Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Trotzdem genussvoll durch den Advent

Michaela Reisel

grilled dorado on a round white plate on a white wooden background on white napkin with a lemon dill and spices and cutlery

Histaminintoleranz, Glutensensitivität, Laktose- und Fructoseintoleranz. Das sind Begriffe, mit denen man – vor allem auch verstärkt in den letzten Jahren – in den Medien konfrontiert wird. Doch was bedeutet es eigentlich, unter einer Intoleranz, also einer Unverträglichkeit zu leiden? Und – aus gegebenem Anlass – wie kann man die Adventszeit trotzdem genussvoll verbringen?

 

Allergie versus Intoleranz

Erst einmal muss man zwischen Allergien und Unverträglichkeiten unterscheiden. Bei einer Nahrungsmittelallergie ist das Immunsystem gestört und der Organismus reagiert auf einen in dem Lebensmittel enthaltenen Stoff allergisch, also in überzogener Weise. Das kann für den Allergiker lebensbedrohlich sein. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist weitaus weniger gefährlich, kann aber auch sehr unangenehm sein. Der Grund für eine Intoleranz (=Unverträglichkeit) kann ein Enzymmangel sein. Der Körper rebelliert mit starken Verdauungsproblemen gegen Lebensmittel. Er kann bestimmte Lebensmittel oder einzelne Inhaltsstoffe dann nicht verarbeiten und reagiert mit Unwohlsein. Was für Nichtbetroffene gesund und wohlbekömmlich ist, kann für Menschen mit Intoleranzen schlimme Beschwerden hervorrufen. Das äußert sich bei jedem unterschiedlich, oft aber in Form eines Blähbauchs, mit Magenschmerzen oder Schlimmerem.

 

Genüsslich Feste feiern, wie sie fallen

Wer mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten konfrontiert ist, muss sehr aufpassen, was er seinem Körper zuführt. Man ist gezwungen, sich intensiver mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen. Das hat aber nicht nur Nachteile. Ganz im Gegenteil! Anfangs ist es ohne Frage mühsam, Lebensmittel-Verpackungen nach Inhaltsstoffen zu durchkämmen, die man möglicherweise nicht verträgt, aber je mehr man sich informiert, desto besser lernt man damit zu leben. Man versteht Zusammenhänge, entdeckt neue Lebensmittel und Speisen und merkt, dass es so Vieles gibt, das es wert ist, ausprobiert zu werden. Gerade zu Zeiten, in denen Feste vor der Tür stehen, wie gerade die Adventszeit und Weihnachten, isst man immer wieder mit Freunden und Familie. Solche Essen sind für Betroffene oft wahre Herausforderungen. Was kann man essen, ohne Bedenken haben zu müssen, danach von Magenschmerzen oder Bauchgrummeln gequält zu werden? Bringen Sie doch einfach einmal Ihre eigenen süßen Sünden mit. Gastgeber freuen sich oft über kleine Mitbringsel und man selbst hat Gewissheit, etwas auf dem Tisch zu haben, das man ganz sicher verträgt. Und wer weiß, vielleicht schmecken die Kreationen ja auch den übrigen Anwesenden.

 

Glutenfreie, bekömmliche Weihnachtsrezepte

Die nachfolgenden Rezepte kommen alle ohne Weißmehl, Milchprodukte und Gluten aus. Es sind ganz einfache Rezepte, die nur einige Minuten zur Herstellung dauern. Sie sind als Anregung gedacht, alle selbst erprobt und schmecken nach eigener Erfahrung auch den Liebsten, die nicht an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden. Lassen Sie sie doch einfach einmal kosten und zeigen Sie Skeptikern, dass man auch trotz des Verzichts auf Weißmehl, Milchprodukte oder Gluten genussvoll in den Advent starten kann.

 

Dattel Nuss Rohkost Kugeln (ergibt 13 Stück)

Unzählige Varianten dieser kleinen, glutenfreien und rohköstlichen Leckerbissen sind auch als „Energiekugeln“ bekannt. Dieser Bezeichnung werden die Kügelchen mehr als gerecht, enthalten sie mit Trockenfrüchten und Nüssen doch Zutaten, die sich durch ihren konzentrierten Gehalt an Vitaminen und gesunden Fetten auszeichnen.

Hier ist unsere Variante der beliebten Energy Balls:

-15 entsteinte Datteln

-2 Esslöffel Erdnussmus (cremig)

-60 g geröstete, geriebene Haselnüsse

-20 g grob gehackte Mandeln

-3 EL Sesam

– ½ Teelöffel Zimt

-Kokosflocken

Für eine schokoladigere Variante kann man auch 2 Teelöffel Kakaopulver dazugeben.

 

Datteln, Haselnüsse, Mandeln, Erdnussmus, Sesam, Zimt und Kakaopulver kurz in einem leistungsstarken Mixer mixen, bis sich die Zutaten zu einer Masse verbunden haben (wer keinen Mixer hat, kann die Zutaten auch händisch in einer Schüssel vermengen). Mit einem Teelöffel immer ein Stück der Masse herunterstechen und Kügelchen formen. Evtl. in Kokosflocken wälzen, 30 Minuten in den Kühlschrank zum Festwerden und genießen.

 

Gesundes Schokomousse (für 2 Personen)

Wer kommt bei Schokomousse nicht ins Schwärmen? Mit dieser Variante vereinen Sie das Gesunde mit dem Köstlichen, denn die Avocado liefert einen hohen Gehalt an gesunden Fetten. Der Kakao liefert Mineralstoffe, Magnesium, Kalzium und Antioxidantien, die vor freien Radikalen und dadurch vor Hautalterung schützen. Auch der Honig enthält viele wichtige Vitalstoffe und die antibakterielle Wirkung ist auch allgemein bekannt. Zimt wiederum bringt subtil den weihnachtlichen Touch hinein. So, genug geredet, jetzt wird geschlemmt:

-1 Avocado

-1,5 Esslöffel ungesüßtes Kakaopulver

-1 Esslöffel Honig

-60 Milliliter Mandelmilch

-1 TL Vanillezucker

-Prise Zimt

– ½ Banane

Optionales Topping: Granatapfelkerne

 

Einfach in den Mixer geben und mixen, bis eine glatte Masse entsteht (das geht ganz fix). Fertiges Mousse auf 2 hübsche Gläser aufteilen und Granatapfelkerne darüber streuen.

 

Haferflocken Bananen Schoko Kekse (ergibt 14 Stück)

Diese einfachen Kekse sind schnell zubereitet. Zimt und Lebkuchengewürz sorgen für den weihnachtlichen Geschmack.

-120 g zarte Haferflocken

-2 mittelgroße Bananen

-kräftige Prise Zimt

-1 Messerspitze Lebkuchengewürz

-1 gehäufter Esslöffel Kokosraspel

-2 Stück dunkle Schokolade (70%), grob gehackt

– ½ Teelöffel Backpulver

 

Backrohr auf 180°C vorheizen. Bananen schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Alle Zutaten in einer großen Schüssel vermengen und von der Masse immer 1 Esslöffel herunterstechen. Ein Kügelchen formen, etwas plattdrücken und aufs Backblech legen. 20-25 Minuten ins Rohr damit und am besten noch (lau)warm genießen.

Da die Kekse kein Mehl enthalten, sind sie sehr saftig und weich und sollten nicht länger als 3-4 Tage gelagert werden.

 

Und weil das Leben nicht nur aus dem Essen von Desserts besteht, gibt es hier auch noch ein schnelles, rohköstliches Salatrezept, das die Weihnachtstafel um eine herrlich leckere, leichte und gesunde Salatkreation reicher macht:

 

Karotten Rohkost Salat mit Äpfeln (für 2 Personen)

-5-6 mittelgroße Karotten

-1 Apfel

-Saft von 1 Zitrone

-Saft von 1 Orange

-1 Spritzer Apfelessig

-1 Esslöffel Walnussöl

-einige grob gehackte Mandeln oder Walnüsse

-einige getrocknete Cranberries oder Rosinen

 

Karotten waschen, schälen und raspeln. Apfel in kleine Würfel schneiden. Zitrone und Orange auspressen. Alles in einer Schüssel vermengen. Nüsse und Rosinen dazu, 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Vor dem Servieren mit ein paar weiteren Nüssen bestreuen.

 

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und einen schönen und genussvollen Start in die Adventszeit.