Der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer ist als überparteiliche Interessensvertretung im Einsatz um den Erhalt und die Förderung der Wiener Kaffeehauskultur. Aber die Lage ist ernst, und die gewünschte Entspannung noch in weiter Ferne.
„Eigentlich dachte ich, dass die Zeit des Kaffeehaussterbens vorbei ist und Wien auf diese besondere und Unesco geschützte Kultur Wert legt. Aber Covid-19 mit all seinen Mutationen wird den endgültigen Tod von vielen Traditionsbetrieben bringen, sofern nicht rasch Lösungen gefunden werden“, so Berndt Querfeld, Obmann des Klubs der Wiener Kaffeehausbesitzer. Die Sorge des Spitzengastronoms ist berechtigt, wie er auch im Interview mit Gastro News deutlich machte (Gastro News berichtete). Denn mit Ende Februar wird Österreichs Gastronomie sechs von zwölf Monate behördlich geschlossen sein. Die Zeit der Öffnung war ein Zwischenspiel mit Einschränkungen wie Abstandsregel, Gruppengröße und Öffnungszeiten. Es ist kein Ende in Sicht. Optimismus in der Branche sieht anders aus.
Das Kaffeehaussterben hat begonnen
Das prophezeite Sterben von Lokalen beginnt nun trotz der Unterstützungen vom Staat. Das Café Ritter in Ottakring wird leider nur der Anfang sein (Gastro News berichtete), befürchtet der Klub der Wiener Kaffeehaus-besitzer. Gerade traditionelle Kaffeehäuser, leben sprichwörtlich vom Kleinen Mokka und Gästen, die bei kleiner Rechnung Zeit, Raum und Service genießen.
Interessensvertretung in Sorge
Der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer wurde 1955 ins Leben gerufen und fungiert seither als überparteiliche Interessensvertretung seiner Mitglieder. Die aktuelle Lage der Branche bereitet aber zunehmend Sorge, allem voran die drohenden Schließungen großer und kleiner Betriebe bei andauernder Corona-Krise. Zentrales Anliegen des Klubs ist die Erhaltung und Förderung der Wiener Kaffeehauskultur, welche seit 2011 als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anerkannt wurde. Derzeit umfasst der Klub 150 Wiener Kaffeehäuser sowie Partner und Sponsoren.