Im Interview mit Gastro.News spricht der erfolgreiche Unternehmer und Gastronom Josef Donhauser über die aktuelle Lage der Gastronomie, Expansionspläne im Jahr 2022 und verrät, mit welchem Drink er gerne in den Abend startet.
Gastro.News: Der sogenannte Freiheits-Tag oder „Freedom Day“ steht kurz bevor. Was bedeutet diese neu gewonnene Freiheit für die Gastronomie und die Betriebe der DoN Group?
Donhauser: Das Ende vieler Maßnahmen ist ein wichtiges Signal an die Menschen, dass sie hoffentlich mit Zuversicht und neuer Energie in die kommenden Monate starten lässt. Und zu Lebensfreude gehört ja immer auch der gemeinsame Genuss, insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass auch die Gastronomie im kommenden Frühling wieder erblühen wird.
Gastro.News: Wie begegnen Sie den Lockerungen der Maßnahmen und dem Ende der „G-Regeln“ für die Gastronomie, mit Ausnahme von Wien?
Donhauser: Natürlich begrüßen wir die Lockerungen, aber wir konnten in den vergangenen Monaten auch auf viele Stammgäste zählen, die sehr diszipliniert und auch verständnisvoll die Maßnahmen mitgetragen haben. Wien ist anders, aber das ist nicht immer automatisch schlecht. Man muss das immer in einem größeren Kontext sehen. Vor allem die Verlängerung der Sperrstunden ist für uns ein wichtiger Schritt und auch, dass die Menschen hoffentlich bald wieder in ihre Büros zurückkehren, ist für viele unserer Standorte essenziell.
Gastro.News: Spannende Projekte warten im Jahr 2022 auf die Gäste der DoN Group. Was hat es mit dem Parkcafé im Unteren Belvedere auf sich?
Donhauser: Mit dem Parkcafé setzen wir unsere erfolgreiche Arbeit in Kulturbetrieben fort. Im Februar hatte das Café im neu renovierten Unteren Belvedere bereits das Soft-Opening. Infolge von coronabedingten Ausfällen bei wichtigen Handwerksunternehmen wird das Café mit etwas Verspätung, aber deswegen nicht weniger motiviert in vollem Ausmaß geöffnet. Unsere Gäste erwartet ungezwungenes und legeres Flair, das das Beste einer italienischen Tagesbar und echter Wiener Kaffeetradition vereint.
Wien ist anders, aber das ist nicht immer automatisch schlecht. Man muss das immer in einem größeren Kontext sehen.
Josef Donhauser
Gastro.News: Was passiert im Jahr 2022 mit dem Braulokal Zur Liesl?
Donhauser: DoN ist seit vielen Jahren auch in Linz stark verankert und es freut uns sehr, dass wir mit dem Lokal Zur Liesl in der Linzer Brauerei am ehemaligen Gelände der Tabakfabrik das Genre Braulokal ab April 2022 neu denken dürfen. Unsere Kulinarik wird Elemente der lokalen oberösterreichischen Küche sowie naheliegend im Herzen der Brauerei das Thema Bier in den Fokus rücken und dabei auf aktuelle Trends und innovative Kreationen setzen. Zur Liesl wird man also nicht nur wegen dem guten Bier, sondern vor allem auch wegen der ausgezeichneten Küche gehen.
Gastro.News: Sind für das Jahr 2022 Eröffnungen neuer Fat Monk und Curryosity Standorte geplant?
Donhauser: Unser erfolgreiches Bowl Konzept Fat Monk werden wir dieses Jahr weiter vorantreiben, schon im Frühjahr steht eine weitere Eröffnung an und wir sind intensiv auf der Suche nach weiteren geeigneten Standorten in Österreich. Auch im benachbarten Ausland gibt es bereits Interessenten für unser Franchisekonzept. Curryosity ist eine andere Sache, auch hier ist die Standortfrage ganz wesentlich und mit den aktuellen Rahmenbedingungen am Westbahnhof in Wien sind wir nicht ganz zufrieden.
Gastro.News: Wie wichtig ist es in bereits bestehende Standorte zu investieren?
Donhauser: Grundsätzlich sind bestehende Standorte die Basis für weiteres Wachstums und diese Basis muss man entsprechend stärken und ihnen ebenso viel Beachtung schenken wie neuen Standorten. Allerdings gilt auch hier, dass ständig neu bewertet werden muss.
Die Menschen wollen wieder gemeinsam Feste feiern, sie sind hungrig nach sozialen Kontakten.
Josef Donhauser
Gastro.News: Welche Entwicklung erwarte Sie im Catering-Geschäft?
Donhauser: Catering war in den vergangenen zwei Jahren nur sehr begrenzt möglich und meist mit vielen Einschränkungen verbunden, schlimmer konnte es eigentlich kaum kommen. Nun scheint es erstmals wieder so etwas wie Planungssicherheit für die kommenden Monate zu geben. Die Menschen wollen wieder gemeinsam Feste feiern, sie sind hungrig nach sozialen Kontakten. Das wird man auch im Catering und der Gastronomie bald wieder spüren. Abseits von der Pandemie erwarte ich, dass sich im Catering ein verstärkter Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität einstellen wird. Eine Produktphilosophie, die wir seit Jahren leben.
Gastro.News: Welches Gasthaus besuchen Sie gerade besonders gerne – eine Empfehlung?
Donhauser: Besonders gerne und auch besonders oft besuche ich tatsächlich gerade eines meiner eigenen Lokale. Fat Monk im QBC beim Hauptbahnhof Wien liegt direkt beim DoN Headoffice und ist meine erste Anlaufstelle zum Mittagessen, der Truffle Roastbeef Monk ist meine Lieblingsbowl.
Gastro.News: Auch die Nachtgastronomie steht kurz vor der Rückkehr. Mit welchem Getränk starten Sie gerne in den Abend?
Donhauser: Das kommt ganz auf den Abend an, aber ein gutes Glas Wein zum Essen oder danach passt immer. Gerne greife ich zu einem schönen österreichischen Weißwein.
Gastro.News: Vielen Dank für das Gespräch.