Niki Windisch – Weinbauer und Handwerker

Irina Weingartner

Für Niki Windisch zählen die Fußabdrücke des Weinbauers im Weingarten, die Auskunft darüber geben, wie viel Anspruch in die Qualität gesetzt wird © Niki Windisch

In Großengersdorf im südlichen Weinviertel keltert Niki Windisch über zwanzig unverwechselbare Weine. Die hohe Qualität seiner Weine generiert der Weinbauer vorrangig direkt am Rebstock.

Im Jahr 2013 übernahm Niki Windisch den elterlichen Nebenerwerbshof und stellte die gemischte Landwirtschaft gänzlich auf Weinbau um. Zuvor wurde ein Großteil der Trauben an die Winzergenossenschaft verkauft und nur ein kleiner Teil zu Wein verarbeitet. Mehr als zehn Jahre später vinifiziert er nun zwanzig verschiedene Weine und genießt große Anerkennung weit über die Weinszene hinaus. 

In kurzer Zeit Großes erreicht

Trotz der nicht ganz optimalen Bedingungen beim Start hat sich Niki Windisch für die Übernahme und Umstellung auf einen Weinbaubetrieb entschieden. Er besuchte die HBLA und BA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, war danach knapp zwölf Jahre Kellermeister bei Gerhard Markowitsch und schaffte es nebenbei noch seinen Betrieb umzustrukturieren und zu vergrößern. 2004 eröffneten seine Eltern einen Heurigen, der besonders am Anfang eine wichtige Plattform für die neuen Weine im Haus war. Heute bewirtschaftet Niki Windisch, der Wert auf den Titel Weinbauer legt, etwa elf Hektar in den unterschiedlichsten Lagen. Davon fallen 65 Prozent auf Weißwein und 35 Prozent auf Rotwein. Die Hauptsorte Grüner Veltliner wird in vier verschiedenen Ausbaustufen gekeltert, gefolgt von zwei Gelbe Muskateller, Chardonnay, Riesling und Gemischter Satz. Im roten Segment spielen Zweigelt und Blaufränkisch die Hauptrolle, ergänzt von Merlot und Pinot Noir.

Niki Windisch legt Wert auf viel Handarbeit, händische Lese, höchste Traubenqualität sowie exakten Lesezeitpunkt. Im Keller folgt dann eine gezielte und kontrollierte Begleitung der Weine © Alexander Seidl

Die täglichen Fußspuren des Weinbauers sind der beste Dünger für die Reben.

Weinbauer Niki Windisch

Weinbau ist ein Handwerk

Niki Windisch sieht Weinbau als ein Handwerk wie jedes anderen. Den Unterschied, dass er unverwechselbare, eigenständige Weine mit viel Charakter, Tiefgang und Gebietstypizität erzeugen kann, machen seine Liebe zum Beruf, sein Engagement und das nötige Gespür für seine Weingärten und Weine aus. Dabei findet er kaum etwas so wichtig, wie die Böden gut zu kennen und danach zu entscheiden, welcher Wein wo wächst. Aber auch der Stand zur Sonne, Einflüsse wie Wetterlage und lokales Klima spielen eine maßgebliche Rolle. Vom ersten Tag an zählt für ihn der persönliche Einsatz direkt an der Pflanze. Daher verbringt er die meiste Zeit im Jahr im Weingarten, denn nur was die Rebe in sich trägt, kann im Keller zu einem guten Wein gefördert werden.

Hier lassen sich die Weine samt köstlicher Schmankerl besonders fein genießen © Niki Windisch

Von Trinkfreudig bis Premium

Niki Windisch teilt seine Weine in drei Kategorien ein. Die Trinkfreudigen entsprechen dem Namen und sind leichte bis mittelkräftige Weißweine und ein Rotwein, die durch Frucht, Frische, Eleganz und natürlich Trinkfreude bestechen. Dazu zählen etwa Muskateller, Rosé aber auch der NICK White oder sein Pendant der NICK Red. In die nächste Kategorie – Beste Lage – fallen die Lagenweißweine, die durch Vielschichtigkeit, Komplexität, Dichte, Finesse und Länge am Gaumen punkten. On Top sind zu guter Letzt die Premium Rotweine. Diese erstklassigen Roten verfügen über dieselben großartigen Charaktereigenschaften wie die weißen Lagenweine. Nur sind sie für das Weinviertel eben außergewöhnlich und reihen sich immer wieder unter den Spitzenbewertungen ein. Am besten verkostet man die Weine natürlich ab Hof und dann idealerweise, wenn der Heurige offen hat. Zu kaufen gibt es sie aber auch über den Onlineshop.

Weingut & Top Heuriger Niki Windisch
Kurze Zeile 66
2212 Großengersdorf

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