Gerüchte gibt es seit Jahren. Laut Medienberichten haben sich nun die Informationen verdichtet, dass der Meinl am Graben nach einer 3-monatigen Renovierung 2021 so nicht wieder aufsperrt. Betroffen dürfte sowohl das 2-stöckige Delikatessen-Geschäft, als auch das Restaurant sein. Wir habe die Ereignisse zusammengefasst und bei Kunden vor Ort nachgefragt.
Soviel ist klar: Es ist alles sehr kompliziert. Die Geschäftsflächen des Meinl am Graben, bestehend aus Delikatessengeschäft, Café, Restaurant und Weinbar erstrecken sich über zwei Gebäudekomplexe. Die Nummer 19 gehört René Benkos Signa Holding, Haus Nummer 20 Wüstenrot. Der unbefristete Mietvertrag Meinls über die gesamte Fläche datiert aus den 1960-er Jahren. Kein Wunder also, dass Wüstenrot, wie der Kurier berichtete, nichts dagegen hätte ihren langjährigen Mieter Meinl loszuwerden. Und auch Benko wäre den Feinkosthändler wohl lieber früher als später los. Ferner wird in der Branche seit Jahren über Zukunft bzw. Ende des Gourmet-Restaurants (2 Hauben) im 1. Stock spekuliert.
Fix: Meinl am Graben sperrt für 3 Monate
Verschärft wird die Situation durch den Umbau ab Juni 2021. Da schliesst der Meinl am Graben einmal für (mindestens) drei Monate wegen Umbauarbeiten seine noblen Pforten. Infrastruktur, Kühlung und Elektrik sollen modernisiert werden, so die offizielle Sprachregelung. Die Zukunft des Traditionshauses ist unklar. Udo Kaubek, Geschäftsführer von Meinl am Graben, meinte dazu heute im Gespräch mit CASH: „Das ist doch bitte nichts Neues, seit Jahrzehnten sperren wir permanent zu und uns gibts immer noch.“ Zahlreiche Kamerateams sind sicherheitshalber bereits vor Ort und manch Kundschaft weint dem „Meinl“ schon jetzt einige Tränen nach, wie wir vor Ort erfahren haben.
„Mir würde er fehlen“
Robert E. (66), in Begleitung seiner Frau: „ Mir würde er fehlen. Wir kaufen hier meist englische Lebensmittel ein, die man sonst nicht so leicht bekommt. Sollte wirklich Schluss sein, müssen wir auf Bobbys (Geschäft mit Schwerpunkt englischen Lebensmitteln) ausweichen.
Yue (28) & Hu ( 56), aus China: „ It is a unique store with many rare items. Pity if it closes“.
Matthis C. (49): Der Franzose kauft hier regelmäßig Marmelade ein, für die ihn seine Frau extra in den 1.Bezirk schickt.
Georg W. ( 47) ist zwar kein Stammkunde, ihn hat aber die aktuelle Berichterstattung, dass der Meinl sparen könnte, spontan zum Einkauf bewegt. Seine Ausbeute: „Eine Bonboniere, die es Sonntags immer bei meiner Oma gab. Das Geschäft würde definitiv fehlen. Aber schauen wir einmal, wie es da weiter geht.“
Valentin S. (31) nutzt vor allem das Restaurant für Geschäftsessen: „Es ist ein Ort mit einzigartigem Ambiente. Es wäre schön, wenn er erhalten bleibt“, so der Geschäftsmann.