Weil beim plötzlichen Herztod jede Minute zählt, lud ein Wiener Gasthaus seine Gäste zu einer kostenlosen und praxisorientierten Lebensretter-Schulung
Wien (Culinarius/OTS) – Ein Herzstillstand kann jeden Menschen treffen – vom eigenen Partner oder der Partnerin über Verwandte, Nachbarn und Freunde bis hin zum Gast am Nachbartisch im Wirtshaus. In der Tat kommt der plötzliche Herztod häufiger vor, als man denkt: Täglich werden Dutzende Menschen vollkommen unerwartet durch den plötzlichen Herztod aus dem Leben gerissen. Allein in Wien sterben daran jährlich mehr als 3.500 Menschen, die Überlebensrate beträgt nur 11%. Zeugen von lebensbedrohlichen Zwischenfällen können mit einigen wenigen Handgriffen effizient Hilfe leisten und dadurch die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem plötzlichen Herzstillstand auf bis zu 60% steigern können.
Der Verein PULS und das Gasthaus Heidinger luden nun zum Lebensretter-Training ins Wirtshaus. In dem altehrwürdigen, typisch wienerischen und stets gut besuchten Gasthaus im 15. Wiener Gemeindebezirk konnten Interessierte unter der kundigen Anleitung von Trainern des Vereins Puls für den Ernstfall üben und auch einen Laiendefibrillator zum Einsatz bringen, den sich die Firma Heidinger vor kurzem zugelegt hat.
„Erste Hilfe im Fall eines Herzstillstandes ist kinderleicht: Durch kräftigen Druck in der Mitte des Brustkorbes und den raschen Einsatz eines Defibrillators noch vor Eintreffen der Rettung können Zeugen eines Herzstillstands effizient Hilfe leisten“, bestätigt auch Dr. Mario Krammel, Intensivmediziner an der MedUni Wien und geschäftsführender Präsident von PULS.
Mit den Worten „Man kann bei der Ersten Hilfe nichts falsch machen, außer man tut nichts“, nimmt Prof. Harry Kopietz, Erster Präsident des Wiener Landtages und Präsident von PULS, allen Ersthelferinnen und Ersthelfern eine mögliche Scheu. Und appelliert auch an andere Wiener Gastronomiebetriebe, sich Defibrillatoren zuzulegen. Je mehr Defis es gibt und je mehr Laien damit umgehen können, desto mehr Menschen werden in Zukunft einen plötzlichen Herzstillstand überleben.
Der Verein PULS (www.puls.at) hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen in Wiederbelebung und im Umgang mit Defis zu unterweisen und die Geräte möglichst flächendeckend im öffentlichen Raum verfügbar zu machen.
Im Ballungsraum Wien sind Defis auf Initiative von PULS unter anderem in „Defi-Säulen“ frei zugänglich installiert. Die meisten davon befinden sich im innerstädtischen Bereich innerhalb des Gürtels.
Alle öffentlichen Defis sind auch im Wiener Stadtplan zu finden:
http://bit.ly/1RsQEqG