Josef Bitzinger: „Im November eröffnen wir den Bitzinger im Augustinerkeller komplett neu!“

Lisi Brandlmaier

Bitzinger

Der Bitzinger Würstelstand in Wien ist nicht nur ein Ort, an dem man köstliche Würsteln genießen kann, sondern auch ein Stück Wiener Geschichte. Im Gespräch mit Josef alias Sepp Bitzinger erfahren wir im persönlichen Interview mehr über die Wurzeln der Marke, ihre Entwicklung über die Jahre und die Zukunft der Bitzingers – Fine Dining inklusive!

Familientradition und Wurzeln

Die Geschichte der Familie Bitzinger reicht über 200 Jahre zurück. Die Vorfahren väterlicherseits waren allesamt in der Gastronomie und Hotellerie tätig. Josef Bitzingers Großvater gründete 1918 das erste Wirtshaus im 9. Bezirk, gegenüber dem Franz-Joseph-Bahnhof, das sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt entwickelte.

Der Weg zum Würstelstand

Vor 25 Jahren ergab sich für den Inhaber die Möglichkeit, einen Standplatz bei der Albertina zu erwerben. 2008 wurde der neu renovierte Würstelstand eröffnet, der sich durch modernes Design von anderen Ständen abhebt. „Wir wollten es anders machen“, erklärt er. Die Zusammenarbeit mit einer jungen Architektin führte zu einem frischen Konzept, das den traditionellen Charme eines Würstelstands bewahrt und gleichzeitig modern wirkt.

Qualität als Erfolgsgeheimnis

Ein zentrales Element des Erfolgs ist die hohe Qualität der angebotenen Produkte. „Ich habe immer auf die Qualität geachtet“, betont er. Nach den Gammelfleischskandalen in Deutschland war es ihm wichtig, nur zertifizierte Ware anzubieten – Fleisch aus Österreich mit dem AMA-Gütesiegel. In Zusammenarbeit mit der Firma Wiesbauer wurden neue Wurstkreationen entwickelt, darunter auch die beliebte Käsekrainer. Das Wurst-Angebot ist groß, so gibt es neben der beliebten Käsekrainer auch die klassiche Bratwurst, Grillwurst, Seppreziner, Waldviertel und zwei „aus dem Kessel“ nämlich die Sacherwurst und die Burenwurst. „Mit diesen Würsten werden dann nochmals mehr verschiedene Gerichte zubereitet. Also die sind sozusagen die Grundlage für Bosna, Hot Dog, Curry Wurst & Co“, so Bitzinger.

Herausforderungen und Veränderungen

Die Pandemie hat das Geschäft stark verändert. Die nächtliche Gastronomie war zwei Jahre lang gesperrt, was zu einem Rückgang des Nachtgeschäfts führte. „Die Geschichten zwischen Mitternacht und vier Uhr früh gibt es heute nicht mehr“, reflektiert er. Dennoch sieht er einen positiven Trend: „Es gibt einen Hype um den Würstelstand. Die junge Generation, die nachkommt und den Würstelstand wieder mehr Aufmerksamkeit gibt, macht das wirklich gut.“

Ein Blick in die Zukunft

Der Bitzinger Würstelstand bleibt ein wichtiger Teil der Wiener Kultur und Gastronomie. Mit einer breiten Palette an Produkten wird weiterhin auf die Bedürfnisse der Gäste eingegangen. Und das nicht nur hier. Auch unter den „Würstelstandlern“ war die Situation nie besser: „Wir kommunizieren miteinander und haben einen gemeinsamen Verein zur Förderung der Würstelkultur gegründet. Wir wollen damit irgendwann ein Weltkulturerbe schaffen.“, sagt er stolz.

BIG NEWS – ALLE NEU IM HERBST: Fine Dining Restaurant à la Bitzinger im Augustinerkeller

Der Augustinerkeller, ein traditionsreiches Lokal in Wien, hat immer schon geöffnet und ist ein fester Bestandteil der Wiener Gastronomieszene. Nach der Pandemie haben sich jedoch die Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste sowie die Herausforderungen bei der Mitarbeitersuche verändert. „Ich bin ein Wirtshauskind“, erzählt der Inhaber, der gemeinsam mit seiner Mutter lange im Geschäft tätig war. „Ich bin direkt nach der Schule ins Geschäft gekommen, und so wurde dieses Lokal fließend übergeben.“

Den Würstelstand ums Eck betrieb er quasi als nebenbei, da ihn das Handwerk des Wurstmachens schon immer faszinierte. Das Lokal im Augustinerkeller hat meine Familie immer schon betrieben. Doch ich will nun etwas Neues machen. Im Frühling hatten wir bereits eröffnet. Dich nun steht eine umfassende Renovierung an. Der vorderste Teil des Augustinerkellers wird umgestaltet, und im Spätherbst soll das Lokal wiedereröffnet werden.“

Das neue Konzept bleibt geheim

Was erwartet die Gäste? Über die neuen Konzepte möchte Josef Bitzinger nicht viel verraten, aber eines ist sicher: Die jetzige Vinothek wird zu einem schönen Lokal mit Fine Dining. „Die Küchenmannschaft ist bereits super aufgestellt“, erklärt er. Allerdings ist es im Sommer oft so, dass die Gäste lieber im Garten sitzen möchten, weshalb Fine Dining in dieser Zeit weniger gefragt ist. Somit bleibt Zeit, alles nochmals zu renovieren, umzuändern und aus dem riesengroßen Lokal eine neue Fine Dining-Adresse zu machen.

Ende November wird das neue Interieur zusammen mit neuem Küchenkonzept und demnach neuer Karte eröffnet. Ziel ist es, den Augustinerkeller als Einheit zu gestalten. „Im November eröffnen wir alles gemeinsam und es wird komplett anders, als bisher!“ Weniger Plätze, mehr Event-Fläche und Genuss. Und – es wird nicht nur Menüs sondern auch eine à la Carte-Option geben. Das Würstel findet man hier nicht, die Wildkäsekrainer mit Süßkartoffelpommes sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Fine Dining-Restaurant als Signature Dish bestellbar..

Mit diesen Veränderungen möchte der Bitzinger im Augustinerkeller ein neues Kapitel aufschlagen und seinen Gästen ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis bieten – modern, vielfältig und dennoch verwurzelt in der Tradition.

Mehr Interviews, Food- & Gastro-News von Autorin Lisi Brandlmaier finden Sie HIER