Neueröffnung: Ehemalige „Roberto Bar“ ist nun die „SameSame-Bar“

Lisi Brandlmaier

© SameSame-Bar / Daniel Schober

Das Warten hat ein Ende. Die ehemalige Roberto American Bar ist seit 10. Oktober wieder geöffnet. Allerdings in einer neuen Konstellation – also mit neuem Team und neuem Konzept und natürlich einem anderen (neuen) Namen. Aber am Ende dann ganz und gar nicht so anders, als gedacht. Und das erkennt man schon am Namen der Bar: „same same just different“!

Wir haben das Soft-Opening am 10. Oktober (10.10), im 1. Bezirk (also 1010 Wien) nach 10 Jahren Robertos. Das schien uns ein schönes Zahlenspiel die Bar zu eröffnen.

Daniel Schober

Daniel Schober übernimmt die Roberto American Bar und macht sie zur SAMESAME-Bar

Aus der Wiener Bar-Szene sind diese beiden Namen nicht wegzudenken: Daniel Schober und Roberto Pavlovic-Hariwijadi. Letzterer führte an der berühmten Adresse Bauernmarkt 11-13 in 1010 Wien knapp zehn Jahre lang die renommierte und vielfach ausgezeichnete „Roberto American Bar“, die den Einheimischen und Szene-Leuten kurz unter „Robertos“ bekannt war. Dann der Schock. Anfang 2024 musste die Roberto American Bar GmbH mit all ihren Standorten (mittlerweile waren es drei) überraschend Insolvenz anmelden – die Schulden belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Seither war der Standort, der aus der Wiener Bar-Szene nicht wegzudenken ist und immer gut besucht war, geschlossen. Doch dies ist nun vorbei und das bringt uns zur zweiten Barkeeper-Ikone, Daniel Schober. Dieser wirkte bei zahlreichen Bar-Projekten, wie „The Chapel“, „Hannelore“, „Kleinod“ mit und war sogar im „Clandestino“ und im „Treehaus“ hinter der Bar als Gastgeber tätig. Und so wird es nun auch in der neuen „SameSame but different“-Bar sein. Zwar wird Daniel Schober gewissermaßen die Nachfolge von Roberto antreten, doch dabei sind und waren ihm einige Dinge besonders wichtig, denn wie der Bar-Chef im Interview sagt, bedurfte der Standort keiner Neuerfindung, sondern lediglich einer gründlichen Auffrischung. Was Schober dabei aber wichtig ist, er wollte und will niemals eine Verbindung zu Roberto schaffen bzw. auf ihn anspielen, denn „Roberto ist ein Freund von mir und ich weiß, was es heißt, wenn man seine Bar verliert. Und das hab ich beim Namen genannt. Wir haben ja den alten Raum genommen und Lippenstift und Rouge aufgetragen, ein paar Renovierungen vorgenommen und ich habe dem ganzen meinen Touch gegeben – aber das alte Lokal ist nun mal das alte Lokal und deswegen ist der Name Programm „Same Same but different“.

Ein legendärer Standort darf nochmals bespielt werden. Die Bar ist aber eine Zwischennutzung. 9 Monate sind auf jeden Fall garantiert, also 263 Tage unter dem Motto „Liebe auf Zeit“. Dann wird das gesamte Haus renoviert bzw. saniert. Es ist durchaus möglich, dass wir den Mietvertrag verlängert bekommen. Das werden wir dann sehen. Aber 9 Monate sind jetzt einmal fix und darauf freuen wir uns sehr.

Daniel Schober

Auf die Frage, wie schwer es ist einen so geschichtsträchtigen Standort wieder zum Leben zu erwecken, antwortet Schober im Interview: „Sehr schwer finde ich, weil es eben so geschichtsträchtig ist und Roberto ist und bleibt ein Urgestein und eine Legende in der Wiener Bar-Szene. Roberto hat auch eine riesengroße Community, die nun mal auf ihn steht, weil er sicherlich einer der besten Gastgeber überhaupt ist. Ich habe sehr großen Respekt davor, aber muss sagen, dass die Leute unser Konzept und unseren Stil sehr gut annehmen. Und ohne arrogant klingen zu wollen, glaube ich auch, dass nicht sehr viele diesen Standort erfolgreich und positiv bespielen könnten. Ich denke, wir machen das sehr gut.“

Und ohne arrogant klingen zu wollen, glaube ich auch, dass nicht sehr viele diesen Standort erfolgreich und positiv bespielen könnten

Daniel Schober

Ein Dream-Team wie aus dem Bilderbuche

Auch das Team der Bar kann sich sehen lassen. Soma Kaltenecker ist hinter der Bar, Enis Hasanaj – ein Urgestein weil 10 Jahre lang Robertos Bar-Chef – leitet den Service, unter ihm servieren auch Pit Harman und Camillo Kren. Mario Kraus, Daniel Schobers Geschäftsführer in dessen Beratungs GmbH (Booze Concepts), wird Schober in der Bar vertreten und im Service mithelfen.

Wir sind ein sehr internationales Team, wir haben den Kosovo, Ungarn, Österreich in der Bar vertreten und ich freue mich, dass ich echte Profis an Bord holen konnte.

Daniel Schober

Das ist NEU – so viel Schober steckt im Bar-Konzept

Bar, Küche und Sanitäranlagen wurden renoviert, ohne dass dies nach außen hin stark ins Auge fällt. Während man einige Robertos-Klassiker wiederfindet, trägt die Barkarte dennoch deutlich Schobers Handschrift. Ebenso wie das Interior. „Das Bild meines Vaters, eine Schwarz-Weiß-Fotografie hängt in 130 mal 70 auf einer der Samtwände. Das Bild hatte ich in jeder meiner Bars. Und ich habe einen tollen Luster aus Kufstein gecheckt, da der alte (sehr bekannte) Robertos-Luster mit den 80.000 Perlen ausgebaut wurde. Ich habe auch viele private Deko-Elemente in die Bar einfließen lassen. Meine gesamte private Fotografie von zuhause, einige Bilder. Viele kleine Details, die nach mir schreien und das alles auch zu meinem gemacht haben.“

Ich habe mir überlegt, was an dem Standort funktionieren sollte und mein Thema bzw. die Protagonisten sind hier die modernen Klassiker und fast vergessenen Cocktails.

Daniel Schober

Statt Happy Hour gibt es hier die „Freudenstund“ (17 Uhr bis 20 Uhr täglich!), zu dieser kommen Schaumwein-Liebhaber zum Handkuss, denn das Thema Champagner greift er unter dem Motto „Perlen vor die Säue“ komplett neu auf. „Ich habe mir überlegt, was an dem Standort funktionieren sollte und mein Thema bzw. die Protagonisten sind hier die modernen Klassiker und fast vergessenen Cocktails. Also die Gegenwart und die Vergangenheit – Espresso Martini, Gin Basil Smash, French Martini – das sind alles moderne Klassiker sprich nach dem Jahr 2000 erfunden. Und dann Drinks aus der Vergangenheit, wie der Side Car, also schöne Cognac-basierte alte Drinks.“ Und dazu gibt’s Weißwurst-Leberkäse getrüffelt und nicht getrüffelt.

Also, macht euch bereit für neun Monate voller – in diesem Fall erlaubten – Trink-Genuss!

© SameSame-Bar / Daniel Schober