Italien auf dem Teller: Dinner im Huth da Moritz

Michaela Reisel

© Michaela Reisel

Wochentags um 18 Uhr, was macht man da? Na essen gehen! Wenn das Objekt der Begierde Huth da Moritz lautet, ist man gut beraten, zu reservieren. Warum, ist klar.

Schnell mal nach Italien, um gute Pizza zu essen. Soweit, so schön der Gedanke. Nach der Arbeit unter der Woche aber nicht unbedingt zu bewerkstelligen. Was aber geht: auf eine richtig gute Pizza beim Huth einzukehren.

Das Huth da Moritz ist der „Italiener 2.0“ der Gastronomenfamilie Robert und Gabriele Huth. Mit einer Gault & Millau Haube ausgezeichnet und zweifelsohne ein Fixum einer Innenstadtdestination, was feines italienisches Essen angeht.

Ein Blick in die Speisekarte offenbart, italienische Klassiker wie Carpaccio, Antipasti, diverse Insalate, Pasta und Pizza, Köstlichkeiten aus dem Wasser (z. B. Calamari, Gamberetti, Dorade) und für Fleischliebhaber Black Angus Rind, Bistecca alla Fiorentina bis hin zu Burger (Salsiccia).

Wochentags um 18 Uhr finden meine Begleitung und ich uns in der Schellinggasse ein. Wir werden an einen Zweiertisch geführt, der in Richtung Himmelpfortgasse zeigt und genießen mit einem Bellini in der Hand erstmal das Treiben der Innenstadt. Geschäftsleute, Wienbesucher, Wiener selbst, alle kommen vorbei. Und ebensie sind es auch, die das Lokal nach und nach füllen. Rund um uns sind größere und kleinere Tische, leere Plätze sucht man vergebens. Gut, dass wir reserviert haben…

Mangiare, mangiare

…Und gut, dass wir zu zweit da sind. Sonst könnte ich die Vorspeisenplatte nicht probieren (für 2 Personen ausgelegt). Das wär‘ wirklich schade, denn die ist großartig: sie heißt Antipasti „da Moritz“ und ist eine Auswahl der beliebtesten Speisen der Rubrik „Vorab“. Da bekommt man dann:

  • Beef Tartar – mit rotem Zwiebel, Senfmayonnaise, Kapern und Ei
  • Vitello Tonnato – hauchdünne Kalbfleischscheiben mit Thunfischcreme und Apfelkapern
  • Burrata – Edelmozzarella mit cremigem Kern, marinierten Datteltomaten und Basilikum
  • Grissini mit Prosciutto

Dazu gibt‘s Pizza Pane – ofenfrisches Pizzabrot mit oder ohne Knoblauchöl. Dazu friulanischer Weißwein (Alturis) – gefällt. Und schmeckt!

© Michaela Reisel

Viel Hunger haben wir nach der Vorspeisenplatte eigentlich nicht mehr, vor allem, weil das Pizza Pane auch wirklich viel ist. Theoretisch könnte man die Hauptspeise auslassen und gleich zum Dessert übergehen. Aber ich bin ja da, um das Gesamterlebnis aufzusaugen, also flugs weiter.

Wer nicht nur ein Faible für Pizza, sondern auch für Pasta hat, dem wird die Wahl im da Moritz nicht gerade erleichtert. Linguini Gamberetto (Garnelen in Tomaten-Weissweinsauce und Spinat) klingen verlockend, letztlich siegt aber die Pizza. Wenn man ins Lokal hineinkommt, kann man nämlich beim Pizzabacken direkt zusehen. Selbstredend, da riecht’s dann halt auch entsprechend gut. Und 36 Stunden gereifter Teig und echter „Fior di Latte“ Mozzarella aus Neapel sind Argumente, gegen die man schwer ankommt.

Für mich: Prosciutto San Daniele (Tomaten, Mozzarella, Prosciutto San Daniele, Rucola und Grana Padano). Für meine Begleitung: Tonnara de Sardegna (Tomaten, Mozzarella, eingelegter sardischer Thunfisch, roter Zwiebel). Nach einigen Minuten werden die Teigfladen serviert. Schneller als erwartet, so voll, wie das Lokal ist. Tolle Zutaten, wunderbar! Alle Pizzen gibt es übrigens auch zum Mitnehmen.

© Michaela Reisel

Zwar schon übersatt, aber: man hört einfach nicht vor dem Dessert auf. Macht man nicht. Was dann aber doch nicht mehr ging: ein Dessert für jeden. Beim besten Willen nicht. Daher: Jeder ein Kaffee (starker Espresso!) und das Tiramisu geteilt. Dazu wird eine Kugel Kaffeeeis serviert.

Fazit: Die Kellner haben einen mit Wiener Schmäh, machen gute Stimmung und haben auch das allervollste Lokal entspannt im Griff. Nächstes Mal vielleicht nur auf eine Vorspeisenplatte mit reichlich Pizza Pane oder einen Teller Linguini Gamberetto. Dann ist auch noch Platz für ein Dessert. Vielleicht gleich nächste Woche, wenn ich mit Freunden wieder da bin.

 

Huth da Moritz

Schellinggasse

1010 Wien

https://www.damoritz.at/

 

Tipp: Wer Lust auf die Antipasti / generell einen Besuch im Huth da Moritz bekommen hat, wirft einen Blick auf die aktuelle Culinarische Kostprobe (bis 12.8.).