Winzerfamilie Sommer aus Donnerskirchen versteht ihr Handwerk seit Generationen. Ihre vielprämierten Weine zeugen von Charakter und Eigenständigkeit.
2023 wurde der Generationenwechsel am Weingut Sommer nun offiziell. Obwohl Leo jr. die Weine schon seit einigen Jahren stilistisch verantwortet, hat er nun gemeinsam mit seiner Frau Kathrin auch die Führung des Weinguts übernommen.
Gut Ding braucht Weile
Die Familie Sommer lebt seit Generationen in der Region Donnerskirchen. Ihre Weingärten befinden sich an den Südosthängen des Leithagebirges und sind ein Teil ihrer Seele. Dass Leo Sommer eines Tages in die Fußstapfen seines Vater treten würde, zeichnete sich relativ bald ab. Dafür verantwortlich war nicht nur sein großes Interesse am Wein sowie Fleiß und Ehrgeiz, sondern auch ein wenig das Schicksal, indem sich sein Bruder für einen anderen Berufsweg entschied. Nach einer entsprechenden Ausbildung und zahlreichen Praktika begann Leo 2015 im elterlichen Weingut zu arbeiten. In den folgenden Jahren nahm sein Einfluss stetig zu. Aber Gut Ding brauch Weile und so wurden viele Weiterentwicklungen behutsam durchgeführt und drängen immer noch nach und nach an die Oberfläche.
Das Handwerk des Weins begreifen wir als einen kontinuierlichen Prozess, nie fertig. Oft ein holpriger Weg. Das Zeil erarbeiten wir uns am Weg. Wenn wir sehen, was zu tun ist.
Winzerpaar Kathrin und Leo Sommer
Mineralische Vielfalt
Das kontinental pannonisch geprägte Klima mit geringen Jahresniederschlägen und heißen als auch trockenen Sommern bildet die Voraussetzungen für die authentischen Weine der Familie Sommer. Auf den kargen Böden wachsen geprägt von Kalk und Schiefer ausdrucksstarke, herkunftstypische Weine. Weine, die als intensiv-fruchtbetont, würzig-mineralisch, elegant wie kraftvoll und mit vielschichtigen Aromen beschrieben werden können. Neben einer Vielzahl von Sorten gedeihen hier vor allem hervorragende Grüne Veltliner, die in vier Variationen ausgebaut werden. Der achtsame und respektvolle Umgang mit der Natur ist dabei oberste Prämisse.
Handwerk-Weinlinie – Individualität pur
85 Prozent der Weine im Weingut Sommer sind weiß mit Schwerpunkt auf den Sorten Grüner Veltliner, Welschriesling, Riesling, Sauvignon Blanc und Chardonnay. Bei den übrigen 15 Prozent Rotweinen dominiert allen voran der Blaufränkisch. Die Handwerk-Linie ist eine Besonderheit im Weingut Sommer. Hier liegt der Fokus wieder auf dem Wein selbst ohne aufwendiger Technik im Keller. Zum Einsatz kommen teils noch alte Fässer von Leos Großvater aus den 50er Jahren, auch die Reben sind noch von ihm ausgepflanzt. Das Alte verbunden mit modernem Denken lässt präzise, mineralische Weine mit salzigen Noten und einem bleibenden Eindruck entstehen. Unfiltriert und ungeschönt gilt neben der Handwerk-Linie nun auch für die Leithaberg Lagenweine, die dadurch einen noch präzisieren Blick auf die Herkunft zulassen. „Salz und Rauch“, ein Grüner Veltliner aus den älstesten Reben des Weinguts, kam mit dem Jahrgang 2020 als Sonderedition zum Sortiment – jeder Jahrgang immer mit neu gestaltetem künstlerischem Etikett.
Beim Herkunftsgedanke spielt der Winzer als soziale Komponente eine besondere Rolle, ohne der Perspektive des Winzers kann auch keine Herkunft gedacht werden. Nur durch die Winzerhände wird die Herkunft erlebbar und genießbar.
Winzer Leo Sommer
Frei gedacht aber mit Haltung
In Leo Sommers Philosophie geht es viel darum, überlieferte Wege zu verschieben, viel Gutes aus der Vergangenheit mitzunehmen sowie den Lauf der Natur zu reflektieren und neue Verbindungen mit ihr einzugehen. Das alles nährt das Mindset – nach dem Motto: frei gedacht aber mit Haltung. Damit sich der Dialog vertieft. Gemeinsam mit sein Frau Kathrin strebt Leo nicht danach, alles richtig zu machen, denn das wäre für beide nur langweilig. In der Familie sehen sie sich als Weinhandwerker. Ihr Handwerk versteht sich als beständiger Dialog zwischen ihren Händen und ihren Köpfen, verbunden mit jahrelanger Erfahrung.
Weingut Sommer
Johannesstraße 26
7082 Donnerskirchen
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