Marko Locatin Trifft: Mr. Glod

Marko Locatin

Marcin Glod im 1o1, Seilerstätte 16 © Wynn Florante

Als Künstler ist Marcin Glod auf den wichtigsten Messen in New York, Miami und Shanghai vertreten. Sein Wiener Grafikstudio mit Focus Markenbranding arbeitet mit internationalen Brands wie Red Bull und Uber. Er brandet aber auch Gastro-Betriebe wie Martin Hos 1o1, Röstraum oder half bei der Konzeption der „Hefenbrüder“ mit. „Die Gastronomen trauen sich viel zu wenig“, meint Glod. „Essen ist Kunst in anderer Form“. Ein Talk über Kunst & Kulinarik. 

Marcin Glod, 25, erscheint zum Interview in Martin Hos 1o1 mit leichtem Gepäck. Kein unnötiger Ballast. Haube und Handy, das muss genügen. Schon als kleiner Junge von 5 Jahren hat er gezeichnet. Oft stundenlang. In Krakau geboren, zog Marcin (gesprochen Margin) mit seiner Mutter nach Wien. An der Graphischen hat er Kommunikationsdesign und Darstellende Kunst studiert. Sein Stil ist vielseitig und eklektisch, Inspiration zieht er aus Klassik, Pop-Kultur und Street-Art. Glod ist auch Betreiber des Grafik-Studio Glod in der Westbahnstrasse.

Gastro News Wien: Gottfried Helnwein hatte Donald Duck und Micky Mouse, Sie Pink Panther. Wie kommt’s?

Marcin Glod: Genau. Ich bin inspiriert von der Popkultur. Gerade diese bekannten Charaktere sind an die Kindheit gebunden und wecken daher starke Emotionen bei Erwachsenen.

Was war denn von Ihnen hier in Martin Hos 1o1 zu sehen?

Ich hatte meine zweite Solo-Aussellung im 1o1 in der Ho Galerie und es gibt hier immer noch Werke von mir (zeigt auf ein kleines Bild namens Relax). Auch einige Schilder und Logos hängen hier. Außerdem stammt ja das Branding von mir.

Der Panther war bei der Ausstellung dabei?

Genau (lacht). Er war einer der größeren und teureren Werke und wurde bei der Eröffnung an eine renommierte österreichische Kunstsammlung verkauft. Die haben auch Werke von Jean-Michel Basquiat, den ich sehr verehre (Basquiat, 22. Dezember 1960 – 12. August 1988; Erster afroamerikanischer Künstler, der in der hauptsächlich weißen Kunstwelt reüssierte; Bekannt durch: Kollagen, Zeichnungen, Graffiti; Sein Bild „Untitled“ erzielte bei Sotheby’s 110 Millionen Dollar). 

Welche Künstler haben Sie sonst geprägt?

Ich inspiriere mich von verschiedenen Epochen. Mir ist es wichtig von diversen Richtungen das Interessanteste herauszuholen und in meinen Werken zu verdichten.

Zum Beispiel?

Das Naturgetreue von Michelangelo, Pop-Art von Andy Warhol, Street-Art von Banksy.

Sie sind auch Kreativ Direktor? 

Ja. Für das 1o1 habe ich Logo, Website, Drucksorten entworfen. Für Red Bull und Uber Projekte umgesetzt. Auch Produktdesign find‘ ich spannend. Besonders Gastronomie. Da habe ich mit den Freiraum-Betreibern zusammengearbeitet, und Röstraum und Hefenbrüder mitgestaltet.

Marcin Glod: Döner ist auch in Ordnung“. Im Glas die Wachau: Rudi Pichler, Grüner Veltliner Federspiel © Wynn Florante

Apropos Gastronomie. Wie ist Ihr Verhältnis zum Essen? 

Ich finde essen, wenn man dafür Zeit hat, sehr wichtig. Nicht nur das Essen selbst, sondern das Erlebnis. Essen ist Erlebnis oder Kunst in anderer Form. Ich finde, dass auch die Räumlichkeiten wo man isst, ganz wichtig für das Gesamterlebnis ist. Ich finde es schade und traurig, dass sich die Gastronomen hier zu wenig trauen. Die Kombination zwischen Kunst und Kulinarik sollte man mehr beachten. Ich bin viel international unterwegs und Wien hat da wirklich Nachholbedarf.

Welches Erlebnis hat Sie da nachhaltig beeindruckt?

Das Momofuku in New York! Offene Küche, schneller Umgang mit Gästen, hohe Qualität. Die Struktur dahinter hat mich beeindruckt.

Und in Wien?

Wenn ich schnell essen gehen mag ist das Podium (Café, Bar, Restaurant Podium, Westbahnstrasse 33) bei mir vor der Tür. Das ist so real. Berliner Döner (Kult-Imbiss, Zieglergasse 33)  ist auch okay.  Sonst esse sehr gerne asiatisch, besonders vietnamesisch. Aber auch französisch.

Selbst kochen ist nicht, oder? 

Genau. Selbst koche ich schnell und basic. Habe einfach keine Zeit dafür!

Wie stehts mit den Getränken? Bier oder Wein? Gin oder Wodka ?

Weißwein oder Cocktails. Da teste ich gerne neue Cocktail Variantionen.

Wo?

Wien hat gute Bars. Krypt, Sechser oder Kleinod zum Beispiel. Hier im 1 o 1. trink ich oft Gin-Basil-Smash (Bestandteile: Gin, Zitrone, Zuckersirup, Basilikum).

Abschlussfrage. Welches sind die weiteren Pläne von Mr. Glod?

Ich hab jetzt eine Kunst-Kooperation mit dem internationalem Luxus-Streetware-Store Solebox. Da stell ich aus und habe eine limitierte T-Shirt-Kollektion gestaltet. In 2 Monaten bin ich auf der Kunstmesse in N.Y., Ende des Jahres in Miami und Shanghai.

Scheint gut zu laufen?

Genau (lacht).

Herr Glod, viel Erfolg und danke sehr für das Gespräch.