Einen Hauch von französischem Lebensgefühl wollten die Inhaber Veronika Asso Hiller und Alain Asso in die Kirchengasse bringen. Nun schlitterte das Le Troquet in die Insolvenz. Wie diese Woche bekannt wurde, musste das französische In-Lokal im Herzen von Neubau Konkurs anmelden.
Das Konzept klingt vielversprechend. Ein stilechtes „French Pub“, mit Fokus auf den typischen „Savoir vivre en Paris“ – das ist die Vision der Inhaber des Le Troquet. Dabei bringt nicht nur das Interieur den typisch lässigen Pariser Charme zum Ausdruck. Eine täglich wechselnde Menü Karte, sowie coole Musikveranstaltungen zu späterer Stunde sollten die junge Kundschaft im 7. Bezirk ins Lokal locken.
Mit Öffnungszeiten von 11:00 bis 2:30 früh, positioniert sich das Le Troquet eher als Nachtlokal, obwohl man hier auch gemütlich Lunchen kann. Gäste kritisieren jedoch zunehmend, dass in der gesamten Gastronomie ohne Einschränkungen geraucht werden darf. Vor allem beim Essen empfindet das so mancher als unpassend oder störend.
Konnte das kulinarische Konzept überzeugen?
Die Speisekarte bietet typisch französische Bistro Gerichte. Croque Madame oder Monsieur – also französische, überbackene Toasts und zwei verschiedene Quiche Varianten sind zwar wenig spektakulär, aber stilecht. „Parisienne“ ist auch die Weinkarte. In einem kleinen Krug werden die französischen, tadellosen Weine serviert. Dazu gibt es von Mo-Fr eine Mittagskarte zum relativ stolzen Preis von 9,50 € für Suppe und Hauptspeise oder 10,50 € für die Hauptspeise plus Dessert. Das Menü ist zumeist weniger französisch angehaucht, eher gut bürgerlich. Neben Bands, die von Zeit zu Zeit im Le Troquet auftreten, sorgen am Wochenende (Freitag und Samstag) DJs für Party-Stimmung.
Das soll der Grund für die Zahlungsunfähigkeit sein
Laut Besitzer sollen wirtschaftliche Fehlentscheidungen der Grund für die Pleite sein. Das Le Troquet hat bereits seit 2010 französisches Flair in die Bundeshauptstadt gebracht. Eine schlechte Betriebsorganisation und unvorteilhafte Finanzstrukturen sollen aber nun zur finanziellen Schieflage geführt haben.
Mit einer Summe von rund 137.000,00 € an Forderungen von insgesamt 25 Gläubigern haben die Inhaber nun zu kämpfen. Unter den Gläubigen sind auch 10 Mitarbeiter des Lokals, die auf ausstehende Gehälter warten. Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ist bereits eröffnet und soll die Weiterführung der Lokalität ermöglichen.
Wir werden Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden halten!
Aktuelle Insolvenzen finden Sie im Überblick:
Das Adlerbräu zum Weinviertel im 10. Wiener Bezirk ist ebenfalls insolvent.
Auch das Restaurant NIKITA musste in den vergangenen Wochen Konkurs anmelden.
Warum der Inhaber des italienische Restaurant La Pergola um die Weiterführung seines Lokals kämpft und wie er in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht ist, lesen Sie hier.