Insolvenz: „Toni’s Freilandeier“ rutscht in die Pleite

Manuel Schagginger

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Die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 bestätigten die Nachricht: Die „TONI’S Handels GmbH“, den meisten Leuten über den Lebensmitteleinzelhandel besser bekannt unter „Toni’s Freilandeier“ ist insolvent. Der Schuldenstand wird auf knapp 12 Millionen Euro beziffert, 38 MitarbeiterInnen sowie etwa 100 Gläubiger sind betroffen.

Wie kam es soweit?

Einerseits wurde die faktische Abnahme gegenüber Lieferanten garantiert, andererseits sorgte ein Strafprozess gegen Toni Hubmann, den Firmengründer für enorme Umsatzeinbußen. 2015 sollen etwa 797.000 Eier, die nicht mehr ganz frisch waren, falsch etikettiert, mit neuem Stempel versehen und so in den Handel gebracht worden sein.

Weiters wurde Hubmann eine unkoordinierte Investitionspolitik bescheinigt, was laut KSV1870 zu einem operativen und finanziellen Restrukturierungsbedarf geführt hatte. Es wurde hierfür mit Thomas Lanik ein sehr erfahrener Sanierungsmanager als Fremdgeschäftsführer an Bord geholt. Im Rahmen eines der Zusammenarbeit mit Lanik wurde ein Sanierungstreuhandvertrag abgeschlossen.

Wie die Presse weiters berichtet hat sich in weiterer Folge nun ergeben, dass der Betrieb nur fortgeführt werden könne, wenn die Gläubigerbanken den offenen Betrag bis Mitte 2018 stunden würden. Da Hubmann den Sanierungsvertrag gerichtlich bekämpfte und nicht dazu bewegt werden konnte einzulenken, fiel jegliche Grundlage für eine außergerichtliche Einigung weg. Von den knapp 12 Millionen Euro Schulden entfallen 8,7 Millionen Euro auf die Banken.

Wie soll es nun weitergehen?

Wie im Kurier zu lesen ist, soll der Betrieb vorerst weitergeführt und möglichst schnell verkauft werden. Zwei Parteien sollen bereit sein „Toni’s Freilandeier“ übernehmen zu wollen. Zum einen soll ein Manager aus Toni Hubmanns familiären Umfeld, zum anderen der oberösterreichische Großhändler „Eiermacher GmbH“ Interesse bekunden.

Die Großabnehmer Spar und Rewe gehen davon aus in der Zwischenzeit weiters mit Toni’s Eiern beliefert zu werden. Jährlich werden zwischen 40 und 50 Millionen Eier von den 220.000 Freilandhennen produziert und in den Lebensmittelhandel vertrieben.