Zum 50sten Geburtstag wurde kräftig investiert
Wien (Culinarius) – 1,2 Millionen Euro investierte das international erfolgreiche österreichische Gastronomietechnik-Unternehmen „MAYWAY“ 2015 in die Modernisierung der Firmenzentrale in Seiersberg bei Graz. Die 40-Millionen-Euro-Umsatz-Marke soll bis 2020 überschritten werden und bereits 2016 geht ein Webshop ans Netz.
Architektonisch und atmosphärisch auf den letzten Stand gebracht, wurde der Bürotrakt über dem Fachmarkt. Neu errichtet wurden Schulungsräumlichkeiten und ein Kochstudio, ausgestattet mit der modernsten Kochtechnologie. Auch eine neue CRM und Logistik Software wird ab sofort eingesetzt. Die Millionen-Investition sei nicht nur ein würdiges Geburtstagsgeschenk zum Firmen-Fünfziger, sondern vor allem eine Reaktion auf das konsequente Wachstum der vergangenen Jahre „Eine Qualitätsoffensive für unser Back-up“, wie May es nennt.
Wachstum trotz schwierigen Umfelds
Denn trotz der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen steht nach einer 10-prozentigen Steigerung im Jahr 2014 für 2015 ein weiteres Plus von 15 Prozent in den Büchern. Mit 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 32 Millionen Euro. „Wir scheinen nicht alles schlecht gemacht zu haben“, übt sich May in Understatement, „das eine oder andere vielleicht sogar etwas besser als manche unserer Mitbewerber.“ 2020 soll die 40-Millionen-Latte übersprungen werden. Langfristig halte er auch am Ziel, zum europäischen Branchenprimus aufzusteigen, fest. „Zukäufe sind jedoch keine geplant. Aus Überzeugung, wollen wir organisch aus eigener Kraft wachsen.“
In die Qualität investiert
Bezahlt gemacht habe sich, so May, die im Herbst 2013 eingegangene Einkaufsgemeinschaft mit der tschechischen „RM Gastro Group“, der umsatzmäßig ähnlich dimensionierten Marktführerin in Tschechien, Polen und der Slowakei. „Wir haben“, erläutert May seinen strategischen Schachzug, „die besseren Konditionen jedoch nicht nur für weitere Preissenkungen genutzt, sondern auch in die Qualität investiert und gemeinsam mit unseren vorwiegend europäischen Herstellern Produkt-Upgrades entwickelt.“ Personell und logistisch weiter aufgewertet wurde auch der After-Sales-Bereich, aus dem bereits rund 15 Prozent der Erlöse stammen. „Davon profitieren wir nun“, erklärt May. „Denn gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten setzen Kunden vermehrt auf Lieferanten, bei denen sie bei Qualität und Service auf Nummer sicher gehen können.“
Steigerungen im Projektgeschäft
Während die Branche teilweise schwer unter Druck geraten sei, könne sich MAYWAY im Projektgeschäft mit Hotelketten, Systemgastronomie und Betriebsverpflegungen über deutliche Steigerungen freuen. So wurden heuer etwa fünf Standorte der von Graz aus geführten „JUFA Hotels“-Gruppe im In- und Ausland ausgestattet und die exklusiv Zusammenarbeit mit einer großen deutschen Hotelkette fixiert. Gerade ins Geschäft gekommen sei MAYWAY mit den „adeo Alpin Hotels“ der Ex-Skistars Hermann Maier und Rainer Schönfelder und konnte dort die ersten beiden Hotel Standorte St.Johann in Tirol und Zederhaus mit MAYWAY Technik ausstatten. Der geografische Horizont reiche jedoch weit über das Einzugsgebiet der acht eigenen und fünf Partner-Standorte in Österreich, Slowenien und Bayern hinaus. „Mittlerweile arbeiten wir im Projektgeschäft europaweit.“ Der Radius werde wohl, so May, in Zukunft noch größer werden. „Wir haben vor 50 Jahren im steirischen Bezirk Voitsberg begonnen. Wären wir nicht über diese engen Grenzen hinausgewachsen, würde es uns heute gar nicht mehr geben. Wir sind stark, schnell, innovativ und anpassungsfähig. Es werden sich neue Optionen auftun und wir werden sie wahrnehmen.“
Viele Wirte sperren zu
Insgesamt, blickt May in die Zukunft, werde der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung durch Großküchen, Kantinen und Ketten zunehmen. Die klassische Einzelgastronomie werde es hingegen schwer haben, nicht zuletzt wegen der überbordenden Bürokratie. „Viele Wirte treten wegen der neuen Regelungen die Flucht in den Ruhestand an, häufig finden sich keine Nachfolger mehr, die sich dieses extrem arbeitsaufwendige und schwierige Geschäft antun wollen.“ Die Auswirkungen dieser gegenläufigen Trends zeichnen sich bereits ab: „Die Kundenfrequenz stagniert, bei 23.000 Besucher im Jahr 2015 während der durchschnittliche Auftragswert steigt.“ Dazu komme eine weitere Tendenz: „Die Technologie wird in kürzeren Zyklen ausgetauscht, um technisch immer auf dem letzten Stand zu sein. Dabei setzt die Branche zunehmend auf flexible Lösungen, weg von der Sockelmontage und den Herdblocken aus Panzerstahl.“
MAYWAY bringt Webshop
„2016“, kündigt May an, „werden wir mit einem Webshop Online gehen der alles bisher da gewesene in den Schaden stellt. Die Preise werden MAYWAY gewohnt günstig sein und es gibt dasselbe 100% After-Sales-Service wie für stationär erworbene Waren.“ Vor allem für bestehende Kunden soll die Bestellung dadurch deutlich einfacher, sowie zeit- und standortunabhängig werden.
Fotocredit: MAYWAY