Wien (Culinarius) Am 19. Juni wird weltweit der Martini gefeiert. Der Klassiker und König – wie viele meinen – unter den Cocktails, vereint gleichzeitig Glamour und Märchen.
Um zahlreiche Cocktails ranken sich Geschichten, ob Cuba Libre, Mai Tai oder Caipirinha. Die größten Rätsel gibt uns aber der Martini auf, für den es zahlreiche Mythen und Märchen gibt. Alle ranken sich um seine Entstehung, eindeutig belegt ist jedoch keine. Hobby-Historiker glauben, dass ein Barmixer namens Mertinez das Getränk zu Beginn des 19. Jahrhunderts im New Yorker Waldorff-Astoria Hotel entwickelt haben könnte. Andere vermuten eher eine Verbindung zu bedeutenden Bartendern wie Jerry Thomas und seinem 1862 erschienenen Buch „Bartenders Guide – How to mix Drinks“. Oder war es doch der berühmter Zeitgenosse Harry Johnson, der 1882 sein Bartender’s Manual herausbrachte?
Geschüttelt, nicht gerührt? Falsch!
Nicht einmal ein wirkliches Standardrezept gibt es. Zahlreiche Bücher geben das Rezept mit 1/4 trockenem Vermouth und 3/4 Gin an, was jedoch für viele nur als Richtlinie gilt. Nicht wenige Martinitrinker, darunter viele Amerikaner, lieben ihren Dry Martini im Verhältnis 1:7 oder gar 1:12. In einem englischen Fachbuch soll sogar geschrieben stehen: „Beim Gin eingießen schaue man die Vermouthflasche an und verbeuge sich in Richtung Frankreich“. Selbst über das Mixen des Martinis gibt es Meinungsverschiedenheiten. Schuld sind Ian Flemings, der Held James Bond und sein berühmter Satz: „Geschüttelt, nicht gerührt“. Profis wissen aber, dass beim Schütteln kleine Eisstücke von den Eiswürfeln absplittern und so das Getränk trüben. Ein Martini muss klar sein, wohingegen seine Geschichte auch zukünftig trüb und geheimnisvoll bleiben darf. Denn auch das macht den Klassiker unter den Cocktails aus.
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