Die burgring 1 GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Sanierungsverfahren eröffnet.
Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV1870 gestern bekannt gaben, wurde über das Vermögen der burgring 1 GmbH am Handelsgericht Wien über Eigenantrag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
Wer von dieser Insolvenz als Gläubiger betroffen ist, hat die Möglichkeit seine Forderung bei Gericht anzumelden. Die Anmeldefrist hierfür ist der 6.November 2024. Die Gläubigerversammlung findet am 20.November um 9:40 Uhr statt. Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Georg Kahlig beauftragt.
Offizielles Statement von der burgring 1 GmbH
Wir haben bereits wieder geöffnet und befinden uns bereits in einem Sanierungsverfahren.
Philipp Ilias
In einer aktuellen Pressemitteilung schreibt das Unternehmen außerdem: „Das beliebte Lokal am Wiener Burgring 1, betrieben von der burgring 1 GmbH, steht vor einem vielversprechenden Neuanfang. Trotz der aktuellen Insolvenzsituation blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung wurde eingeleitet, das es ermöglicht, den Betrieb weiterzuführen und das Lokal mit einem geschärften Konzept sowie einem neuen Managementteam neu zu positionieren.“
Auch im Bereich der Kulinarik wird sich einiges ändern. So steht in der Presseaussendung weiters: „Besonders erfreulich: Das Lokal setzt künftig auf höchste Qualität in der Küche und hebt das kulinarische Angebot auf ein neues Niveau. Wir setzen auf frische Zutaten, höchste Qualität und eine fokussierte Karte, die das Beste aus unserer Küche herausholt“, so das Managementteam der burgring 1 GmbH. „Mit unserem neuen Küchenchef und einem engagierten Team möchten wir unseren Gästen weiterhin unvergessliche kulinarische Momente bieten.“
Trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist das Unternehmen zuversichtlich, den Sanierungsprozess erfolgreich abzuschließen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Mit dem neuem Fokus auf Qualität, Kreativität und einem hochmotivierten Team stellt sich das Lokal den Herausforderungen der Zukunft.
Philipp Ilias
Die aktuelle Pleite-Welle in Österreich
In einem aktuellen Artikel des Industrie-Magazins steht, dass Österreich in diesem Jahr vor einer massiven Welle von Unternehmensinsolvenzen steht. Dies resultiere aus einem – wie das Magazin schreibt – „toxischen Mix“ aus hoher Inflation, strengeren Finanzierungsbedingungen und schwachem Wirtschaftswachstum.
Demnach werden laut Experten von Creditreform für dieses Jahr über 7.000 Firmenpleiten prognostiziert – „eine Zahl, die seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr erreicht wurde“.
Laut aktueller KSV1870 Analyse wurden im ersten Halbjahr 2024 in Österreich 3.298 (+ 26 % gegenüber 2023) Unternehmen insolvent. Das entspricht 18 Firmenpleiten pro Tag. Besonders betroffen sind der Handel, die Bauwirtschaft und die Beherbergung/Gastronomie. Und weiter: „Der Ausblick: Die aktuelle Insolvenzdynamik mit kontinuierlich steigenden Fallzahlen werden bleiben, demnach sind am Jahresende zumindest 6.500 Firmenpleiten realistisch.“
Zum Halbjahr verzeichnet Österreich 3.298 Firmenpleiten, was einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Betrachtet man die ersten beiden Quartale 2024 jeweils für sich, so liegt das erste Quartal mit 1.688 Fällen, es war das insolvenzreichste Quartal seit dem Jahr 2009, knapp vor dem zweiten (1.610 Fälle).
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870
„Es ist aktuell davon auszugehen, dass sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch in den kommenden Monaten auf ähnlich hohem Niveau bewegen wird“, erklärt MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz. „Zum Halbjahr verzeichnet Österreich 3.298 Firmenpleiten, was einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Betrachtet man die ersten beiden Quartale 2024 jeweils für sich, so liegt das erste Quartal mit 1.688 Fällen, es war das insolvenzreichste Quartal seit dem Jahr 2009, knapp vor dem zweiten (1.610 Fälle).“