Neueröffnung: „Wein mal anders“ – Lenz Moser im Interview

Lisi Brandlmaier

@Jürgen Hammerschmid

Am 31. Mai war es soweit – Lenz Maria Moser hat im Parndorf Fashion Outlet den Shop „Wein mal anders“ eröffnet. Im Interview verrät der Winzer, wie es dazu kam und warum Wein aus China auf jede Weinkarte sollte.

Veni vidi vino

Er kam, sah und eröffnete einen Weinshop. Wenn Lenz Maria Moser etwas macht, dann richtig und das hat er mal wieder bewiesen. Bei „Wein mal anders“ handelt es sich um einen Weinshop, der internationale Premium-Weine aus dem Sortiment von Lenz Maria Moser Wine Affairs präsentiert. Diese Weine sind anders als Standard, denn sie kommen aus unbekannten Regionen oder verfügen über eine ganz neue Ideologie.

Lenz Maria Moser im Gastro.News-Talk

Wie kam denn die Idee für den Shop „Wein mal anders“?
Ein lieber Freund von mir und Cousin meiner Frau, Robert Chvatal, wollte sich diversifizieren. Er hat mich angerufen und so bin ich dann irgendwie hineingerutscht. Wir haben uns im März in Parndorf umgesehen und jetzt im Mai den Shop eröffnet. Jetzt manage ich also den Shop. (lacht)

Was macht denn „Wein mal anders“ so anders?
Die Weine sind anders, als man sie vielleicht gewohnt ist und stammen aus teilweise nicht so bekannten Regionen. Wir haben zum Beispiel Chateau Changyu Moser XV aus China, Ma’d Moser aus Tokaj, Kilikanoon aus Australien und Ribiero & Moser aus Portugal und mit einem New Chapter Grünen Veltliner aus Österreich gehen wir „neue Wege“. Bei uns kann man alles, also wirklich jede Flasche verkosten. Außerdem sind wir gerade dabei ein Konzept zu entwickeln, bei dem wir die Weine aus jedem Land mit einem ländertypischen Lebensmittel verbinden. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, zu den portugiesischen Weinen die berühmten Sardinen in der Dose zu kaufen. Beim Kauf von 2 Flaschen „Arinto“ in der 360 g Flasche – das ist übrigens die leichteste Flasche Europas – bekommt man eine Dose gratis. Oder für den Süßwein aus Tokaj haben wir die beste Gänseleber aus Ungarn.

Und was bei uns auch „anders“ ist – der 90 Quadratmetershop hat keine Regale. Wir präsentieren die Weinflaschen und -kisten auf Paletten.

Das bedeutet, dass man hier ein großes Sortiment vorfindet?
Ja, wir haben im Shop 22 verschiedene Weine aus Österreich, Tokai also Ungarn, Australien, China, Portugal und Champagner aus Frankreich. Außerdem haben wir zwei Spirituosen.

Wen wollen Sie denn mit diesem Shop erreichen?
Mit „Wein mal anders“ wollen wir eine Marke aufbauen und gleichzeitig den Shop zur Destination machen. Die 8 Millionen Besucher, die Parndorf im Jahr zählt, sollen bei uns etwas erleben können. Es gibt zwar den Hillinger, einen Burgenland-Shop und diverse Supermärkte – aber die sind komplett anders aufgestellt. Und wir wollen der umliegenden Gastronomie die Möglichkeit geben, sich unser Sortiment anzusehen. Ich lebe mit meiner Frau in Frauenkirchen. Hier gibt es 10-15 Lokale, die wir frequentieren. Jetzt haben sie die Möglichkeit, bei uns einzukaufen. Frei nach dem Motto „cash & carry“.

Das Besondere ist, dass es im Shop Produkte von „Lenz Maria Moser Wine Affairs“ gibt. Also Weine, die ich selber bzw. mit Partnern mache oder Weine, bei denen es ein Naheverhältnis zu den Winzern bzw. Produzenten gibt.

Sie haben es vorhin angesprochen, dass es auch untypischere Weinregionen im Sortiment gibt. Etwa Wein aus China. Was macht diesen Wein denn so besonders?

Wir sind mit China im Discovery & Surprise Business angetreten denn kein Mensch rechnet mit Wein aus China. Das war vor 30-40 Jahren übrigens auch so bei Wein aus Chile oder Australien. So wie damals bei diesen Ländern, sind wir auch jetzt am Anfang einer Entwicklung. China ist ein großes Weinland, hat aber nie exportiert. Das ging es vor 6 oder 7 Jahren los. Wir waren die ersten die Premium und Superpremium Weine nach Europa gebracht haben.

Sie haben also eine weitere Weinliebe in China entdeckt?
Ich bin nächstes Jahr seit 20 Jahren in China engagiert. Seit 10 Jahren mache ich dort Wein. Zu Beginn, also 2015, war der Wein vielleicht nicht ideal und zu teuer. Aber jetzt ist er hervorragend und das hat auch seinen Preis. Wenn man Weine aus China von 15 bis 200 Euro verkauft, dann ist das schon eine Ansage.
Ich habe viel gelernt in China und bin etwa viermal im Jahr dort und lerne immer wieder etwas dazu. China ist anders. Warum? Weil wir hier in einer Region sitzen, die Wüste ist und wir arbeiten nur mit Cabernet Sauvignon, Rotweintrauben. China ist ein Rotweinland, aber ich mache aus den Trauben einen BLANC DE NOIR, einen weiß gepressten Cabernet Sauvignon, 12 Monate lang im neuen Barrique ausgebaut.

Was unterscheidet die Weine aus China zu jenen aus Österreich?
Die Weine sind anders weil sie in der Wüste wachsen. Hier werden sie durch die vom „Yellow River“ bewässert, ein Fluss der vom Himalaya kommt und durch die Wüste fließt. Die Trauben sind hier kleiner, im Grunde die kleinsten der Welt, haben aber eine andere Frucht. Das macht unsere Weine einzigartig. Und das ist jetzt kein Marketing Schmäh, das ist wirklich so. (lacht)

Ist Österreich bereit für Wein aus China?
Ja. Absolut! Sie werden überrascht sein, aber Österreich ist der drittgrößte Markt für uns – nach England und Deutschland. Das ist schon beträchtlich für so ein kleines Land.

Trinken wir heute anders, als vor 20 Jahren?
Wir trinken bewusster und wir trinken besser. Der Kunde verfügt über ein besseres Wissen, als früher und Wein ist demokratischer geworden. Soll heißen, er hängt nicht mehr von der Meinung weniger Gurus ab.

Die wichtigsten Infos im Überblick

Adresse: Fashion Outlet Parndorf, Gewerbestraße 4, 7111 Parndorf
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9:30 bis 19:00, Freitag von 9:30 bis 20 Uhr, Samstag von 9:00 bis 18 Uhr
Kontakt: weinmalanders@tantetrude.at oder 0043 677 62533560
Website: HIER