Christin Pogoriutschnig
Gänsestopfleber gilt als DIE Delikatesse der französischen Gourmetküche, ist Tierschützern aber ein Dorn im Auge. Ein Pariser Startup kreiert im Labor nun Foie Gras ganz ohne Tierleid.
„Fette Leber“: auf Deutsch als Name eher unappetitlich, klingt „Foie Gras“ gleich viel besser – und wird in vielen Haut Cuisine Restaurants als Highlight serviert. Die Herstellung der Leberspezialität ist aber Aufgrund der gewaltsamen Mast der Gänse verrufen und EU-weit verboten – Ausnahmen bilden Länder wie Ungarn oder besonders Frankreich. Der Genuss von Foie Gras spaltet auch die Meinungen unter Gourmets – damit könnte bald Schluss sein.
Antrag für Verkauf eingereicht
Das französische Startup „Gourmey“ hat sich die Ethik-Debatte rund um die Gänsestopfleber zum Anlass genommen, ein Alternativprodukt zu entwickeln. Das junge Pariser Unternehmen vereint die besten Köpfe in Forschung und Entwicklung in seinem Labor, um „schlechtfreies“ Fleisch aus Stammzellen zu kultivieren. Foie Gras ist dabei der aktuelle Fokus und steht schon in den Startlöchern, um von den Konsument:innen probiert zu werden. Nach Unterstützung von Investoren im zweistelligen Millionenbereich wurde nun nach jahrelanger entwicklung der Antrag auf Vorabzulassung der Labor-Foie-Gras in der EU eingereicht. Auch in der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, den USA und in Singapur möchte das Unternehmen ihr Produkt einführen.
“Unser Produkt ist bereit für den Markt und hat bereits einige französische und inetrnationale Michelin-Köche, Restaurants und bedeutende Fleischvermarkter überzeugt,” so CEO Nicolas Morin-Forest.
Aus Stammzellen gezüchtet & nachhaltig
Die kultivierte Gänseleber ist dabei auch für Vegetarier:innen geeignet, da sie ganz ohne Tierleid auskommt. Die Basis bilden Stammzellen aus Enteneiern, die in einer Nährlösung kultiviert werden. Außerdem ist der ökologische Fußabruck im Labor gezüchteter Fleischprodukte weitaus geringer als jener herkömmlichen Fleisches. Daher stammt auch die motivation der Gründer:
„Wir glauben an eine Welt, in der sich Spektakel und Saftigkeit einen Tisch mit Nachhaltigkeit und positiver Wirkung teilen. Deshalb erfinden wir Fleisch neu, um Land und Ressourcen zu schonen, nicht aber den Geschmack. Wir teilen das köstliche und dekadente Erlebnis von Fleisch, das wir alle lieben und schützen gleichzeitig den Planeten, den wir alle brauchen,“ so das Motto von Gourmey,
