Nach einem Gastro-Intermezzo in der Wiener Craftmühle, kehrt der Cafetier Oliver Janele zurück ins Café Wortner und bringt allerhand Neues auf den Weg. Gastro News hat ihn zum Gespräch getroffen.
Im September 2021 feierte die bekannte Wiener Craftmühle in der Mühlgasse 20, im 4. Wiener Gemeindebezirk, ein großes Re-Opening Fest. Mit gewohnt gutem Craftbier, in gewohnt gutem Look und mit gewohnt guter Laune, trafen sich alte wie neue Gäste um die Wiedereröffnung angemessen zu begießen. Und trotzdem hat sich was verändert. Denn die ehemaligen Betreiber sind fort. Gastro News hat nachgefragt und Oliver Janele im stadtbekannten Café Wortner zum Gespräch gebeten.
Gastro News: Warum haben du und dein Geschäftspartner Markus Kaiser die Craftmühle als Betreiber verlassen?
Janele: Dazu braucht es eine kleine Vorgeschichte. Der Markus und ich haben die Craftmühle im Mai 2015 ins Leben gerufen. Damals war das gesamte Haus eine enorme Baustelle und mit einem Kran verstellt. Man hat uns gar nicht wahrgenommen. Aber das Geschäft ist gut gelaufen und wir hatten eine Menge Spaß und schöne Abende mit unseren Gästen. Als Investor ist schon damals der Bierhersteller ZiP, hinter dem Projekt gestanden. Im Jahr 2019 hat dann der bekannte Gastronom Igor Nesterenko die Craftmühle unter gleichem Namen weitergeführt. Und ich habe den Betrieb verlassen. Dann kahm Corona. Heute gehört die Craftmühle wieder ZiP.
Gastro News: Dein Kollege und Geschäftspartner Markus Kaiser, ist er geblieben?
Janele: Nein. Er hat die Craftmühle damals auch verlassen. Hat aber als Restaurantleiter im Laurenz, heute Flatschers Margareten, weitergemacht. Das war aber nicht von Dauer. Mittlerweile widmet er sich seiner Leidenschaft der Kunst und gönnt sich eine Auszeit von der Gastronomie. Ganz los kommt aber keiner davon.
Gastro News: Gemeinsam mit deiner Schwester betreibst du das stadtbekannte Café Wortner, genau wie vor deiner Zeit in der Craftmühle. Warum der Wechsel im Jahr 2015?
Janele: Wir haben das Café Wortner seit dem Jahr 2003 erfolgreich betrieben. Zwischen 2012 und 2019 wurde es allerdings an einen Betreiber aus Russland verpachtet. Das war keine ganz einfache Geschichte. Seit dem Jahr 2019 machen wir es wieder komplett selbst, nachdem ich die Craftmühle verlassen hatte.
Gastro News: Was hat sich verändert seit ihr wieder zurück seid?
Janele: Wir haben alles komplett neu gemacht. Insbesondere in der Zeit des verordneten Lockdowns. Wir haben die Küche umgebaut, den Garten neu gestaltet, die Sessel überziehen lassen und die Marquise erneuert. Sogar die Kaffeemaschine ist neu. Der Betrieb war aber auch schon in die Jahre gekommen. Ganz wichtig ist auch die Neugestaltung unseres Veranstaltungsraum, für den wir große Pläne haben.
Gastro News: Um welche Pläne handelt es sich dabei, kann schon etwas verraten werden?
Janele: Ein bisschen kann ich schon vorwegnehmen. Wir wollen uns in Zukunft verstärkt der Kunst und Kultur im Café Wortner widmen. Angefangen mit einer Vernissage von meinem Freund und Kollegen Markus. Aber auch der Künstler Mario Soldo, einer unsere Stammgäste, hat schon angeboten etwas mit uns zu machen. Der Raum eignet sich auch für Kabaretts, Lesungen oder Musikprogramme. Das werden wir in Zukunft stärker forcieren.
Gastro News: Fehlt dir die Zeit in der Craftmühle manchmal?
Janele: Ehrlich gesagt nein. Ich bin zufrieden wie es ist. Und froh darüber die harte Zeit und langen Nächte hinter mir zu haben. Die gibt es im Café Wortner auch, aber nicht täglich. Außerdem bauen wir gerade einen Punschstand in unserem zweiten Garten, der im Sommer auch als Gin-Hütte dienen könnte. Damit habe ich genug zu tun.
Gastro News: Danke für das Gespräch.
Café Wortner
Adresse: Wiedner Hauptstraße 55, 1040 Wien
Telefon: 01 9458683
Website: https://www.wortner.at/