Wien (Culinarius) – Die aktuellen Zahlen des AMS belegen: Im Vergleich zum Vorjahresmonat April sind die Arbeitslosenzahlen in der Sparte Gastronomie und Hotellerie in die Höhe geklettert. So verzeichnet man einen Anstieg von 3,8% bei Arbeitslosen in Schulungen nach dem zuletzt ausgeführten Beruf und ein Plus von 5,3% bei Menschen mit dem Berufswunsch Hotelier, GastwirtIn oder KöchIn, die zuvor noch nicht in diesem Bereich tätig waren. Umgekehrt waren laut Hauptverband im März 2016 bundesweit insgesamt 209.707 Personen im Gastgewerbe angestellt. Davon 89.841 Männer und 119.866 Frauen.
Weniger Frauen als Männer arbeitslos
Insgesamt sind damit 31.701 Personen in Wien arbeitslos gemeldet, die entweder bereits im Gastronomiebereich gearbeitet haben oder arbeiten möchten. Dabei sind es weniger Frauen als Männer, die unter diese Zahl fallen (14.821 Frauen zu 16.880 Männern). In auffällig vielen Tätigkeitsfeldern scheint es dem weiblichen Geschlecht leichter zu fallen, eine Arbeit zu finden.
Die meisten Arbeitslosen im Haupterwerbsalter
Das Erwerbsalter, das besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen ist, bewegt sich zwischen 25 und 49 Jahren. Im April fielen 11.326 Arbeitslose in das Haupterwerbsalter, die bereits in Gastronomie oder Hotellerie tätig waren, plus den 9.266 Arbeitslosen mit Berufswunsch. Positiv hingegen entwickelte sich die Quote bei den Jugendlichen unter 25 Jahren, diese konnten insgesamt mehr Arbeit finden als noch im Jahr zuvor (-2,8%).
Vor allem KellnerInnen betroffen
Allgemein haben es Berufstätige am schwersten, die als KellnerInnen arbeiten, hier finden sich die höchsten Arbeitslosenzahlen für April 2016 in Wien wieder (10.157). Gefolgt von dem Beruf des/der KochgehilfIn (7.735) und des/der GaststättenköchIn (4.789). Die HotelportierInnen können hingegen aufatmen, sie sind die Berufsgruppe mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Wien (279).
Neuzugänge verdrängen etablierte ArbeitnehmerInnen
Das AMS sieht die Ursache des Anstiegs der Arbeitslosenquote wie folgt: „Als eine wesentliche Grund nennt man vor allem den Ansturm an Arbeitskräften im Tourismus. Speziell in unserer Bundeshauptstadt zählt dieser Faktor besonders und führt zu einem Verdrängungsmechanismus durch Zuwanderer – aus In- und Ausland. Neuzugänge verdrängen etablierte ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe. Zudem ist die Arbeitsverdichtung enorm. Je nach Auslastung werden MitarbeiterInnen freigesetzt und später wieder angestellt.“
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