Aus aktuellem Anlass hat Gastro News Wiens Gastronomen zum vierten Lockdown befragt. Das sagen Peter Dobcak, Oliver Jauk, Gabriele Huth, Roland Soyka, Dominik Bolena und Aline Martinek.
Der Lockdown ist da und damit der Schaden angerichtet. Die Wiederauflage aus dem Jahr 2020 scheint perfekt zu sein. Das Land fährt runter und mit ihm die heimischen Gastronomiebetriebe. Gastro News hat sich in der Branche umgehört und Wiens Spitzengastronomen nach ihrer Meinung zu den zuletzt getroffenen Entscheidungen der Bundesregierung erkundigt. Das sind die Ergebnisse:
Das sagt die Interessensvertretung:
Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der WKO: „Nach Monaten des Zögerns beweist die Ö Bundesregierung endlich Stärke und Führungsqualität. Mit der Entscheidung der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht wird ein Weg aus der Krise in Aussicht gestellt.“
Das sagen Wiens Gastronominnen & Gastronomen:
Oliver Jauk, Restaurant Ludwig van: „Ich glaube der Lockdown ist der richtige Weg und ich werde die kommenden Wochen für meine Gesundheit nutzen. Wir haben gerade in die letzten zeit gearbeitet, waren laufen ausreserviert und immer am Limit. Da tut so eine kurze Rast auch mal ganz gut. Obwohl ich finde, dass die Entscheidung zum letztmöglichen Zeitpunkt getroffen wurde. Wir werden uns zusammensetzen und beraten, wie es nun weitergeht. Ich gehe aber davon aus, dass wir unsere Kochboxen wiederbeleben. Am Ende bleibt nur zu hoffen, dass es bei diesen angekündigten drei Wochen auch bleibt.“
Gabriele Huth, Huth Gastronomie: „Wir sind fassungslos. Und sind uns einig, dass von Seiten der Bundesregierung einiges verschlafen wurde. Man hätte schon früher eingreifen müssen und mit konsequenten Maßnahmen der Situation der Situation entgegenzuwirken, mit der wir uns nun konfrontiert sehen. Aber es hilft alles nichts, und darum arbeiten wir schon jetzt auf Hochtouren an der Umstellung auf das Take Away- und Lieferservice-Geschäft. Das beste Geschäft ist aber natürlich kaputt mit den Weihnachtsfeiern. Ich empfinde den Weg bis zu diesem Punkt als pures Chaos und hoffe, dass wir zumindest am 13.12. wieder aufsperren dürfen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Roland Soyka, Restaurant Stuwer: „Wir machen genau so weiter wie bisher. Wir haben schon Erfahrung von den ersten Lockdowns gesammelt. Da hat alles geklappt. Wir sehen das ganz emotionslos und pragmatisch. Es wird gemacht, was gemacht werden muss und wir werden für unsere Gäste weiter da sein, liefern und auch Pick-Ups anbieten. Wir haben unsere Weihnachts-Ente schon geplant und wir sind guter Dinge, dass das das letzte Mal sein wird. Wir reißen uns alle nochmal zusammen und freuen uns auf den Restart am 13. Dezember.“
Dominik Bolena, Restaurant & Weinbar Bolena: „Grundsätzlich begrüßen wir, in Kombination mit einer angebrachten Wirtschaftshilfe, den Vorschlag, da es für uns die letzten zwei Wochen überhaupt keinen Sinn mehr gemacht hat, das Lokal zu betreiben. Es hat dermaßen viele Stornierungen gehagelt. Wir leben von großen Feiern – besonders den beliebten Weihnachtsfeiern in unserem Partyraum, diesbezüglich kam es in den letzten Wochen eine Absage nach der anderen rein. Die Feiern, die wir hatten, hatten viel zu wenig Gäste, deshalb hat es für uns sowieso keinen Sinn gemacht, normal weiterzuarbeiten. Mir wäre sogar ein Lockdown bis Ende des Jahres lieber, mit der entsprechenden Entschädigung, wenn ich ehrlich bin. Außerdem begrüße ich die Impfpflicht sehr. Take Away hatten wir beim ersten Lockdown schon probiert. Wir haben aber eine gehobene Küche, bei dem jede Komponente auf dem Teller gut aussehen muss. Mit einer Lieferung würde nur ein Chaos bei den Bestellern ankommen.“
Aline Martinek, Holy Recipe: „Seitdem sich der Lockdown in den vergangenen Wochen angebahnt hat, sind bei uns die Bestellungen enorm gestiegen. Viele nehmen das Angebot in Anspruch, da viele sich selbst schützen wollen und müssen. Da der Restaurantbesuch jetzt nicht mehr möglich ist, bieten wir mit unseren Restaurant-Kochboxen die passende Alternative an.“