New York: Salzburger Olivenölproduzenten holen vier Mal Gold

Christin Pogoriutschnig

© Nemetschke

Ein Ehepaar aus dem Salzkammergut produziert eines der besten Olivenöle der Welt – und hat seinen Titel nun abermals bei der “NYWorld”, dem wichtigsten Wettbewerb für Olivenöl, verteidigt.

Salzkammergut und Istrien – das passt zusammen. Glitzerndes Wasser, fruchtbare Erde und malerische Landschaften. Jedes so wunderbar und einzigartig wie das andere. Beatrix und Rudolf Nemetschke haben das beste aus zwei Welten für sich vereint.

“Avistria” aus Sveti Lovreč

Auf 35 Hektar bewirtschaften die beiden rund 9.400 Olivenbäume und produzieren das Olivenöl “Avistria”. Die Plantage liegt in Sveti Lovreč, im grünen Hinterland zwischen den Küstenorten Poreč und Rovinj, wo die Olivenbäume seit Jahrhunderten beste Bedingungen genießen. Die Sorten sind autochthon istrisch und teils italienisch. Produziert wird grünes Olivenöl, also von früh geernteten Früchten. Der Polyphenolgehalt der Produkte ist besonders hoch, was die hohe Qualität und die Menge an wertvollen Bitterstoffen auszeichnet.

New York bietet dem Öl eine Bühne

Seit 2018 wird das Öl der Salzburger in New York ausgezeichnet. Dort hat sich die New York International Olive Oil Competition kurz NYWorld als renommierter Wettbewerb zur Auszeichnung internationaler Öle etabliert. Insgesamt 28 mal wurde “Avistria” bereits ausgezeichnet, 2025 holen Beatrix und Rudolf Nemetschke nun wieder für vier Sorten Goldmedaillen nach Hause. Die Ergebnisse der Verkostungen eines Expertenteams werden im Official Guide to the World’s Best Olive Oils veröffentlicht, der als wichtige Orientierung für Köche, Händler und Verbraucher gilt.

Gutes Öljahr bei geringer Ernte

Dabei war eine neuerliche Auszeichnung diesmal gar nicht so sicher. Vielerorts beklagte man 2024 ein wenig ideales Jahr. Geringe Erträge und ein verregneter Oktober dämpften die Ölqualität in vielen Anbaugebieten. Doch die Salzburger begannen bereits im September mit der Ernte, und hatten Glück. Die geernteten Mengen waren vergleichbar mit den Vorjahren, doch die Ölausbeute war geringer. Das tat der Qualität aber keinen Abbruch. Diese sei nämlich möglicherweise die beste der letzten 10 Jahre, freut sich Nemetschke über die Resultate. Das Geschmacksprofil beschreibt er als „Sehr aromatisch, mit deutlich grünen Geschmacksnoten wie Wildkräuter, Artischocke, Rucola, grüner Apfel, meist ausgewogen fruchtig, bitter und angenehm scharf.“ Ein weiterer Vorteil, der wohl zu neuerlichen Auszeichnungen geführt haben dürfte, war der Wechsel zu einer neuen Ölmühle im Vorjahr; ebenso die Entscheidung, das Öl erstmals zu filtrieren.