„Mochi“ ist Freunden gehobener japanischer Fusion-Küche ein Begriff, der zum erfolgreichen Brand geworden ist. Bespielen doch gleichnamige Pioniere seit Jahren erfolgreich mehrere Lokalitäten in Wien. Auch Herr Tun ist ein „Sproß“ der Mochi-Familie. Von Anfang an in der Praterstraße dabei, machte er sich 2018 mit seinem winzigen Ganko an der Seilerstätte (GastroNews berichtete) selbstständig. Das Konzept: kleine Karte, große Wirkung. Einige Suppen, Wagyu-Beef, Bibimbap. Alles mit höchster Präzision auf den Teller gebracht. Diese Philosophie verfolgt Herr Tun auch in seinem neuen Ganko.
Das neue Ganko
Ende 2024 hat Herr Tun – sein zweites Ganko eröffnet. Ganko steht für den „Starrsinnigen“, wie ihn einst Kollegen nannten. Der neue Standort befindet sich in der Heinrichsgasse 6, wo lange Zeit ein gut eingeführter Old-School Chinese den Wok befeuerte. Das neue Ambiente ist noch allzu karg, sämtlicher Kitsch wurde entfernt. Doch sollte man sich so kurz nach der Eröffnung davon nicht abschrecken lassen. Herr Tun jedenfalls ist guter Dinge, hier hat er den nötigen Raum, rund 50 Sitzplätze, um seine ausgefeilte, präzise koreanisch-japanische Küchenlinie zu zelebrieren.
Yakiniku
Zelebrieren, denn hier beginnt der Abend mit einer Schürze. Welche sich, wer die japanische Grillage Yakiniku („Gegrilltes Fleisch“) bestellt, tunlichst umbinden sollte. Gegrillt wird vom Gast selbst an aus Japan importierten Tischen mit mittiger Feuerstelle. Wobei man sich um das Odeur seiner selbst sowie seiner Kleidung nicht sorgen muss. Der Abzug nämlich erfolgt erfreulich diskret unter der Sitzbank.
Wagyu ist Star
Schließlich gelangt das wertvolle Gargschlut auf kleinen Tellern zum Gast. Das Fleisch ist zart mariniert oder leicht vor gewürzt. Als Dip gereicht wird Zitrus- und Soja-Sauce. Die Zunge war gleichzeitig zart, doch von knackiger Textur. Der in Knoblauch marinierte Schweinebauch kommt mit gehörig Schmelz. Star ist hier jedoch das in Japan kultisch verehrte Wagyu-Beef. Hat seinen Preis, sollte man sich aber unbedingt ein Mal gönnen. Als Qualitätsmerkmal gilt der Grad des intramuskulären Fettes. Dazu empfiehlt sich das eine und andere Tässchen Sake. Auch hier wird die Auswahl noch größer, verspricht Herr Tun. Sein Ganko an der Seilerstätte wird unverändert weitergeführt, sagt er noch abschließend. Dann muss er rasch in seine Küche, denn Herr tun, auch das ist seine Philosophie,
macht alles selbst.
Big in Japan: Wagyu-Beef mit Gemüse
Fazit: Erfreulicher koreanisch-japanischer Neuzugang mit zwei Spezialitäten. Yakiniku: Gast grillt selbst am Tisch. Wagyu-Beef: Unterschiedliche Cuts und Qualitäten des kultisch verehrten Beefs.
Tipp: Sie können natürlich auch alleine oder zu zweit ins Ganko, doch mehr Vergnügen bereitet die japanische Grillage Yakiniku mit Freunden. Unbedingt auch Kimchi und Suppen probieren. Als Nachtisch empfehle ich selbstgemachte Mochis. Wer noch einen Absacker wünscht, dem sei die ums Eck gelegene Weinbar Unger & Klein oder die großartige Bar des Livingstone empfohlen.
Restaurant Ganko Yakiniku am Schottenring
Heinrichsgasse 6
1010 Wien
Tel: 0677 62087622