Das Kaffee Alt Wien in der Bäckerstraße existiert seit 1922. Seit kurzem hat es ein neues Restaurant mit weitläufigem Speisesaal. Im Kaffee ändert sich nichts, versichert Besitzer Petar Hrtica.
Das „Alt Wien“ ist einer jener Orte, wo Wien „Ganz Wien“ ist. Ein wenig schummrig, rot bespannte Plüschbänke, Möblage im Thonet-Stil, Plakate aus vergangenen Jahrzehnten. Im vorderen Bereich, am Eingang Bäckerstraße, wird sich auch nichts ändern, „Abgesehen vom Rauchverbot, das natürlich auch bei uns ab 1. November pünktlich in Kraft tritt“, so Besitzer Petar Hrtic. Ganz neu ist der Raum hinter den Toilette-Anlagen, einst ein SPÖ-Gemeinschaftszentrum, heut‘ ein weitläufiger Speisesaal.
Neue Küche, neuer Speisesaal
Petar Hrtica hat den neuen Gastraum mit akribischer Liebe zum Detail gestaltet. Einen Schach- und einen Spieltisch etwa fand er in der „Glasfabrik“, eine Kommode und zwei Spiegel beim befreundeten Altwarentandler und einige Fundstücke hat der Perfektionist sogar eigenhändig adaptiert. Herz des neuen Restaurants aber, welches über einen eigenen Eingang in der Sonnenfelsgasse verfügt (demnächst), ist die neue Küche mit Anrichteflächen, Kühllade, Kipper, Wärmebereich, Kombi-Dampf-Garer und Profi-Herd, die ab sofort den neuen Gastraum sowie das Kaffee bespielt.
Alte, neue Karte
Das Gulasch (von der österreichischen Kalbin) ist seit jeher Kult, das Schnitzel (Ötscherblick-Schwein) mit Erdäpfelsalat von beachtlicher Dimension und Wölbung, der Schinken-Käse-Toast (Geheimnis: Butter!) eine sichere eine Bank. Die Wiener Trilogie – Alt Wiener Suppentopf, Bohnen- und Gulaschsuppe – findet sich ebenfalls unverändert auf der Karte. Diskret wurde die Karte um einige Frühstücksvarianten erweitert. Tafelspitz wird es im Kaffee Alt Wien trotz hoher Touristendichte nicht geben, denn „Wir sind nicht der Plachutta“, so Hrtica. „Das wichtigste Gericht ist und bleibt das Gulasch.“
Alles ist neu und doch bleibt alles beim Alten im „Alt Wien.“
Kaffee/Restaurant Alt Wien
Bäckerstrasse 9
1010 Wien
Tel: 01 5125222