Wärmende Fische – klingt wie ein Widerspruch? Ein Blick auf die traditionelle chinesische Medizin und die Experten von Eishken Estate geben Aufschluss.
Bei kalten Temperaturen tun rasch frierende Menschen gut daran, sich bei der täglichen Ernährung ein wenig von der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) inspirieren zu lassen. Diese unterscheidet neben den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Wasser und Metall auch zwischen fünf Temperaturen bei Lebensmitteln. Warme Lebensmittel gehören zum Wasser-Element und heizen uns beim Verzehr so richtig ein. Naheliegend, dass Fisch und Meeresfrüchte von der TCM-Küche zu diesen Lebensmitteln gezählt werden. Norbert Schuster, Fischexperte von Eishken Estate, verrät, welche Speisefische deshalb besonders gut in die kalte Jahreszeit passen.
Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die der Kategorie „wärmend“ zuzuordnen sind und für eine gute Grundversorgung mit Wärme sorgen. Dazu zählen vor allem Nüsse und Samen, Gewürze, bestimmte Gemüsesorten aber auch Fleisch und Fisch. Folgende Wasserbewohner sorgen besonders gut für ein wohlig warmes Gefühl:
1. Wärmender Alleskönner: Die Scholle
Ob im Ganzen, als Filet, gegrillt, geschmort oder gebacken – in allen Variationen ist die Scholle ein wahrer Gaumenschmaus. Auch für ernährungsbewusste Menschen und Low Fat-Diäten eignet sich die Scholle, da sie nicht nur einer der eiweißreichsten Fische und ein optimaler Jodlieferant, sondern zudem auch überaus fettarm ist. In der Zubereitung sind hier keine Grenzen gesetzt: Eine Prise Petersilie oder Limette verleihen der Scholle eine angenehme Würze.
2. Für Herz und Nieren: Garnelen
Garnelen gehören zu den absoluten Highlights der internationalen Küche. Vor allem Bio-Garnelen aus Aquakulturen und argentinische, rote Wildgarnelen sind seit Jahren ein stark wachsender Bereich der Lebensmittelproduktion. Laut TCM-Lehre zählen Garnelen zu den wärmenden „Yang“-Lebensmitteln und sind auch gesund für die Niere. Diese ist nicht nur für die Wasserverteilung im Körper zuständig, sondern auch für den Überlebens- und Fortpflanzungstrieb. Naheliegend also, dass Garnelen eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird.
3. Königinnen des Winters: Muscheln
Laut einer alten Bauernregel ist Muschelsaison immer in den Wintermonaten, die mit einem „R“ enden. Was früher auf die kühlen Temperaturen zurückzuführen war, ist heute dank modernster Frischelogistik nicht mehr relevant. Trotzdem ist die Tradition geblieben. Muscheln werden immer noch am liebsten von September bis Februar verspeist. Ein Grund mehr für den winterlichen Genuss ist das Wissen, dass auch Muscheln unseren Körper beim Verzehr wärmen. Ebenso unverändert ist die Tatsache, dass Muscheln und Austern nach wie vor als wahre Delikatessen angesehen werden und in Österreich als solche sehr beliebt sind.
4. Wärmstens zu empfehlen: Winterliche Fischsuppe
In der Fünf-Elemente-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden nicht nur verschiedene Lebensmittel kategorisiert – auch die Art der Zubereitung spielt eine Rolle. So kann man zum Beispiel durch kochen, dünsten, dampfgaren, schmoren oder blanchieren die thermische Wirkung der Speisen beeinflussen. Eine winterliche Fischsuppe mit Scholle, Garnelen, Muscheln und anderen Lieblingsfischen ist also das ideale Rezept für besonders kalte Tage.