Die Gastro-Welt trauert um einen ganz Großen: Starkoch Joël Robuchon ist tot. Der 73-jährige französische Sternekoch litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Kein anderer Koch wurde je mit mehr Michelin Sternen ausgezeichnet.
Der 1945 in Poitiers im Westen Frankreichs geborene Koch und Gastronom Joël Robuchon trug den Titel Koch des Jahrhunderts. Außer ihm bekamen diesen Ehrentitel nur Paul Bocuse († 2018), Frédy Girardet und Eckart Witzigmann verliehen.
Robuchon gilt als einer der Wegbereiter der Nouvelle Cuisine. Seine Restaurants und Ateliers befinden sich in Metropolen weltweit, u.a. Paris, Montreal, Hong Kong, Las Vegas, London, Monaco, New York, Bangkok, Shanghai oder Tokio. Jedes seiner Restaurants folgt den Prinzipien Robuchons, die ihn so wichtig für die französische Küche machen: eine Auswahl an außergewöhnlichen Produkten trifft auf eine Einfachheit in der Ausführung, die Gerichte kommen oftmals mit wenige Komponenten aus.
Nach seiner Ausbildung hatte Robuchon im Alter von 29 Jahren als Küchenchef im Hôtel Concorde Lafayette in Paris bereits 90 Köche unter sich und servierte mehrere Tausende Mahlzeiten pro Tag. Dank seiner Professionalität und Kreativität machte er sich schon bald einen Namen in der Kochszene Frankreichs. 1981 eröffnete er sein Restaurant „Jamin“, das im ersten Jahr mit einem Michelin Stern ausgezeichnet wurde, im zweiten Jahr mit zwei Sternen und im dritten Jahr mit drei Sternen – ein Novum in der Gastronomie.
Ab den späten 1980er Jahren folgten Tätigkeiten als Berater für Restaurants und Marken, ab den 1990er Jahren folgten zahlreiche Fernsehauftritte. Sukzessive eröffnete Joël Robuchon gastronomische Betriebe, die mit insgesamt über 30 Michelin Sternen ausgezeichnet wurden. Bis zu seinem Tod hielt Joël Robuchon 31 Sterne.