicklung regionaler, landwirtschaftlicher Rohstoffe und Verarbeitungsprodukte sowie mit dem verstärkten Einsatz dieser Produkte in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sowie mit der Forcierung Österreichs als kulinarische Reisedestination beschäftigen. Rupprechter: „In der Nachfrage der Konsumenten nach regionalen Qualitätsprodukten liegt eine große Chance für österreichische Kulinarik, die wir durch umfassende Information und Bewusstseinsbildung gezielt ausbauen werden.“