Wien (Culinarius) Das Mostviertel ist Niederösterreichs Viertel der Verführungen. Ein aufblühendes Genussrefugium zwischen Donau und Ötscher. Der reizvolle Kontrast zwischen dem milden, fruchtbaren Land im Norden und der wild-romantischen, alpinen Bergwelt im Süden ist auch im Wallnusslikör „venuss“ spürbar. Ein ungleiches Duo – ein ruhiger Wirt und ein aufbrausender Bauer –stellt die Spezialität nach alter Familienrezeptur her.
Mild und wild wie die Landschaft des Mostviertels sind die beiden Charaktere dieser Genussgeschichte: Erich Gruber, Wirt und begnadeter Koch in Neumarkt/Ybbs, tüftelt lieber an Rezepten und Gewürzen anstatt zu plaudern. Sein Kompagnon Andreas Weidinger hingegen, ein nimmermüder und lebhafter Nebenerwerbslandwirt, könnte den ganzen Tag über die Vorzüge der „venuss“ sprechen. „Wir ergänzen uns gut“, sagt er.
„venuss“, das ist ein Wallnusslikör, den Gruber und Weidinger aus den für das Mostviertel typischen, grünen Wallnüssen erzeugen. Die Früchte wachsen im eigenen Betrieb und werden händisch geerntet. Die Spezialität entwickelten die beiden aus alten Rezepturen ihrer Familien, beim Produktnamen ließen sie sich vom Morgenstern Venuss inspirieren. Was ist nun der geschmackliche Kern der Nuss? Andreas Weidinger legt los: „Es beginnt mit dem dumpfen, mächtigen Gurgeln, wenn der edle Tropfen aus der Flasche läuft. Nur ein paar Augenblicke später entströmt ein nussiger, süßlicher Geruch, der die Einzigartigkeit des handverlesenen Naturprodukts weiter unterstreicht. Und so richtig geht das Geschmacksfeuerwerk erst los, wenn die ersten Tropfen die Zunge benetzen und sich dabei das Aroma im ganzen Mund verbreitet.“ Kurzum: Jedes Stamperl venuss mundet und löst Emotionen aus.
Was den beiden nussigen Charakteren noch wichtig ist: Mit ihrem Wallnusslikör aus dem Mostviertel verkörpern sie die Tradition und das Moderne, indem sie ihr Produkt etwa in formschöne, bauchige Flaschen abfüllen. Und: Mit der „venuss“ reihen sich Erich Gruber und Andreas Weidinger in eine lange Riege von Mostviertler Genuss-Spezialisten ein.
Der sanfte, hügelige Teil des Mostviertel ist auch die Heimat der Mostbarone, Edelbrenner und Winzer Im milden Klima entlang der 200 Kilometer langen Moststraße gedeihen die Mostbirnen, aus denen die Mostproduzenten Birnenmoste mit einer erstaunlichen Geschmacksvielfalt keltern. Weintrauben – vorwiegend der Sorte „Grüner Veltliner“ – wachsen im Weinbaugebiet Traisental. Im Pielachtal sprießen rote Wildfrüchte, die Dirndln. Im Zentrum liegt die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten. Die Region östlich von St. Pölten ist für ihre Elsbeer-Spezialitäten bekannt. In der Region Dunkelsteinerwald am Südufer der Donau gedeihen viele Wildrosen. Aus ihren Blüten und aus den Früchten, den Hagebutten, entstehen verschiedene Köstlichkeiten.
Das wilde Mostviertel
Bizarre Felsformationen, tiefe Schluchten, sprudelnde Gewässer und drei Naturparke prägen die wild-alpine Bergwelt rund um Ötscher, Hochkar, Dürrenstein, Gippel und Göller. Im Sommer beliebt bei Wanderern und Naturgenießern, im Winter locken sie als sportliche und familiäre Skigebiete. Im wilden Mostviertel war die Heimat der Schmiede, Köhler, Holzfäller und der „Schwarzen Grafen“, wie die mächtigen Hammerherren einst genannt wurden. Heute erzählen Museen und Themenwege im Kulturpark Eisenstraße Geschichten aus jenen Zeiten. Erich Gruber, der Stille unter den beiden venuss-Erfindern, greift diese Vergangenheit in seiner Gaststube auf. Als Eisenstraße-Wirt serviert er Spezialitäten aus dem Pfandl. Und wenn er seinen Gästen mit einem Stamperl venuss zuprostet, dann kommt auch Erich Gruber ins Reden: übers Mostviertel, über die Nuss und seinen Freund Andreas, der derweil emsig um Baumpaten für seine Wallnussbäume wirbt. Klimatisch profitiert das Mostviertel von atlantischen und pannonischen Einflüssen. Das milde Klima im sanft-hügeligen Land nahe der Donau lässt Obst, Wein und Gemüse gedeihen. Sommertage in der alpinen Bergwelt sind angenehm erfrischend, die Skigebiete überraschend schneesicher.
„Venuss“-Baumpate werden
Mit der Baumpaten-Aktion möchten Weidinger und Gruber die Werbetrommel für ihr Produkt rühren – und gleichzeitig ein Zeichen für diese alte, regionstypische Baumart setzen. Wer venuss-Baumpate wird, erhält eine Patenschaftsurkunde und als Draufgabe vier Flaschen venuss-Nusslikör sowie zwei originale venuss-Gläser. Die Bäume werden auf einem Feld in Neumarkt an der Ybbs gepflanzt. Jeden Baum ziert eine Plankette mit dem Namen und einem Spruch des Nuss-Patens. Die Kosten betragen 150 Euro.
Fotocredit: Andreas Weidinger